3 Megatrends für das ERP-System von morgen


ERP-Systeme der Zukunft: Die drei Megatrends

ERP-Systeme stehen vor einer neuen Entwicklungsstufe. KI und maschinelles Lernen vereinfachen Bedienung und Prozesse, ermöglichen Hyperaautomatisierung und eine intensive Mieterbetreuung. Der digitale Arbeitsplatz wird flexibler und demokratischer – mit großem Gewinn für Anwenderinnen und Anwender.

Ein Wohnungsunternehmen nutzt bei der Planung eines Bauprojekte riesige Datenbestände, die automatisiert ausgewertet werden. So können Risiken, Rentabilität und Nachhaltigkeit verschiedener Alternativen mit KI-Analytik bewertet werden, externe Daten wie ESG-Kriterien oder geobasierte Klimaprognosen mühelos einbezogen werden.

Eine Genossenschaft bietet das Sharing von E-Autos und Lastenrädern an. Mithilfe einer App werden die Fahrzeugbestände gemanagt, können die Mitglieder den Service buchen. Programmiert und gepflegt wird die App von einer versierte Fachkraft aus dem Mieterservice.

Das sind keineswegs Wunschfantasien, sondern realistische Szenarien, wie das Arbeiten mit einer wohnungswirtschaftlichen Plattform künftig aussehen könnte. Werfen wir einen Blick auf drei wichtige Trends, die diese Entwicklung treiben und die wir als ERP-Partner intensiv beobachten, um Ihrem Wohnungsunternehmen die Chancen der nächsten Digitalisierungsstufe zu erschließen.

Trend 1: Die gesamte Arbeitsumgebung wandert in die Cloud

Basis der zukünftigen Arbeitswelt und führende Technologie für eine vernetzungsfähige ERP-Plattform ist die Cloud. Wenn alle genutzten Anwendungen mobil und dezentral funktionieren, können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter problemlos zwischen Terminal, Laptop, Tablet und Smartphone switchen und ihre Arbeit nahtlos überall fortführen – weshalb der Trend heute auch "Bring your own environment" lautet.

Immer mehr Unternehmen bieten die entsprechenden Arbeitsplatzmodelle an, ermöglichen Homeoffice oder eine völlig standortunabhängige Aufgabenerledigung. Doch setzen sie auch vermehrt auf webbasierte Anwendungen? Laut Cloud Report 2023 des Digitalverbands Bitkom nutzen bereits 90 Prozent der Unternehmen Cloudservices und ‑anwendungen, ob für Datenspeicherung, Webkonferenzen, Office- oder Geschäftsprozesse. Knapp ein Drittel davon arbeitet mit einer ERP-Lösung aus der Cloud, doch die Zahl dürfte steigen: In fünf Jahren wollen 56 Prozent der Befragten mehr als die Hälfte ihrer IT-Anwendungen aus der Cloud beziehen (aktuell 38 Prozent).

Damit wird allerdings auch eine konsistente Cloud-Strategie Pflicht. Man kann ganz auf "private only" setzen und sein nach außen abgeschottetes Netzwerk trotzdem in einem externen, hochsicheren Rechenzentrum aufbauen. Viele Unternehmen setzen jedoch heute schon auf eine hybride Strategie, was den Vorteil hat, dass innovative Anwendungen aus der Public Cloud schnell eingeführt werden können. Im Aufwind ist die bedarfsgerechte Nutzung verschiedener Clouddienste bei den passenden oder jeweils besten Anbietern, wie eine Studie des Marktanalysten Techconsult zeigt: 72 Prozent der befragten IT-Verantwortlichen gehen davon aus, dass der Anteil der Multi-Cloud in den kommenden Jahren steigen wird.

Trend 2: Die ERP-Lösung integriert KI und maschinelles Lernen

Das ERP-System von morgen ist mehr als eine multifunktionale Cloud-Plattform. Es ist hochkonnektiv und offen, damit sich Ihr Unternehmen auf einfache Weise mit Kunden, Partnern und Dienstleistern vernetzen kann. Vor allem wird es zur lernenden und mitdenkenden Zentrale Ihres Wohnungsunternehmens. Ausgestattet mit einer modernen, webbasierten Softwarearchitektur, die skalierbar ist und mit großen Datenvolumen zurechtkommt, kann das ERP innovative Anwendungen und Plattformen integrieren, die auf künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen basieren.

KI-Funktionen werden die Effizienz nochmals enorm steigern. Routinen werden teils so automatisiert sein, dass kein Eingriff mehr nötig ist, sondern der Mensch nur noch den Prozess überwacht und Ergebnisse kontrolliert. Umgekehrt kann KI digitale Geschäftsprozesse permanent überprüfen und Fehler und Auffälligkeiten erkennen. Sie kann die Datenqualität verbessern. KI-gestützte Analysen verdichten komplexe Informationen enorm schnell und bereiten sie ansprechend visuell auf. Ein lernendes System ist vor allem in der Lage, Prognosen zu erstellen, was Führungskräften hilft, Risiken und Chancen schneller zu erkennen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Einem Wohnungsunternehmen könnte KI etwa dabei helfen, Leerstände proaktiv zu managen oder Baukosten realistischer zu kalkulieren.

Interaktive Assistenzsysteme werden zum integrativen Bestandteil des ERP-Systems. KI-Lösungen wie ChatGPT werden immer besser darin, Dialoge mit Menschen zu führen und gute Lösungen zu präsentieren. Im Kundenservice beantwortet dann der Chatbot Standardfragen von Mieterinnen und Mietern in Echtzeit. Im Arbeitsalltag greift er Fachkräften mit Informationen, Analysen oder Vorschlägen, was als nächstes zu tun ist, unter die Arme.

Trend 3: Digitale Systeme werden demokratischer

KI wird auch individuelle Lernhilfen bieten. Zum Beispiel, wenn sich neue Mitarbeitende in das ERP-System einarbeiten müssen. Das ist heute aufgrund der Komplexität der Anwendungen eher aufwändig. Doch der Trend geht zu Lösungen, die einfach zugänglich und von jedermann zu bedienen sind. Das intuitive User Interface und die Möglichkeit, Anwendungen zu individualisieren und zu personalisieren, spielen hier eine wichtige Rolle.

Die "Demokratisierung" von ERP-Software kann noch weiter gehen: Anwenderinnen und Anwender programmieren selbst die Funktionen, die sie benötigen. No-Code und Low-Code ist ein von KI getriebener, vielversprechender Trend in der Softwareentwicklung, der die Grenzen zwischen Nutzung und Entwicklung aufweicht. Auf entsprechenden Plattformen lassen sich über eine grafische Benutzeroberfläche Applikationen modellieren, die automatisiert erstellt werden. Weil dazu nur wenig oder keine Programmierkenntnisse nötig sind, können das auch technisch affine Fachkräfte tun.

Laut einer Prognose von Gartner sollen 2026 rund drei Viertel aller neuen Anwendungen mit Low-Code-Tools programmiert sein. Und das ist nur eine von vielen neuen Möglichkeiten, die Softwareanbieter nutzen, um Innovationen in höherem Tempo bereitzustellen und flexiblere Systeme zu schaffen. Die Unternehmen können dadurch ihre Geschäftsprozesse schneller an neue Anforderungen anpassen. Unser Partner Microsoft bringt die neuen Technologien über seine Cloud-Services bereits in den Mittelstand. Auf der Microsoft Power Plattform können die Kundinnen und Kunden Low-Code-Lösungen entwickeln. KI ist in viele Dienste integriert. Der Betrieb von Haufe axera in der Microsoft Azure-Cloud bietet Zugang und ermöglicht die Nutzung dieser Technologien und Services.

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Schlagworte zum Thema:  ERP-Software, Digital Real Estate