Ranking: Deutschlands beste Großstädte
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Mainz bleibt die dynamischste Großstadt in Deutschland. Am Biontech-Standort in Rheinland-Pfalz entwickeln sich Wirtschaft und Immobilienmarkt besonders schnell. Auf Platz zwei rangiert Berlin, wo unter anderem die zügig steigenden Mieten als Indikator für eine besonders dynamische Entwicklung gelten. Die höchsten Gehälter und Immobilienpreise gibt es wiederum in München, das das Niveauranking (Wirtschaftskraft) anführt.
Das sind Ergebnisse aus dem Städteranking 2024 von IW Consult im Auftrag des Maklerportals Immoscout24 und der "Wirtschaftswoche". Bei der jährlichen Untersuchung werden die aktuelle Lage und Veränderungsraten verschiedener Indikatoren von 72 kreisfreien Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern verglichen. Analysiert werden Faktoren wie Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt, Immobilien und Lebensqualität.
Ein zusätzlicher Nachhaltigkeitsindex umfasst ökonomische, ökologische und soziale Faktoren. Hier erreichen die Autostädte Wolfsburg und Ingolstadt Bestwerte mit vielen Arbeitsplätzen, hoher Ingenieursdichte, zahlreichen Elektrotankstellen und einer starken Solarstromleistung.
Ausgewogener Immobilienmarkt: Schlüssel für Wachstum
Seitdem Mainz im Jahr 2022 überraschend auf Platz eins im Dynamikranking landete, besetzt die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz die Spitzenposition hier nun zum dritten Mal in Folge. Der Vorsprung ist aber deutlich geschrumpft. Auf Platz zwei folgt wie bereits 2023 Berlin, das im Bereich Immobilienmarkt an der Spitze steht. Grund ist die besonders dynamische Entwicklung der Mieten in der Bundeshauptstadt, die die hohe Attraktivität als Wohnstandort bei gleichzeitig zu wenig Neubau widerspiegelt.
Frankfurt am Main beeindruckt mit einem Sprung vom 13. auf den dritten Platz, gestützt durch gute Werte in den Bereichen Wirtschaft (Rang drei) und Arbeitsmarkt (Rang zehn). Auch Düsseldorf und Kaiserslautern landen erneut unter den fünf dynamischsten Städten, wobei Kaiserslautern aufgrund einer geringen Jugendarbeitslosenquote und steigenden Mieten in den Bereichen Arbeitsmarkt (Rang zwei) und Immobilienmarkt (Rang drei) sehr gut abschneidet. Schlusslichter sind Herne auf Rang 70, Duisburg auf Rang 71 und Gelsenkirchen auf Rang 72.
"Es muss schnellstmöglich eine Lösung gefunden werden, um den Wohnungsmarkt für alle Bevölkerungsgruppen zugänglich zu halten. Denn ein ausgewogener Immobilienmarkt ist der Schlüssel für nachhaltiges Wachstum und die Lebensqualität in unseren Großstädten", sagt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin bei ImmoScout24.
Die dynamischsten Aufsteiger im Städte-Ranking
Zu den größten Aufsteigern im Dynamikranking zählt Bremerhaven, das sich gegenüber dem Vorjahr um 33 Plätze im verbessert hat und nun auf Platz 30 landet. Der Aufschwung ist getrieben durch die Aufklärungsquote von Straftaten (Rang eins) und der hohen Anzahl an wissensintensiven Dienstleistungen (Rang sechs). Wiesbaden folgt mit einem Plus von 32 Plätzen, während Offenbach am Main (plus 31 Plätze) und Ingolstadt (plus 27 Plätze) ebenfalls deutliche Fortschritte zeigen.
Unter den Absteigern ist Darmstadt mit einem Verlust von 58 Plätzen. Lag die Stadt im Vorjahr noch auf Platz acht, belegt sie aktuellen Ranking nur noch Platz 66. Vor allem die Wirtschaft und der Immobilienmarkt schwächelten hier in den vergangenen fünf Jahren. "Deutschland verharrt im Stillstand. Aber eben nicht überall: vor Ort, in vielen Städten, steckt weiterhin viel Substanz und Aufbruchsgeist", kommentiert "Wirtschaftswoche"-Chefredakteur Horst von Buttlar die Ergebnisse der Studie. "Wir zeigen, wo die Bundesrepublik neuen Mut schöpfen kann."
Die Spitzenreiter im Niveauranking der Großstädte
Im Niveauranking des Großstadtvergleichs 2024 hat sich München erneut an die Spitze gesetzt. Die bayerische Hauptstadt überzeugt mit Bestwerten am Arbeitsmarkt (Rang eins) und am Immobilienmarkt (Rang eins) – hier sind die Mietpreise und Kaufpreise am höchsten. Trotzdem führt München laut Studie beim Erschwinglichkeitsindex, der Wohnkosten und Kaufkraft gegenüberstellt.
Auf Platz zwei im Niveauranking folgt Stuttgart, das im Wirtschaftssektor (Rang eins) durch hohe gemeindliche Steuerkraft und Produktivität glänzt. Ingolstadt verbessert sich von Platz fünf im Vorjahr auf Platz drei. Erlangen und Frankfurt am Main runden die "Top 5"des Niveaurankings ab, wobei Erlangen besonders durch hohe Lebensqualität (Rang eins) und einen guten Arbeitsmarkt (Rang zwei) hervorsticht.
Die größten Aufsteiger im Niveauranking
Zu den Aufsteigern im Niveauranking gehören Kaiserslautern, das sich um neun Plätze auf Rang 45 verbessert hat. Es folgt Nürnberg, das einen Sprung um sieben Plätze auf Rang 19 macht – Gründe sind den Studienautoren zufolge ein solider Arbeitsmarkt (Rang 18) und gute Lebensqualität (Rang vier). Auch Köln, Offenbach am Main und Mönchengladbach verzeichnen deutliche Verbesserungen.
Halle (Saale) fällt am stärksten um elf Plätze auf Rang 61, vor allem wegen schwächerer Ergebnisse beim Faktor Wirtschaft (Rang 64) und am Immobilienmarkt (Rang 68). Bei der gemeindlichen Steuerkraft und der Vermarktungszeit von Mietwohnungen belegt Halle (Saale) jeweils den letzten Platz der 72 Großstädte.
Ranking: Diese Städte führen bei der Nachhaltigkeit
Der Nachhaltigkeitsindex zeigt, welche Städte besonders gut in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales sind. Hier führt Wolfsburg das Ranking wieder an, nachdem die Stadt 2023 den ersten Platz an Heidelberg abgegeben hat. Führend ist Wolfsburg bei der Zahl der Beschäftigten in Forschung und Entwicklung und bei der Ingenieursdichte.
Ingolstadt folgt auf Platz zwei und punktet mit einem starken ökologischen Profil (Rang zwei) durch eine gute Versorgung mit Elektrotankstellen (Rang eins), hoher Solarleistung (Rang vier) und einer geringen Abfallmenge (Rang fünf) pro Kopf. Heidelberg und Ulm belegen die Plätze drei und vier. Erlangen vervollständigt die "Top 5" mit guten Ergebnissen in Ökonomie (Rang fünf) und Soziales (Rang zwei).
Unter den Aufsteigern im Nachhaltigkeitsindex 2024 ist sich Frankfurt am Main, das sich um sieben Plätze verbessert. Auch Ludwigshafen am Rhein (plus sieben Plätze) und Berlin (plus sechs Plätze) stärken ihre Positionen. Rostock hingegen fällt um 16 Plätze zurück, gefolgt von Lübeck, Solingen und Bielefeld.
Städteranking: Methodik
Das Institut der deutschen Wirtschaft Consult (IW Consult) Köln hat im Auftrag von "Wirtschaftswoche" und ImmobilienScout24 erneut den Leistungscheck gemacht: Untersucht wurden die 72 deutschen kreisfreien Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern. Rund 100 Indikatoren aus den Bereichen Wirtschaftsstruktur, Arbeitsmarkt, Immobilienmarkt, Lebensqualität und Nachhaltigkeit gingen in die Bewertung ein.
Das Ranking setzt sich aus drei Komponenten zusammen: Das Niveauranking bildet die Wirtschaftskraft der Städte ab. Es vergleicht Ist-Werte ausgewählter Kennziffern, wie etwa die Zahl der Baugenehmigungen. Das Dynamikranking analysiert die Veränderungsraten ausgewählter Indikatoren und zeigt, welche Städte sich in den vergangenen fünf Jahren am besten entwickelt haben. Das Nachhaltigkeitsranking lehnt sich an die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung an und analysiert die ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit der Stadt.
Da die positive Entwicklung eines Standortes nicht ohne Effekte auf die Immobilienpreise bleibt, ergänzt eine Miet- und Kaufpreisanalyse von ImmoScout24 das Städteranking.
Städteranking 2024 (Download PDF)
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