Heizungsmodernisierung: Das bringt Eigentümer weiter

Drei Viertel der Hauseigentümer fordern von der neuen Bundesregierung langfristige Planungssicherheit bei der Heizungsmodernisierung, knapp die Hälfte will über effiziente Heizlösungen besser informiert werden, wie eine Umfrage zeigt.

Von den rund 21,5 Millionen installierten Heizungen in Deutschland gilt zirka die Hälfte als technisch veraltet. Umweltfreundlichkeit nimmt zwar bei Immobilieneigentümern einen hohen Stellenwert ein, stellt aber unter anderem für Haushalte mit geringerem Einkommen eine finanzielle Hürde dar. Auch die unklare gesetzliche Lage verunsichert.

Das geht aus einer Forsa-Umfrage im Auftrag der VdZ – Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie hervor, bei der 1.000 Eigentümer befragt wurden. Gestellt wurde auch die Frage, welche Forderungen an die neue Bundesregierung gestellt werden.

Erwartungen an neue Bundesregierung

Laut der Studie wünschen sich knapp drei Viertel (72 Prozent) der Hauseigentümer langfristige Planungssicherheit bei gesetzlichen Vorgaben zur Heizungsmodernisierung. Gleichzeitig erwartet knapp die Hälfte (42 Prozent) seitens der Politik intensiver zu effizienteren Heizlösungen informiert zu werden, um sich besser entscheiden zu können.

Viele Hauseigentümer haben sich laut Umfrage bereits zu innovativen Lösungen kundig gemacht, um die Heizungsanlagen zu modernisieren. Das kommt insbesondere dann vor, wenn die Heizungsanlage mindestens 15 Jahre alt ist. Neue Technologien wie die Wärmepumpe – präferiert von 74 Prozent der Befragten mit Modernisierungsabsicht – und Hybridheizungen (49 Prozent) stehen hoch im Kurs. Dennoch gibt es Hindernisse, die viele Eigentümer davon abhalten, konkrete Schritte zu unternehmen.

Hauseigentümer: Gründe gegen den Heizungstausch

Trotz des gestiegenen Umweltbewusstseins planen nur 15 Prozent der Umfrageteilnehmer einen Heizungstausch in den kommenden drei Jahren. Gründe, die aus Sicht der Hauseigentümer gegen den Austausch der alten Heizung sprechen, sind:

  • funktionierende, bestehende Anlagen (80 Prozent)
  • hohe Anschaffungskosten (30 Prozent)
  • unklare gesetzliche Regelungen und fehlende Planungssicherheit (22 Prozent)

Auf der Suche nach Information vertrauen die meisten (83 Prozent) der Befragten auf das Fachhandwerk. Verbraucherzentralen (16 Prozent) und Stadtwerke (zwölf Prozent) spielen derzeit eine weniger prominente Rolle.

Wärmewende: Tipps für die Heizungsmodernisierung

Die Modernisierung der Heizsysteme birgt der VdZ zufolge eine enorme Chance für eine klimafreundlichere Zukunft. Doch dafür müsse die neue Bundesregierung handeln und Sicherheit und Planbarkeit für nachhaltige Heizinnovationen ermöglichen.

"Die Wärmewende muss sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren", erklärte Vereinspräsident Dr. Frank Voßloh. Die vorherrschende politische Verunsicherung führe dazu, dass viele Eigentümer die alten Heizungen weiter nutzten. Sozialverträglichkeit sei dabei zentral. Das liege in der Hand der neuen Regierung.

Infos zum Heizungstausch und Tipps zur Modernisierung

Einbau einer neuen Heizung: Fristen für Vermieter

Wollen Vermieter eine neue Heizungsanlage einbauen, müssen sie das den Mietern spätestens drei Monate vor Beginn der Arbeiten in schriftlicher Form mitteilen. Darauf weist der Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland hin. Die Mieter haben bis zum Ablauf des auf die Ankündigung folgenden Monats Zeit, dem Vermieter Gründe darzulegen, warum sie die Modernisierung nicht akzeptieren können.

Alternativ kann mit den Mietern eine Vereinbarung über die Modernisierung der Heizung getroffen werden. In diesem Fall kann von den gesetzlichen Anforderungen an die Frist und die Form der Ankündigung abgewichen werden.

Soll eine defekte Heizung nicht modernisiert, sondern durch ein gleichwertiges Modell ersetzt werden, muss der Vermieter das ebenfalls rechtzeitig ankündigen, ist hier aber nicht an eine bestimmte Frist oder Form gebunden. Welche Frist als angemessen gilt, richtet sich dann nach der tatsächlichen Beeinträchtigung der Mieter durch den Heizungsaustausch. Sie wird im Sommer kürzer sein als im Winter. Sollte der sofortige Heizungsaustausch zwingend erforderlich sein, darf die Ankündigung auch unterbleiben.


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dpa