Es gibt in Deutschland rund 2.000 Krankhäuser mit zusammen 500.000 Betten, dazu kommen noch Rehakliniken und Pflegeheime. Die Medizin ist ein Wirtschaftsunternehmen, das Leistungen verkauft. Aktuell liegen die jährlichen Kosten für die Gesundheit bei 300 Mrd. EUR.
Ärzte und Krankenhäuser verdienen an der Krankheit
Doch wird dieses Geld wirklich für Gesundheit eingesetzt? Auf alle Fälle nicht im Sinne des alten China, wie das Podcast "Vom Krankheits- zum Gesundheitssystem" berichtet. Denn dort wurden Ärzte bezahlt, damit die Menschen gesund blieben. Wurde ein Patient krank, wurde dem Arzt das Honorar gestrichen. Heute verdienen Ärzte und Krankenhäuser an der Krankheit. Mit der Gesundheit lässt sich kein Geld machen, höchstens Geld sparen.
Medizinische Behandlungen: des einen Not ist des anderen Brot
Der Patient ist immer auch Kunde. Doch als Kranker ist er geschwächt, muss sich für Untersuchungen in unangenehme Situationen begeben und eine freie Wahl und selbstbestimmte Entscheidungen fallen ihm in seiner Situation oft schwer. Zudem gibt es kaum objektive Daten darüber, wo entsprechende Behandlungen angeboten werden oder wer sie erfolgreich durchführt. Selbst die Ärzte wissen oft nicht, wohin sie ihre Patienten vertrauensvoll überweisen können.
Eine Zusammenarbeit verschiedener Fachleute zum Wohle des Patienten ist wegen des Konkurrenzdenkens der einzelnen Fachbereiche oft schwierig.
Beim Gesundheitssystem in Deutschland werden Dienstleistungen bezahlt. Jedem Euro für eine Behandlung liegen 7 Euro Diagnostik zugrunde. In Frankreich beträgt dieses Verhältnis 1:2.
Besser Prävention statt Reparatur
Mit mehr Prävention ließe sich vom „Reparaturmodell“ wegkommen und dafür sorgen, dass die Menschen gesund blieben. Da sich nicht alle Krankheiten verhindern lassen, zählen etwa Vorsorgeuntersuchungen zu den wichtigen Maßnahmen. Dadurch können bei gesund erscheinenden Menschen schwerwiegende Erkrankungen in einem frühen Stadium entdeckt und oft mit einem größtmöglichen Behandlungserfolg therapiert werden.
In anderen Fällen können durch präventive Medikation Gesundheitsrisiken gesenkt und Krankheiten vermieden werden.
Sorge um den Patienten, Wertschätzung der Pflegekräfte
Einen „guten Arzt“ zeichnet eine Grundhaltung mit folgenden 3 Dimensionen aus: Ernstnehmen der Sorge, ehrliches Bemühen um das Wohlsein des Patienten sowie das Bemühen um achtsame Abhilfe.
Damit auch der im Medizinbereich Beschäftigte gesund bleibt, darf nicht nur die Diagnostik angemessen honoriert werden, sondern müssen auch das Arzt-Patient-Gespräch sowie die Leistung und Wertschätzung der Pflegekräfte – auch finanziell – anerkannt werden.