So wichtig ist Wohlbefinden bei der Arbeit
48 % der Arbeitnehmer sagen, dass ihr Wohlbefinden bei der Arbeit gut oder sogar sehr gut sei. Sie sind zufrieden und möchten auch längerfristig in ihrem Unternehmen arbeiten. Ob Mann oder Frau spielt dabei ebenso wenig eine Rolle, wie die Branche, in der jemand arbeitet oder die Region, in der er tätig ist. Allerdings gibt es bei den Altersklassen einen Unterschied. Vor allem ältere Arbeitnehmer sind zufriedener.
Wohlbefinden bei der Arbeit: Was ist mit den anderen 52 % der Arbeitnehmer?
Warum fühlt sich über die Hälfte der Beschäftigten bei der Arbeit nicht wohl und was könnte sie stärken? Auch dazu liefert der psyGA-Monitor Daten und Fakten. Die Ergebnisse zeigen, welche Faktoren den größten Einfluss auf die Gesundheit und das Engagement der Mitarbeiter haben. Denn gesund und engagiert bei der Arbeit ist gleichzusetzen mit arbeitsbezogenem Wohlbefinden.
Die Arbeitswelt ist von Belastungen und von Ressourcen geprägt
Grundsätzlich lässt sich sagen: Wer die Gesundheit und das Engagement von Mitarbeitern fördern will, sollte psychische Belastungen bei der Arbeit so weit wie möglich reduzieren und Wert legen auf:
- einen gesunden Führungsstil,
- eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur,
- Fairness,
- Kollegialität.
Nicht die Arbeit an sich ist eine Belastung
Sich bei der Arbeit wohl zu fühlen ist schon deshalb wichtig, weil die meisten Menschen einen Großteil ihrer Zeit am Arbeitsplatz verbringen. Oft ist es aber gar nicht die Arbeit an sich, die zur Belastung wird. Vielmehr sind es die Arbeitsbedingungen oder emotionale Themen, die sich negativ auswirken. Den größten negativen Einfluss haben:
- emotional fordernde Arbeiten wie z. B. in der Pflege,
- die fehlende Vereinbarkeit von Beruf und Familie,
- Sorgen um den Arbeitsplatz,
- Termindruck bei der Bewältigung der Arbeitsaufgaben.
Wohlbefinden bei der Arbeit: Angestellte und Vollzeitbeschäftigte sind gesünder und engagierter
Für den psyGa-Monitor wurden mehr als 21.500 Beschäftigte aus rund 2.800 Betrieben zu ihrer psychischen Gesundheit sowie zu ihrem Engagement bei der Arbeit befragt. Dafür wurde das Linked Personnel Panel (LPP) genutzt. Dabei zeigte sich, dass Angestellte mit 50 % etwas mehr in den beiden Gruppen „gesund, sehr engagiert“ bzw. „gesund, engagiert“ vertreten sind.
Auch Vollzeitbeschäftigung führt zu einem höheren Wohlbefinden. Hier war die Zahl der „gesund, sehr Engagierten“ mit 20 % deutlich höher als bei den Teilzeitarbeitenden. Deren Wert lag bei 16 %. Bei den „belastet Distanzierten“ war das Ergebnis mit 16 % bei den Vollzeitbeschäftigten zu 19 % bei den Teilzeitkräften dagegen fast entgegengesetzt.
Welche Veränderungen braucht es, damit aus belasteten Beschäftigten gesunde werden können?
In einem weiteren Schritt wurde mit Hilfe der Regressionsanalyse ermittelt, welche Veränderungen es braucht, dass Mitarbeiter mit schlechten Ausgangswerten mindestens in die Kategorie „gesund, engagiert“ aufsteigen können. Die Befragungsergebnisse zeigen, dass es vor allem die psychischen sowie die sozialen Belastungen sind, die den Beschäftigten zu schaffen machen. Körperliche Belastungen haben in den meisten Fällen nur eine geringe Bedeutung. Unternehmen müssen sich also vor allem fragen, wie sich z. B. Termindruck abbauen lässt oder wie mögliche Konflikte zwischen Kollegen oder mit Vorgesetzten reduziert werden können.
Welche Ressourcen müssen gestärkt werden?
Betrachtet man die Ressourcen, die es zu stärken gilt, sind der gesunde Führungsstil und die Unternehmenskultur am wichtigsten, gefolgt von der Unterstützung durch die Kollegen. Danach sind Fairness, wozu u. a. die Bezahlung gehört, klare Regelungen, Entscheidungsfreiheit und vielfältige Aufgaben bei der Arbeit wichtig.
Die Gruppe der "belastet Distanzierten" braucht besondere Aufmerksamkeit
Auffällig bei den „belastet Distanzierten“ ist, dass sie besonders bei den Ressourcen Fairness und Arbeitsautonomie/-vielfalt deutliche Veränderungen bräuchten. Außerdem bewerten sie die psychische Belastung bei der Arbeit als sehr hoch ein.
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