Der Europace Hauspreisindex (EPX) legte im April gegenüber dem Vormonat um 0,35 Prozent auf 211,67 Punkte zu – Eigentumswohnungen haben sich am stärksten verteuert (plus 1,25 Prozent). Da auch die Mieten weiter anziehen, kann sich ein Kauf trotzdem lohnen.
Der Europace Hauspreisindex (EPX) für Eigentumswohnungen und Ein- und Zweifamilienhäuser in Bestand und Neubau ist im April 2024 gegenüber März 2024 um 0,35 Prozent auf einen Gesamtwert von 211,67 Punkten (Basisjahr 2005 = Indexwert 100) gestiegen. Im Vergleich zu April 2023 waren Wohnimmobilien in der aktuellen Auswertung aber immer noch um 1,01 Prozent günstiger.
Immobilienpreise für Neubauten gehen im April leicht zurück
Die Immobilienpreise für Eigentumswohnungen verzeichneten im April 2024 den höchsten Anstieg in den drei untersuchten Segmenten: Im Vergleich zum Vormonat stiegen sie um 1,25 Prozent und der Teilindex erreichte 206,96 Punkte. Im Vorjahresvergleich sind die Preise noch um 1,69 Prozent gefallen.
Die Kosten für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser sind im aktuellen EPX von Europace um 0,27 Prozent noch einmal leicht gestiegen. Der Teilindex stieg im April 2024 auf 192,76 Punkte. Innerhalb der vergangenen zwölf Monate sanken die Preise noch um 3,47 Prozent.
Nachdem die Neubaupreise im März 2024 gestiegen sind, fielen sie im April um 0,38 Prozent. Damit sank der Index auf 235,28 Punkte. Im Jahresvergleich verteuerten sich die Preise um 1,72 Prozent.
Kosten für Wohneigentum: Durch steigende Mieten nivelliert
"Der aktuelle Europace Hauspreisindex vermittelt ein vielschichtiges Bild", sagte Co-CEO und Vorstand Stefan Münter. Die gegensätzlichen Bewegungen bei den Preisen für Eigentumswohnungen und den anderen betrachteten Teilsegmenten reflektiere die dynamische Natur des Immobilienmarktes, der von vielfältigen Einflüssen geprägt sei. "Eine mögliche Ursache für den Rückgang der Preise bei Neubauten könnte eine Gegenbewegung zur Inflation der vergangenen Monate sein", so Münter. Gleichzeitig bleibe das Angebot für Immobilien weiterhin hoch und es sei noch immer ein guter Moment für Käufer, eine Immobilie zu finanzieren.
Außerdem sind die Mieten im April weiter gestiegen, wie Marktdaten der Value AG zeigen, die den EPX künftig begleiten werden. Gegenüber dem März verteuerte sich demnach die durchschnittliche Marktmiete um 0,1 Prozent und liegt 5,5 Prozent höher als im April 2023. "Die hohen Kosten für den Eigenheimerwerb im Vergleich zur Miete werden durch die steigenden Mieten zunehmend nivelliert", ergänzte Sebastian Hein, Director bei der Value AG.
Eigentumswohnungen: Weiter steigende Preise erwartet
Auch in den Angebotsmarktdaten der Value AG zeigen sich für Eigentumswohnungen im Bestand leicht steigende Werte. Im Median stieg der Preis im Bestand um 0,2 Prozent. Die initialen Preise lagen im April 2024 sogar 2,3 Prozent höher als im März 2024. Die mittleren Preise für Bestandshäuser verbilligten sich leicht um 0,3 Prozent.
"Besonders der Teilmarkt der Eigentumswohnungen zeigt an, dass die Trendwende am Markt vollzogen ist und zukünftig mit weiteren Preisanstiegen zu rechnen ist", kommentierte Hein die Lage. "Bei Eigenheimen dauert die Bodenbildung etwas länger, die Mittelwertbetrachtung ist hier zudem durch unterschiedliche Qualitäten überlagert." Doch auch beobachten die Marktexperten, dass sich die Angebots- und Transaktionspreise wieder annähern: Der Abschlag reduzierte sich seit Januar 2024 um etwa einen Prozentpunkt von 4,3 Prozent auf 3,2 Prozent. "Das ist ein Zeichen für ein baldiges Anziehen der Märkte", führte Hein aus.
Entwicklung der EPX-Preisindizes im Detail
Gesamtindex: leicht steigend
Monat | Indexwert | Veränderung / Vormonat | Veränderung / Vorjahresmonat |
April 2024 | 211,67 | + 0,35 Prozent | - 1,01 Prozent |
März 2024 | 210,94 | + 0,60 Prozent | - 1,41 Prozent |
Februar 2024 | 209,67 | + 0,22 Prozent | - 1,75 Prozent |
Januar 2024 | 209,21 | + 0,14 Prozent | - 1,39 Prozent |
Dezember 2023 | 208,91 | - 0,39 Prozent | - 1,70 Prozent |
November 2023 | 209,73 | - 0,08 Prozent | - 2,50 Prozent |
Oktober 2023 | 209,91 | - 0,08 Prozent | - 4,17 Prozent |
September 2023 | 210,07 | + 0,14 Prozent | - 5,30 Prozent |
August 2023 | 209,77 | - 0,40 Prozent | - 5,92 Prozent |
Juli 2023 | 210,62 | - 0,47 Prozent | - 5,77 Prozent |
Juni 2023 | 211,61 | - 0,64 Prozent | - 5,90 Prozent |
Mai 2023 | 212,98 | - 0,40 Prozent | - 5,22 Prozent |
April 2023 | 213,84 | - 0,05 Prozent | - 4,60 Prozent |
Quelle: Europace
Eigentumswohnungen: steigend
Monat | Indexwert | Veränderung / Vormonat | Veränderung / Vorjahresmonat |
April 2024 | 206,96 | + 1,25 Prozent | - 1,69 Prozent |
März 2024 | 204,40 | + 0,79 Prozent | - 2,55 Prozent |
Februar 2024 | 202,79 | + 0,56 Prozent | - 2,76 Prozent |
Januar 2024 | 201,67 | - 0,31 Prozent | - 3,49 Prozent |
Dezember 2023 | 202,30 | - 0,62 Prozent | - 4,06 Prozent |
November 2023 | 203,57 | - 0,89 Prozent | - 5,25 Prozent |
Oktober 2023 | 205,40 | - 0,37 Prozent | - 6,83 Prozent |
September 2023 | 206,16 | - 0,34 Prozent | - 8,37 Prozent |
August 2023 | 206,87 | - 0,66 Prozent | - 8,98 Prozent |
Juli 2023 | 208,25 | - 0,74 Prozent | - 8,92 Prozent |
Juni 2023 | 209,81 | - 0,65 Prozent | - 9,03 Prozent |
Mai 2023 | 211,18 | + 0,32 Prozent | - 8,69 Prozent |
April 2023 | 210,51 | + 0,36 Prozent | - 8,88 Prozent |
Quelle: Europace
Neue Ein- und Zweifamilienhäuser: leicht fallend
Monat | Indexwert | Veränderung / Vormonat | Veränderung / Vorjahresmonat |
April 2024 | 235,28 | - 0,38 Prozent | + 1,72 Prozent |
März 2024 | 236,17 | + 0,28 Prozent | + 1,47 Prozent |
Februar 2024 | 235,52 | - 0,04 Prozent | + 1,47 Prozent |
Januar 2024 | 235,61 | + 0,72 Prozent | + 2,86 Prozent |
Dezember 2023 | 233,92 | + 0,03 Prozent | + 3,36 Prozent |
November 2023 | 233,84 | + 1,03 Prozent | + 3,12 Prozent |
Oktober 2023 | 231,45 | + 0,55 Prozent | + 1,61 Prozent |
September 2023 | 230,19 | + 0,87 Prozent | + 0,81 Prozent |
August 2023 | 228,21 | + 0,07 Prozent | + 0,41 Prozent |
Juli 2023 | 228,06 | - 0,23 Prozent | + 0,79 Prozent |
Juni 2023 | 228,58 | - 0,39 Prozent | + 0,76 Prozent |
Mai 2023 | 229,47 | - 0,80 Prozent | + 1,81 Prozent |
April 2023 | 231,31 | - 0,61 Prozent | + 3,10 Prozent |
Quelle: Europace
Bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser: leicht steigend
Monat | Indexwert | Veränderung / Vormonat | Veränderung / Vorjahresmonat |
April 2024 | 192,76 | + 0,27 Prozent | - 3,47 Prozent |
März 2024 | 192,24 | + 0,80 Prozent | - 3,57 Prozent |
Februar 2024 | 190,71 | + 0,19 Prozent | - 4,44 Prozent |
Januar 2024 | 190,34 | - 0,08 Prozent | - 4,09 Prozent |
Dezember 2023 | 190,50 | - 0,67 Prozent | - 4,93 Prozent |
November 2023 | 191,79 | - 0,56 Prozent | - 5,84 Prozent |
Oktober 2023 | 192,87 | - 0,51 Prozent | - 7,66 Prozent |
September 2023 | 193,85 | - 0,19 Prozent | - 8,63 Prozent |
August 2023 | 194,22 | - 0,69 Prozent | - 9,40 Prozent |
Juli 2023 | 195,56 | - 0,45 Prozent | - 9,31 Prozent |
Juni 2023 | 196,45 | - 0,93 Prozent | - 9,52 Prozent |
Mai 2023 | 198,29 | - 0,70 Prozent | - 8,82 Prozent |
April 2023 | 199,69 | + 0,17 Prozent | - 7,99 Prozent |
Quelle: Europace
Der EPX basiert auf Transaktionsdaten privater Immobilienfinanzierungen der Europace-Plattform und wurde gemeinsam mit dem Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) entwickelt. Gestartet wurde die monatliche Erhebung im August 2005 mit einem Basiswert von 100.
Die Value AG wird mit eigenen Auswertungen der Angebotsmärkte den EPX künftig begleiten. Die Value Data Insights mit detaillierten Regionalauswertungen zu den Preisentwicklungen am Wohnungsmarkt erscheinen weiterhin regelmäßig, maximal 14 Tage nach Quartalswechsel.
Europace EPX Hedonic Datenbasis
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