Mangelhafter Arbeitsschutz im Dienstleistungssektor

Eine aktuelle Untersuchung von ver.di in Zusammenarbeit mit dem DGB-Index Gute Arbeit wirft ein alarmierendes Licht auf die Zustände des Arbeits- und Gesundheitsschutzes im Dienstleistungssektor. Die 17. Ausgabe der ver.di-Arbeitsberichterstattung unter dem Titel "Arbeitsbelastung hoch, Arbeitsschutz mangelhaft" offenbart eine besorgniserregende Vernachlässigung der Sicherheit und des Wohlbefindens der Beschäftigten.

Belastungen und Vernachlässigungen

Trotz spürbarer Belastungen am Arbeitsplatz gibt nur etwas mehr als die Hälfte der Beschäftigten an, unter den derzeitigen Bedingungen bis zur Rente durchhalten zu können. Ein Großteil - immerhin 87 Prozent - ist von mindestens zwei der untersuchten Belastungen betroffen. Das wirft die Frage auf, warum wirksame Gesundheitsvorsorge und angemessener Arbeitsschutz immer noch Mangelware sind.

Rebecca Liebig, ver.di-Vorstandsmitglied, kommentiert die Ergebnisse als "echtes Desaster für die Arbeitswelt". Sie betont die dringende Notwendigkeit, dass Arbeitgeber ihren gesetzlichen Pflichten im Arbeitsschutz nachkommen und die Sicherheit und das Wohlbefinden ihrer Beschäftigten gewährleisten. Gerade im Dienstleistungssektor, der einem ständigen Wandel unterworfen ist, sind gut qualifizierte, motivierte und vor allem gesunde Beschäftigte unerlässlich, um die anstehenden Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

Gefährdungsbeurteilung ist Basis gesunder Arbeitsplätze

Ein zentraler Baustein, um gesunde und sichere Arbeitsplätze zu schaffen, ist die Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung. Besorgniserregend ist jedoch, dass fast die Hälfte der Beschäftigten angibt, dass in ihrem Betrieb keine Gefährdungsbeurteilung durchgeführt wurde. Selbst wenn Maßnahmen ergriffen wurden, waren diese oft unzureichend und konnten die Belastungen der Beschäftigten nicht angemessen reduzieren.

Arbeitsschutz liegt in Verantwortung der Arbeitgeber

Der Bericht erinnert daran, dass es höchste Zeit ist, dass die Arbeitgeber im Dienstleistungssektor ihrer Verantwortung gerecht werden und den Arbeits- und Gesundheitsschutz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ernst nehmen. Den vollständigen Bericht finden Sie hier als Download.