Inklusion: Menschen mit Behinderung als Sicherheitsbeauftragte

Menschen mit Behinderung haben manchmal eine andere Sicht auf die Dinge um sie herum. Das kann oft ein Gewinn sein, wenn es um Fragen der Sicherheit und des Arbeitsschutzes geht. Dies zeigt beispielhaft die erfolgreiche Schulung von Behinderten zu Sicherheitsbeauftragten im Betrieb.

Beim Hersteller für Tiefkühlspezialitäten, Paulus in Merzig, arbeiten rund 250 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist eine anerkannte Werkstatt für Menschen mit Behinderung - 100 der Mitarbeiter sind behindert. Da lag es nahe, den Kreis der Sicherheitsbeauftragten zu erweitern und eine Schulung für Beschäftigte mit Behinderung anzubieten. So wurden 2013 für das Amt im betrieblichen Arbeitsschutz 15 Mitarbeiter qualifiziert.

Inklusion: eine andere Perspektive für besseren Arbeitsschutz

Inklusion in der Arbeitswelt bedeutet nicht nur, Menschen mit Behinderung in den Arbeitsprozess einzubinden, sondern in alle anderen Bereiche ebenfalls. Da sie Dinge anders empfinden, fallen ihnen in ihrer Arbeitsplatzumgebung und bei den Arbeitsabläufen auch andere Dinge auf.

Geht es um die Sicherheit, kann es passieren, dass man mit der Zeit „betriebsblind“ wird. Eine andere Perspektive deckt dann solche „blinden Flecken“ auf und trägt zur Verbesserung des Arbeitsschutzes bei.

Schulung von Menschen mit Behinderung zum Sicherheitsbeauftragten

Die Qualifizierung der Sicherheitsbeauftragten erfolgte in Theorie und Praxis in einem zweitägigen Inhouse-Seminar. Als Grundlage diente ein Konzept der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW), das speziell zur Schulung von Menschen mit Behinderung zum Sicherheitsbeauftragten entwickelt wurde.

Engagierte und motivierte Sicherheitsbeauftragte

Die neuen Sicherheitsbeauftragten erfüllen ihr Amt engagiert und motiviert. Sie unterstützen die Verantwortlichen dabei, Gefährdungen aufzuspüren und melden Mängel. Außerdem sind sie im Arbeitsausschuss des Unternehmens (ASA) eingebunden.

Sicherheitsbeauftragte erfahren Wertschätzung und Anerkennung für ihre Arbeit

Durch die Schulung und ihre Aufgabe haben die neuen Sicherheitsbeauftragten bei Paulus Wertschätzung, Anerkennung und Erfolgserlebnisse erfahren. Solche Erfolgserlebnisse fördern Schlüsselqualifikationen, wie Fach- und Sozialkompetenz, und zwar nicht nur bei Menschen mit Behinderung.

Bestellung zum Sicherheitsbeauftragten

Sicherheitsbeauftragte sind obligatorisch bei Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten. Hier finden Sie eine Vorlage für die Bestellung des Sicherheitsbeauftragten in Ihrem Betrieb.


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