Empirica-Immobilienpreisindex für Wohnungen, Häuser, Mieten

Die Kaufpreise für neu gebaute Eigentumswohnungen steigen im Empirica-Index für das zweite Quartal 2024 weiter leicht um 0,4 Prozent. Neue Ein- und Zweifamilienhäuser verteuern sich erstmals seit zwei Jahren wieder (plus 0,3 Prozent). Auch die Mieten legen zu (plus 1,4 Prozent).

Im Durchschnitt aller Baujahre setzt sich der Trend der sinkenden Indizes von Eigentumswohnungen sowie von Ein- oder Zweifamilienhäusern im Empirica-Immobilienpreisindex auch im zweiten Quartal 2024 fort. Die Indizes für Mietwohnungen steigen dagegen weiter an. Der Gesamtindex liegt aktuell bei 184 Punkten (2004 = 100 Punkte).

Eigentumswohnungen verbilligen sich im bundesweiten Durchschnitt aller Baujahre um 0,4 Prozent zum Vorquartal und um 3,6 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2023. Der Index für Ein- und Zweifamilienhäuser sinkt im Gesamtindex um 0,5 Prozent zum Vorquartal und um 4,6 Prozent im Jahresvergleich – die inserierten Mieten wiederum sind gegenüber dem ersten Quartal 2024 um 1,4 Prozent gestiegen, gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,8 Prozent.

Auch die Mieten in Neubauwohnungen steigen weiter

Die Indices neugebauter Eigentumswohnungen steigen laut Empirica um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal, während die Indices neugebauter Ein- und Zweifamilienhäuser erstmals seit dem dritten Quartal 2022 wieder minimal um 0,3 Prozent steigen. Der Zuwachs bei neugebauten Mietwohnungen liegt im zweiten Quartal 2024 ebenfalls bei 1,4 Prozent.

Gegenüber dem ersten Quartal 2024 sind die inserierten Mietpreise im Neubau in den kreisfreien Städten um 1,6 Prozent und in den Landkreisen um 1,2 Prozent gestiegen. Im Jahresvergleich gegenüber dem zweiten Quartal 2023 beträgt der deutschlandweite Anstieg 5,8 Prozent.

In den vergangenen zehn Jahren haben die Neubaumieten deutschlandweit um 48 Prozent zugelegt: In den kreisfreien Städten um 47 Prozent und in den Landkreisen um 49 Prozent.

Im Ranking tauschen Stuttgart und Freiburg die Plätze vier und fünf sowie Hamburg und Heidelberg die Plätze sechs und acht. Der Rest in den "Top 10" bleibt unverändert: München (eins), Berlin (zwei), Frankfurt am Main (drei), Potsdam (sieben), Mainz (neun) und Köln (zehn). Mit Freiburg und Heidelberg sind zwei Städte im Ranking, in denen die Mietpreise im Neubau leicht sinken.

Eigentumswohnungen: Preise im Zehnjahresvergleich verdoppelt

Die Kaufpreise für neugebaute Eigentumswohnungen bleiben weiter stabil. Im Vergleich zum Vorquartal ergibt sich im Empirica-Immobilienpreisindex deutschlandweit ein Anstieg von 0,4 Prozent. In den kreisfreien Städten liegen die Kaufpreise derzeit 0,5 Prozent über dem Niveau des Vorquartals, in den Landkreisen sind es 0,4 Prozent mehr. Im Jahresvergleich ist die Veränderung deutschlandweit einheitlich positiv mit 1,9 Prozent (kreisfreie Städte: plus 2,1 Prozent; Landkreise: plus 1,7 Prozent).

In den vergangenen zehn Jahren sind die inserierten Kaufpreise für neue Eigentumswohnungen deutschlandweit um 93 Prozent gestiegen, in den kreisfreien Städten haben sie sich verdoppelt (plus 100 Prozent), in den Landkreisen stiegen sie um 88 Prozent.

Im Ranking tauschen Freiburg und Frankfurt am Main die Plätze drei und vier, Hamburg steigt von Platz sieben auf Platz fünf und lässt Berlin (sechs) und Düsseldorf (sieben) jeweils um einen Platz abrutschen. München bleibt auf Platz eins, vor Stuttgart auf zwei. Potsdam liegt nun auf Platz acht, Rosenheim auf neun und Regensburg auf zehn. Am unteren Ende des Rankings wird es laut Empirica schwieriger, Plätze zu bestimmen. Im ersten Quartal 2024 waren in elf Kreisen keine Angebotsdaten für neue Eigentumswohnungen vorhanden.

Neue Einfamilienhäuser und Zweifamilienhäuser wieder teurer

Bundesweit steigen die Preise neuer Ein- und Zweifamilienhäuser im aktuellen Empirica-Index erstmals seit knapp zwei Jahren (drittes Quartal 2022) wieder minimal an (plus 0,3 Prozent). Das gilt für die kreisfreien Städte (plus 0,2 Prozent) und Landkreise (plus 0,4 Prozent) gleichermaßen. Im Jahresvergleich (gegenüber dem zweiten Quartal 2023) liegen die Preise für neue Häuser bundesweit nur noch 1,5 Prozent niedriger: 2,5 Prozent in den kreisfreien Städten und 0,7 Prozent in den Landkreisen.

In den vergangenen zehn Jahren sind die inserierten Kaufpreise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser demnach deutschlandweit um 91 Prozent gestiegen: kreisfreie Städte (plus 89 Prozent) und Landkreise (plus 93 Prozent) unterscheiden sich weiter kaum.

Im Vergleich zum Empirica-Ranking im ersten Quartal 2024 hat sich bei den Ein- und Zweifamilienhäusern am meisten bewegt. Stuttgart und Rosenheim tauschen die Plätze zwei und drei, Bayreuth klettert 15 Plätze nach oben auf Platz fünf, Karlsruhe eine Position dahinter macht sechs Plätze gut, Kempten rutscht zwei Plätze ab auf Rang acht, Frankfurt am Main macht ebenfalls sechs Plätze gut und steht nun auf Platz neun. Bamberg fällt um fünf Plätze auf die zehn. Weiter auf eins: München. Landshut rangiert auf Platz vier vor Bayreuth auf fünf, Düsseldorf auf sieben.

Empirica-Immobilienpreisindex: Methodik

In dem Report sind hedonische Preise in Euro pro Quadratmeter angegeben (Basis: ab 2012 Value-Marktdaten, davor IDN Immodaten GmbH). Mit dem Verfahren werden Qualitätsänderungen wie Ausstattung, Wohnungsgröße oder Baualter berücksichtigt. Das ist erforderlich, weil sich das inserierte Wohnungsangebot von Quartal zu Quartal unterscheiden kann. Die hier verwendete Hedonik basiert auf einem Bottom-up-Ansatz, der von 400 Regressionen auf Kreisebene zu Regions-, Landes- und Bundeswerten aggregiert.

Alle Angaben für die jeweils letzten zehn Baujahrgänge (Neubau) beziehungsweise alle Baujahre, 60 bis 80 Quadratmeter (Häuser: 100 bis 150 Quadratmeter), höherwertige Ausstattung. Die Analyse basiert auf mehr als zwei Millionen Inseraten (rund 100 Anzeigenquellen).

 
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