Trend sinkender Wohnungspreise gestoppt
Im Durchschnitt aller Baujahre ist der Trend sinkender Kaufpreise für Eigentumswohnungen (plus 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal) sowie für Ein- oder Zweifamilienhäuser (minus 0,1 Prozent) im Empirica-Immobilienpreisindex für das dritte Quartal 2024 gestoppt. Ein signifikanter Anstieg ist allerdings bislang nicht sichtbar: Die inserierten Kaufpreise für Wohnungen liegen immer noch um 1,9 Prozent und für Häuser 2,7 Prozent unter den Werten des dritten Quartals 2023.
Die Preise für neue Eigentumswohnungen steigen laut Empirica um 0,5 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal 2024. Der Zuwachs bei neugebauten Mietwohnungen liegt bei 0,8 Prozent. Die Kaufpreise neu gebauter Ein- und Zweifamilienhäuser steigen um 0,3 Prozent. Die Indizes für Mietwohnungen zeigen noch einen Anstieg von 0,6 Prozent. Der Gesamtindex liegt wie im Vorquartal bei 184 Punkten (2004 = 100 Punkte).
Inserierte Mieten im Neubau steigen noch leicht
Gegenüber dem zweiten Quartal 2024 sind die inserierten Mietpreise im Neubau im aktuellen Empirica-Index in den kreisfreien Städten nur noch um 0,4 Prozent und in den Landkreisen um 1,1 Prozent gestiegen. Im Jahresvergleich – gegenüber dem dritten Quartal 2023 – beträgt der deutschlandweite Anstieg 5,3 Prozent.
In den vergangenen zehn Jahren haben die Neubaumieten bundesweit um 48 Prozent zugelegt: In den kreisfreien Städten mit einem Plus von 47 Prozent und den Landkreisen (plus 49 Prozent) ergeben sich ähnliche Zuwächse.
Im Ranking tauschen Berlin und Frankfurt am Main die Plätze zwei und drei, Stuttgart und Freiburg im Breisgau die Plätze vier und fünf sowie Potsdam und Heidelberg die Plätze sieben und acht. Der Rest der "Top 10" bleibt unverändert: München (eins), Hamburg (sechs), Mainz (neun) und Köln (zehn).
In Berlin sinken die Neubaumieten das erste Mal seit dem ersten Quartal 2020 wieder, insgesamt sind es drei "Top 10"-Städte, in denen Empirica sinkende Mieten ermittelt.
Kaufpreise für neue Wohnungen bleiben stabil
Die Kaufpreise für neugebaute Eigentumswohnungen bleiben laut Empirica im dritten Quartal 2024 stabil mit dem Anstieg von 0,5 Prozent bundesweit: In den kreisfreien Städten liegen die Preise derzeit 0,4 Prozent über dem Niveau des zweiten Quartals, in den Landkreisen sind es 0,6 Prozent.
Im Jahresvergleich ist die Veränderung einheitlich positiv mit 2,2 Prozent bundesweit: plus 2,1 Prozent in den kreisfreien Städten und plus 2,2 Prozent in den Landkreisen. In den vergangenen zehn Jahren sind die inserierten Kaufpreise für neue Eigentumswohnungen bundesweit um 92 Prozent gestiegen, in den kreisfreien Städten haben sie sich verdoppelt (plus 99 Prozent), in den Landkreisen stiegen sie um 86 Prozent.
Im Ranking steigt Potsdam um zwei Plätze an Berlin und Düsseldorf vorbei auf Platz sechs. Heidelberg kommt für Erlangen auf Platz zehn. München rangiert weiter auf Platz eins vor Stuttgart (zwei), Freiburg im Breisgau (drei), Frankfurt am Main (vier) und Hamburg (fünf). Auf den Plätzen sieben (Berlin), acht (Düsseldorf) und neun (Rosenheim) ändert sich ebenfalls nichts gegenüber dem zweiten Quartal 2024.
Neue Häuser verteuern sich weiter marginal
Die Preise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser steigen ebenfalls weiter: um 0,3 Prozent bundesweit, in den kreisfreien Städten sind es im dritten Quartal 2024 plus 0,2 Prozent und in den Landkreisen plus 0,3 Prozent. Gegenüber dem dritten Quartal 2023 liegen die Preise bundesweit nur noch 0,3 Prozent niedriger: 0,9 Prozent sind es in den kreisfreien Städten, während Empirica in den Landkreisen ein Plus von 0,2 Prozent errechnet hat.
In den vergangenen zehn Jahren sind die inserierten Kaufpreise für neue Ein- und Zweifamilienhäuser im bundesweiten Schnitt um 90 Prozent gestiegen. Kreisfreie Städte (plus 88 Prozent) und Landkreise (plus 91 Prozent) unterscheiden sich weiter kaum.
Im Vergleich zum Ranking im zweiten Quartal 2024 bleiben die "Top 3"-Plätze im dritten Quartal 2024 unverändert: München (eins), Stuttgart (zwei), Rosenheim (drei). Bayreuth und Landshut tauschen Platz vier und fünf, Düsseldorf steigt auf Platz sechs, Heidelberg auf Platz sieben. Karlsruhe (jetzt acht) und Kempten (jetzt zehn) verlieren jeweils zwei Plätze, Mainz steigt dazwischen auf Platz neun. Nur noch drei Städte in den "Top 10" zeigen laut Empirica sinkende Preise.
Empirica-Immobilienpreisindex: Methodik
In diesem Report sind ausschließlich hedonische Preise in Euro pro Quadratmeter angegeben (Basis: ab 2012 Value-Marktdaten, davor IDN Immodaten GmbH). Mit dem Verfahren werden Qualitätsänderungen wie Ausstattung, Wohnungsgröße oder Baualter berücksichtigt. Das ist erforderlich, weil sich das inserierte Wohnungsangebot von Quartal zu Quartal unterscheiden kann. Die hier verwendete Hedonik basiert auf einem Bottom-up-Ansatz, der von 400 Regressionen auf Kreisebene zu Regions-, Landes- und Bundeswerten aggregiert.
Alle Angaben gelten für die jeweils letzten zehn Baujahrgänge (Neubau) beziehungsweise alle Baujahre, 60 bis 80 Quadratmeter (Häuser: 100 bis 150 Quadratmeter), höherwertige Ausstattung. Die Analyse basiert auf mehr als zwei Millionen Inseraten (rund 100 Anzeigenquellen). Die Kreisangaben beziehen sich auf den aktuellen Gebietsstand. Gebietsreformen früherer Jahre können dazu führen, dass Einzelindizes auf regionaler Ebene von früheren Angaben abweichen. Aggregierte Indizes sind mit kreisspezifischen Haushaltszahlen gewichtete Mittelwerte.
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