Balkonkraftwerke boomen: Wo sich die Installation auszahlt
Die Installation von Steckersolargeräten – auch Balkonkraftwerke genannt – wurde durch das Solarpaket I deutlich erleichtert. Das Gesetz trat Mitte 2024 weitgehend in Kraft. Welche Standorte in Deutschland für Minisolaranlagen besonders geeignet sind, hat Geomap anaylsiert.
Untersucht wurde die Globalstrahlung in Kilowattstunden pro Quadratmeter sowie die Mietangebote mit Balkon oder Terrasse für das Jahr 2023.
Balkonkraftwerke: Bayern hat alle "Top 10"-Standorte
Am besten für die Installation von Balkonkraftwerken eignet sich laut Geomap Bayern. Nicht nur wegen der hohen Globalstrahlung – vor allem auch der Anteil an Wohnungen mit Balkon oder Terrasse ist überdurchschnittlich hoch.
Unter den "Top 10" in Deutschland befinden sich ausschließlich Landkreise aus Bayern: Spitzenreiter ist Ebersberg mit einem Anteil von 83,5 Prozent der Mietwohnungsanzeigen inklusive Balkon oder eine Terrasse. Die Globalstrahlung betrug hier im vergangenen Jahr 1247,7 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Das macht Ebersberg der Analyse zufolge zu einem idealen Standort für Balkonkraftwerke, da sowohl die Sonneneinstrahlung als auch die Verfügbarkeit von geeigneten Wohnflächen optimal sind.
Auch die Voraussetzungen für die Nutzung von Balkonkraftwerken in den Landkreisen München und Starnberg sind hervorragend. Der Anteil der Wohnungen mit Balkon oder Terrasse lag im Jahr 2023 im Landkreis München bei 82,2 Prozent – und in Starnberg bei 82,5 Prozent. Die größte Veränderung ist in der Stadt Chemnitz (Sachsen) zu beobachten mit einem Anstieg von 12,8 Prozent im Anteil der Wohnungen mit Balkonim Vergleich zum Vorjahr. Der Anteil beträgt dort mittlerweile 68,5 Prozent.
Metropolen: Leipzig und München besonders Solarstrom-tauglich
Unter den acht größten deutschen Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart sind München (Bayern) und Leipzig (Sachsen) besonders geeignet für die Installation von Balkonkraftwerken.
Die bayerische Landeshauptstadt verzeichnet mit einer durchschnittlichen Globalstrahlung von 1259,1 Kilowattstunden pro Quadratmeter und einem Anteil der Wohnungen mit Balkon oder Terrasse von 72 Prozent die höchsten Werte – der Anteil ist sogar noch um 1,7 Prozent gegenüber 2022 gestiegen. Auch Leipzig hat laut Geomap-Analyse sehr gute Voraussetzungen mit einer durchschnittlichen Globalstrahlung von 1153,6 Kilowattstunden pro Quadratmeter und einem signifikanten Anstieg des Anteils der Balkonwohnungen von 61,5 Prozent im Jahr 2022 auf 64,4 Prozent im vergangenen Jahr.
In Hamburg und Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) waren mehr als zwei Drittel (65 Prozent) der Mietwohnungen, die 2023 angeboten wurden, mit Balkon oder Terrasse ausgestattet. In der Metropole Berlin ist der Anteil dieser Wohnungen deutlich niedriger: Nur 56,3 Prozent der angebotenen Wohnungen waren im Vorjahr mit Balkon oder Terrasse ausgestattet – und es ist die einzige deutsche Stadt, in der der Anteil um 4,1 Prozentpunkte gesunken ist.
Photovoltaik: Balkonwohnungen brauchen Globalstrahlung
Die niedersächsische Stadt Wilhelmshaven befindet sich im Geomap-Ranking 2023 ganz am unteren Ende beim Anteil (43,6 Prozent) an Balkonwohnungen. Das ist ein Rückgang um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die beiden thüringischen Landkreise Saale-Orla-Kreis und Greiz performen ebenfalls schlecht mit einem Anteil von 44 Prozent.
Zusammenfassend stellen die Studienautoren fest, dass in den Landkreisen und Städten, wo naturbedingte Voraussetzungen für Photovoltaik- und Solaranlagen gegeben sind, die meisten Balkonwohnungen angeboten werden. In Bezug auf die Entwicklung der Globalstrahlung zeigen sich unter den "Top 10" erneut bayerische Landkreise, wobei Rottal-Inn und Altötting mit 1.272 Kilowattstunden pro Quadratmeter für das Jahr 2023 an der Spitzen stehen, während die Stadt München einen Rückgang der Globalstrahlung von 2021 zu 2023 um 0,4 Prozent verzeichnet. In allen anderen großen Städten ist der Wert hingegen gestiegen.
Methodik
Analysiert wurde der Anteil der Mietwohnungen mit Balkon oder Terrasse, die im Zeitraum vom 1.1.2023 bis 31.12.2023 sowie im Vorjahr ab dem 1.1.2022 auf dem deutschen Immobilienmarkt angeboten worden sind. Dabei wurden Mietangebote aller Baujahre auf regionaler Ebene in allen 400 deutschen Kreisen und kreisfreien Städten ausgewertet. Die Daten wurden am 30.4.2024 aus der Online-Datenbank Geomap entnommen. Außerdem wurde die Globalstrahlung – das ist der Jahresmittelwert der Summe aus diffuser und direkter Sonnenstrahlung – iin Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter untersucht. Diese Daten stammen vom Deutschen Wetterdienst aus dem Jahr 2023.
Keine News verpassen mit dem Newsletter Immobilienwirtschaft News rund um die Immobilienwirtschaft – Jeden Dienstag direkt in Ihr E-Mail-Postfach |
Das könnte Sie auch interessieren:
-
Notarvertrag muss 14 Tage vor Beurkundung vorliegen
736
-
Wohnnebenkosten: Warum die Warmmieten weiter steigen
400
-
Provision bei Vorkenntnis des Käufers? Es kommt darauf an!
272
-
§ 250 BauGB: Befristetes "Umwandlungsverbot" tritt in Kraft
212
-
Wohnimmobilienpreise steigen den zehnten Monat in Folge
142
-
Preisverfall bei unsanierten Mehrfamilienhäusern gestoppt
135
-
Ein Viertel weniger neu genehmigte Wohnungen
1351
-
Wohnimmobilienpreise sind 2023 im Rekordtempo gesunken
121
-
Preise für Neubauwohnungen wieder nahe am Höchststand
115
-
Ökonomen: Kaum Hoffnung auf Trendwende beim Wohnungsbau
111
-
Ranking: Deutschlands beste Großstädte
19.11.2024
-
Ein Viertel weniger neu genehmigte Wohnungen
19.11.20241
-
Wohnimmobilienpreise steigen den zehnten Monat in Folge
13.11.2024
-
Auftragsmangel im Wohnungsbau minimal entschärft
12.11.2024
-
ERP-System: 30 Prozent der Verwalter denken über Wechsel nach
11.11.2024
-
Wohnungsmarkt: Bad News bei der Blasengefahr
07.11.2024
-
Preise für Neubauwohnungen wieder nahe am Höchststand
07.11.2024
-
Berliner Umland – Kaufpreisvorteile machen Pendeln wett
05.11.2024
-
IW-Wohnindex: Eigentum wird langsam wieder erschwinglicher
29.10.2024
-
Trend sinkender Wohnungspreise gestoppt
28.10.2024