Warum Effizienz das höchste Ziel ist
Die Weiterbildung von Führungskräften ist wesentlich für den Erfolg eines Unternehmens – das bestreitet niemand. Doch welche Ziele verfolgen die Unternehmen eigentlich mit den Fortbildungsmaßnahmen für ihre Manager? Das haben Wissenschaftler der Universität St. Gallen in einer Studie 428 Personalverantwortliche aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gefragt. In der aktuellen Ausgabe der Wirtschaft und Weiterbildung berichten Professor Winfried Ruigrok, Dean der Executive School of Management, Technology and Law der Universität St. Gallen, und Dr. Axel Thoma, Research Fellow an der Forschungsstelle für internationales Management der Universität St. Gallen, über die Ergebnisse.
Innovation und Wachstum sind meist präsenter als Effizienz
Demnach ist den Unternehmen ein Ziel eindeutig am wichtigsten: Effizienz. Mit großem Abstand nennen die Personalverantwortlichen auch die Ziele Innovation, Wachstum und organisationale Transformation. Es möge zunächst überraschen, dass die Befragten die Effizienz als höchstes Ziel erklären, so die Wissenschaftler, seien doch Themen wie "Innovation" und "Wachstum" insbesondere in westlichen, gesättigten Märkten derzeit wieder häufiger in der Wirtschaftspresse und Unternehmenskommunikation präsent.
Effizienz ist eine Lehre aus der Finanzkrise
Die beiden Autoren Ruigrok und Thoma bieten drei mögliche Erklärungsansätze dafür, warum das Thema "Effizienz" in den Unternehmen so eine hohe Bedeutung hat. Erstens könne dies als Lehre aus der Finanzkrise verstanden werden: Neues Wachstum solle künftig kontrollierter und effizienter vonstattengehen. Zweitens sei die Ausbildung von Führungskräften mit Kosten verbunden, und daher werde eine entsprechende Rendite erwartet. Drittens bedeute Effizienz inzwischen mehr als der Einsatz von effizienzfördernden Instrumenten und Prozessen: Viele Unternehmen hätten die naheliegenden technischen Effizienzpotenziale bereits realisiert. Weitere Effizienzbemühungen hingen nun von den Mitarbeitern und deren Einstellung ab – und damit indirekt von den Führungskräften, die Effizienz nicht nur technisch verstehen, sondern auf der menschlichen Ebene vorleben und vermitteln sollten.
Den Personalern fehlen die Ressourcen
Die häufigste Hürde, die die Personaler bei der Umsetzung der erklärten Ziele nennen, sind übrigens beschränkte Ressourcen. Aber auch beim Mitteleinsatz bestehe Optimierungspotential, so die Autoren: Bisher sei die Abstimmung zwischen verschiedenen Geschäftseinheiten unzureichend und es fehle eine übergreifende Lernarchitektur, sagen die Befragungsteilnehmer. Eine solche Lernarchitektur und eine bessere Koordination der Weiterbildungsmaßnahmen würden zu Synergieeffekten führen und so das Budget entlasten.
Den kompletten Artikel "Führungskräfteweiterbildung muss sich auszahlen" finden Sie in Ausgabe 09/13 der Wirtschaft und Weiterbildung.
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