Verwaltungskostenpauschale 2023: Kostenmiete steigt mit Tabelle
Für öffentlich geförderte Wohnungen – wie Sozialwohnungen – ist der Vermieter an die Kostenmiete gebunden. Voraussetzung für eine Mieterhöhung bei preisgebundenem Wohnraum ist daher, dass sich die laufenden Aufwendungen des Vermieters erhöht haben.
In das Berechnen der Kostenmiete fließen Kapital- und Bewirtschaftungskosten ein. Dies ergibt sich aus der Verordnung über wohnungswirtschaftliche Berechnungen (II. Berechnungsverordnung / II. BV). Teil der Bewirtschaftungskosten sind neben der Abschreibung, den Betriebskosten und dem Mietausfallwagnis die Verwaltungs- und Instandhaltungskosten. Diese werden als Pauschalen angesetzt.
Verwaltungskostenpauschale 2023: Mietanpassung
Die Verwaltungskostenpauschale und die Instandhaltungskostenpauschale sind indexiert und werden alle drei Jahre anhand der Entwicklung des Verbraucherpreisindex angepasst. Zum 1.1.2023 ist es wieder so weit. Maßgeblich ist die Erhöhung des Verbraucherpreisindex, die im Oktober 2022 gegenüber dem Oktober 2019 eingetreten ist. Nachdem das Statistische Bundesamt den Verbraucherpreisindex Oktober 2022 veröffentlicht hat, können die neuen Pauschalen berechnet werden.
Verbraucherpreisindex Oktober 2022 (2015=100): 122,2
Verbraucherpreisindex Oktober 2019 (2015=100): 106,1
Dies entspricht einer Veränderung von 15,17 Prozent.
Nachfolgend die hieraus errechnete Verwaltungskostenpauschale 2023 und die Instandhaltungskostenpauschale 2023 im Überblick.
Verwaltungskostenpauschale 2023 gemäß § 26 II. BV (pro Jahr)
| 2017-2019 | 2020-2022 | Ab. 1.1.2023 |
Je Wohnung | 284,62 Euro | 298,41 Euro | 343,69 Euro |
Je Garagen- oder Einstellplatz | 37,12 Euro | 38,92 Euro | 44,83 Euro |
Je Eigentumswohnung | 340,31 Euro | 356,79 Euro | 410,93 Euro |
Instandhaltungskosten gemäß § 28 II. BV (Quadratmeter / Jahr)
| 2017-2019 | 2020-2022 | Ab 1.1.2023 |
in Wohnungen, deren Bezugsfertigkeit am Ende des Kalenderjahres … | |||
… weniger als 22 Jahre zurückliegt | 8,78 Euro | 9,21 Euro | 10,61 Euro |
… mindestens 22 Jahre zurückliegt | 11,14 Euro | 11,68 Euro | 13,45 Euro |
… mindestens 32 Jahre zurückliegt | 14,23 Euro | 14,92 Euro | 17,18 Euro |
Abschlag bei eigenständiger gewerblicher Lieferung von Wärme | 0,24 Euro | 0,25 Euro | 0,29 Euro |
Abschlag, wenn Mieter Kosten kleinerer Instandhaltungen trägt | 1,30 Euro | 1,36 Euro | 1,57 Euro |
Zuschlag für Aufzug | 1,24 Euro | 1,30 Euro | 1,50 Euro |
Zuschlag für Schönheitsreparaturen, sofern der Vermieter sie trägt | 10,50 Euro | 11,02 Euro | 12,69 Euro |
Pro Garagen- oder Einstellplatz | 84,16 Euro | 88,23 Euro | 101,62 Euro |
Kostenmiete: Mietanpassung 2023
Aufgrund der geänderten Verwaltungskostenpauschale und Instandhaltungskostenpauschale kann der Vermieter die neue Kostenmiete berechnen und bei einer preisgebundenen Wohnung eine Mieterhöhung erklären. Diese erfolgt durch eine einseitige Erklärung des Vermieters, in der die Erhöhung berechnet und erläutert werden muss.
Der Berechnung der neuen Kostenmiete muss eine Wirtschaftlichkeitsberechnung oder ein Auszug daraus, der die Höhe der laufenden Aufwendungen erkennen lässt, beigefügt werden. Anstelle der Wirtschaftlichkeitsberechnung kann auch eine Zusatzberechnung zur letzten Wirtschaftlichkeitsberechnung oder, wenn das zulässige Entgelt von der Bewilligungsstelle aufgrund einer Wirtschaftlichkeitsberechnung genehmigt worden ist, eine Abschrift der Genehmigung beigefügt werden.
Eine diesen Anforderungen entsprechende Erklärung des Vermieters hat die Wirkung, dass vom Ersten des Folgemonats an die erhöhte Miete zu zahlen ist. Dies setzt aber voraus, dass der Vermieter die Erklärung bis zum 15. des Monats abgibt. Wenn die Erklärung erst später abgegeben wird, erhöht sich die Miete erst zum Ersten des übernächsten Monats.
Mieterhöhung nach Änderung der Baualtersklasse
Da sich die Instandhaltungskostenpauschale auch nach dem Alter des Gebäudes richtet, kann sich eine Erhöhung der Kostenmiete auch daraus ergeben, dass ein Gebäude in eine andere Baualtersklasse "rutscht". Im Jahr 2023 rücken Gebäude aus den Jahren 2001 beziehungsweise 1991 in die nächsthöhere Baualtersklasse auf.
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