EPX: Höhere Preise für Wohnungen, Werte für Häuser stabil

Der Europace Hauspreisindex (EPX) erreicht im Juni 211,67 Punkte – das ist ein Anstieg um 0,19 Prozent gegenüber Mai. Am stärksten verteuert haben sich Eigentumswohnungen (plus 0,78 Prozent). Bei Häusern im Bestand und im Neubau sind die Werte stabil.

Der Europace Hauspreisindex (EPX) für Eigentumswohnungen und Ein- und Zweifamilienhäuser in Bestand und Neubau ist im Juni 2024 gegenüber Mai 2024 um 0,19 Prozent auf einen Gesamtwert von aktuell 212,97 Punkten (Basisjahr 2005 = Indexwert 100) gestiegen. Im Vorjahresvergleich legten die Preise das erste Mal seit Monaten um 0,64 Prozent zu.

Das Segment Eigentumswohnungen verzeichnet dabei den deutlichsten Preisanstieg mit einem Plus von 0,78 Prozent gegenüber dem Vormonat auf einen Wert von 210,96 Punkten. Im Vergleich zu Juni 2023 sind die Preise um 0,55 Prozent gestiegen – das ist laut Europace im Jahresvergleich erstmals wieder eine positive Entwicklung seit Oktober 2022.

Häuser im Bestand und im Neubau: Preise bleiben stabil

Bei den Ein- und Zweifamilienhäusern im Bestand gab es im Juni 2024 nur noch einen minimalen Preisrückgang von 0,08 Prozent gegenüber dem Vormonat. Der Index fällt auf 193,38 Punkte. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate fielen die Preise um 1,56 Prozent.
Auch die Kosten für Neubauten sanken im Juni nur noch marginal um 0,12 Prozent und der Teilindex liegt bei 234,56 Punkten. Im Vorjahresvergleich stiegen die Preise um 2,62 Prozent.

"Die Preise für Eigentumswohnungen steigen weiterhin, während die Immobilienpreise für Bestandshäuser und Neubauten mit minimalem Preisrückgang stabil bleiben", erklärte Stefan Münter, Co-CEO und Vorstand von Europace. Die Bodenbildung sei längst erreicht und die Nachfrage nach Immobilien weiterhin hoch.

Europace rechnet mit weiter steigenden Preisen und sieht einen langsamen Wechsel vom Käufermarkt zum Verkäufermarkt. "Die Machbarkeiten werden eher nicht besser und das Angebot wird zukünftig wieder geringer. Deshalb ist es unerlässlich, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen genau im Auge zu behalten und flexibel auf Veränderungen zu reagieren", so Münter.

Entwicklung der EPX-Preisindizes im Detail

Gesamtindex: leicht steigend

Monat

Indexwert

Veränderung / Vormonat

Veränderung / Vorjahresmonat

Juni 2024

212,97

+ 0,19 Prozent

+ 0,64 Prozent

Mai 2024

212,57

+ 0,43 Prozent

- 0,19 Prozent

April 2024

211,67

+ 0,35 Prozent

- 1,01 Prozent

März 2024

210,94

+ 0,60 Prozent

- 1,41 Prozent

Februar 2024

209,67

+ 0,22 Prozent

- 1,75 Prozent

Januar 2024

209,21

+ 0,14 Prozent

- 1,39 Prozent

Dezember 2023

208,91

- 0,39 Prozent

- 1,70 Prozent

November 2023

209,73

- 0,08 Prozent

- 2,50 Prozent

Oktober 2023

209,91

- 0,08 Prozent

- 4,17 Prozent

September 2023

210,07

+ 0,14 Prozent

- 5,30 Prozent

August 2023

209,77

- 0,40 Prozent

- 5,92 Prozent

Juli 2023

210,62

- 0,47 Prozent

- 5,77 Prozent

Juni 2023

211,61

- 0,64 Prozent

- 5,90 Prozent

Quelle: Europace

Eigentumswohnungen: steigend

Monat

Indexwert

Veränderung / Vormonat

Veränderung / Vorjahresmonat

Juni 2024

210,96

+ 0,78 Prozent

+ 0,55 Prozent

Mai 2024

209,33

+ 1,15 Prozent

- 0,88 Prozent

April 2024

206,96

+ 1,25 Prozent

- 1,69 Prozent

März 2024

204,40

+ 0,79 Prozent

- 2,55 Prozent

Februar 2024

202,79

+ 0,56 Prozent

- 2,76 Prozent

Januar 2024

201,67

- 0,31 Prozent

- 3,49 Prozent

Dezember 2023

202,30

- 0,62 Prozent

- 4,06 Prozent

November 2023

203,57

- 0,89 Prozent

- 5,25 Prozent

Oktober 2023

205,40

- 0,37 Prozent

- 6,83 Prozent

September 2023

206,16

- 0,34 Prozent

- 8,37 Prozent

August 2023

206,87

- 0,66 Prozent

- 8,98 Prozent

Juli 2023

208,25

- 0,74 Prozent

- 8,92 Prozent

Juni 2023

209,81

- 0,65 Prozent

- 9,03 Prozent

Quelle: Europace

Neue Ein- und Zweifamilienhäuser: minimal fallend

Monat

Indexwert

Veränderung / Vormonat

Veränderung / Vorjahresmonat

Juni 2024

234,56

- 0,12 Prozent

+ 2,62 Prozent

Mai 2024

234,85

- 0,18 Prozent

+ 2,62 Prozent

April 2024

235,28

- 0,38 Prozent

+ 1,72 Prozent

März 2024

236,17

+ 0,28 Prozent

+ 1,47 Prozent

Februar 2024

235,52

-  0,04 Prozent

+ 1,47 Prozent

Januar 2024

235,61

+ 0,72 Prozent

+ 2,86 Prozent

Dezember 2023

233,92

+ 0,03 Prozent

+ 3,36 Prozent

November 2023

233,84

+ 1,03 Prozent

+ 3,12 Prozent

Oktober 2023

231,45

+ 0,55 Prozent

+ 1,61 Prozent

September 2023

230,19

+ 0,87 Prozent

+ 0,81 Prozent

August 2023

228,21

+ 0,07 Prozent

+ 0,41 Prozent

Juli 2023

228,06

- 0,23 Prozent

+ 0,79 Prozent

Juni 2023

228,58

- 0,39 Prozent

+ 0,76 Prozent

Quelle: Europace

Bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser: minimal fallend

Monat

Indexwert

Veränderung / Vormonat

Veränderung / Vorjahresmonat

Juni 2024

193,38

- 0,08 Prozent

- 1,56 Prozent

Mai 2024

193,54

+ 0,40 Prozent

- 2,40 Prozent

April 2024

192,76

+ 0,27 Prozent

- 3,47 Prozent

März 2024

192,24

+ 0,80 Prozent

- 3,57 Prozent

Februar 2024

190,71

+ 0,19 Prozent

- 4,44 Prozent

Januar 2024

190,34

- 0,08 Prozent

- 4,09 Prozent

Dezember 2023

190,50

- 0,67 Prozent

- 4,93 Prozent

November 2023

191,79

- 0,56 Prozent

- 5,84 Prozent

Oktober 2023

192,87

- 0,51 Prozent

- 7,66 Prozent

September 2023

193,85

- 0,19 Prozent

- 8,63 Prozent

August 2023

194,22

- 0,69 Prozent

- 9,40 Prozent

Juli 2023

195,56

- 0,45 Prozent

- 9,31 Prozent

Juni 2023

196,45

- 0,93 Prozent

- 9,52 Prozent

Quelle: Europace

Wohnungsmarkt: Entspannung durch Selbstnutzer getrieben

Die Angebotsdaten der Value AG, die den EPX mit Auswertungen der Angebotsmärkte begleiten, zeigen im Juni 2024 Stagnation an. Sowohl die Preise für Eigentumswohnungen insgesamt (minus 0,2 Prozent zu Mai) als auch die Preise für Häuser (plus / minus null Prozent) bewegen sich kaum (Median). Die differenzierte Betrachtung von selbstgenutzten Eigentumswohnungen (plus / minus null Prozent) und Eigentumswohnungen zur Kapitalanlage (minus 0,2 Prozent) zeigt, dass die Marktentspannung immer noch durch die Selbstnutzersegmente getrieben ist. Gleichwohl flachen die Renditeanstiege bei Mehrfamilienhäusern ab: Die Anfangsrendite lag im Juni mit 4,75 Prozent auf dem Niveau von Mai. Die Neuvertragsmieten stagnierten bei 8,75 Euro pro Quadratmeter.

Die Vorabauswertung der Value Marktdatenbank zum zweiten Quartal 2024 unterstreicht die Erholungstendenzen an den Märkten. Der bundesweite Medianpreis für Eigentumswohnungen steigt im Vergleich zum Vorquartal erstmals seit zwei Jahren wieder an (0,2 Prozent). Die Änderungsrate bei Eigenheimen liegt bei minus 0,5 Prozent. Die Mieten stagnieren auf auch Quartalssicht, und die Anfangsrenditen der Mehrfamilienhäuser steigen noch leicht von 4,76 Prozent auf 4,8 Prozent.

"Die aktuellen Daten zeigen klar, dass der Preisverfall an den deutschen Wohnungsmärkten vorüber ist, es zeigt sich aber auch, dass auf der Preisregatta immer noch Gegenwind vorherrscht", analysiert Sebastian Hein, Director Marktdaten bei der Value AG, die Zahlen.

Europace Hauspreisindex (EPX)

Der EPX basiert auf Transaktionsdaten privater Immobilien­finanzierungen der Europace-Plattform und wurde gemeinsam mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) entwickelt. Gestartet wurde die monatliche Erhebung im August 2005 mit einem Basiswert von 100.

Die Value AG begleitet den EPX mit eigenen Auswertungen der Angebotsmärkte. Die Value Data Insights mit detaillierten Regionalauswertungen zu den Preisentwicklungen am Wohnungsmarkt erscheinen weiterhin quartalsmäßig.

Europace EPX Hedonic Datenbasis


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