Krankenkassen fordern mehr Prävention
Wer die Chefs der Krankenkassen fragt, bekommt die deutliche Antwort, dass die Arbeitgeber mitverantwortlich für die psychischen Erkrankungen seien. Schon seit längerem wird über Anti-Stress-Regeln diskutiert und ein Präventionsgesetz gefordert. Die Krankenkassen unterstützen dieses Vorhaben und fordern längere Erholungsphasen, besseren Überstundenausgleich und mehr Gesundheitsförderung in den Betrieben.
Die psychischen Belastungsfaktoren sind eigentlich hinreichend bekannt
Doch die Situation wird nur schleppend angegangen. Zu den größten psychischen Belastungen der modernen Arbeitswelt zählen:
- längere Arbeitszeiten,
- höhere Arbeitsleistung,
- Angst davor, den Arbeitsplatz zu verlieren,
- ständige Erreichbarkeit über Smartphone und E-Mail.
Prävention heißt, gesundes Verhalten etablieren und für belastungsarme Arbeitsumgebung sorgen
In der Arbeitsorganisation der meisten Betriebe hat sich in den letzten Jahren Fehlverhalten breit gemacht. Die Verantwortlichen müssen dafür sorgen, dass sich gesundes Verhalten wieder etabliert durch
- das Recht auf ausreichend lange Ruhepausen,
- Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit Stresssituationen,
- Verbesserung der Arbeitsorganisation,
- Gestaltung einer möglichst belastungsfreien Arbeitsumgebung.
Prävention psychischer Belastungen heißt auch mehr betriebliche Gesundheitsangebote
Unternehmen müssen also zweigleisig fahren und einerseits bestehende Missstände und bereits vorhandene Belastungen abbauen und andererseits mit präventiven Maßnahmen dafür sorgen, dass eine gesunde Arbeitsatmosphäre entsteht und gesundheitliche Probleme gar nicht erst auftreten.
Die Krankenkassen fordern in diesem Zusammenhang z. B. auch den Auf- und Ausbau von betrieblichen Gesundheitsangeboten sowie die Förderung der persönlichen Entwicklung der Mitarbeiter.
Richten Sie einen betrieblichen Gesundheitszirkel zum Thema psychische Belastungen ein
Ein Gesundheitszirkel ist ein offener, freiwilliger betrieblicher Gesprächskreis. Engagierte und ausgewählte Mitarbeiter, Fachexperten und i. d. R. ein Betriebsratsmitglied kommen dabei zusammen.
Die Gruppe erarbeitet gemeinsam in einer moderierten Diskussion Lösungen für Probleme aus der eigenen Arbeitssituation. Der Gesundheitszirkel ist ein wirksames Instrument für die Prävention psychischer Belastungen und ein Kernelement des betrieblichen Gesundheitsmanagements.
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