Digitalisierung verändert Arbeitswelt

Bis zum Jahr 2035 könnten in einer voll digitalisierten Arbeitswelt in Deutschland rund 1,5 Millionen Arbeitsplätze abgebaut werden und etwa gleich viele neu geschaffen. Davon sind die unterschiedlichen Berufsgruppen, Branchen und Regionen ganz unterschiedlich betroffen.

Das ist das Ergebnis eines aktuellen Berichts des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), in dem das Szenario einer fortschreitenden Digitalisierung mit einem Basisszenario ohne Digitalisierungseffekte verglichen wird. Unter dem Strich werden demnach insgesamt rund 60.000 Arbeitsplätze verloren gehen, so die Einschätzung. Besonders das produzierende Gewerbe werde rund 130.000 Arbeitsplätze verlieren, während im Bereich „Information und Kommunikation“ 120.000 neue Arbeitsplätze zu erwarten sind.

Regionale Auswirkungen einer digitalisierte Arbeitswelt

In einem Modellszenario wurden die regionalen Auswirkungen einer digitalisierten Arbeitswelt mit einer Arbeitswelt verglichen, die sich am bisherigen Entwicklungspfad des technischen Fortschritts orientiert. Welche Änderungen eine zunehmende Digitalisierung auf den regionalen Arbeitsmärkten mit sich bringt, hängt demnach vor allem von der Wirtschaftsstruktur und damit verbunden von der Berufsstruktur vor Ort ab. „Entscheidend für die regionalen Auswirkungen einer zunehmenden Digitalisierung sind die Wirtschafts- und Berufsstruktur vor Ort“, erklärten die Forscher. Der Vergleich habe ergeben, dass die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Gesamtniveau der Erwerbstätigen in allen Regionen relativ gering ausfalle, von minus 0,30 Prozent in der Region Ost (alle ostdeutschen Bundesländer und Berlin) bis plus 0,05 Prozent in der Region Mitte-West (Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz).

Branchenspezifische Auswirkungen der digitalisierten Arbeitswelt

Der Studie zufolge entfallen vor allem im sonstigen verarbeitenden Gewerbe (minus 66.000), im Handel, der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (minus 49.000), im Fahrzeugbau (minus 21.000) sowie in der Metallerzeugung und  -bearbeitung (minus 17.000) Arbeitsplätze, während es im Bereich Information und Kommunikation neue Arbeitsplätze (plus 123.000) gibt. Besonders für die Stadtstaaten und wachsenden Regionen sieht die Studie auch eine Zunahme von Arbeitsplätzen im Sektor Hauspersonal (plus 79.000 Arbeitsplätze).

In jedem Fall bedeute die zunehmende Digitalisierung eine deutliche Umgestaltung der Arbeitswelt, so die Autoren des Berichts. In diesem Prozess werde Bildung und Weiterbildung der Beschäftigten eine zentrale Rolle übernehmen.


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