Der Bereich „Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit“ umfasst unter anderem Fragen zur Wertschätzung und arbeitsbezogenen Rückmeldung durch die Führungskraft, sowie zum allgemeinen Arbeitsklima. Dabei zeigt sich, dass Führungskräfte insgesamt zufriedener mit der Zusammenarbeit sind als die Mitarbeiter. Auf einer Skala von eins (höchste Ablehnung) bis fünf (höchste Zustimmung) bewerten Führungskräfte (4,05) die Aspekte im Bereich Zusammenarbeit insgesamt deutlich positiver als Mitarbeiter (3,80).
Männer und Frauen fast gleichauf
Männer (3,82) und Frauen (3,90) unterscheiden sich dabei nur wenig in ihrer Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit. „Insgesamt liegt der Index Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit in Deutschland bei 3,83 und befindet sich damit im Vergleich zu den anderen Indizes des Arbeitserlebens im Mittelfeld“, erklärt Professor Karsten Müller. „In der heutigen dynamischen Zeit mit immer komplexeren Anforderungen ist die Zusammenarbeit, insbesondere mit der Führungskraft, aber auch im Sinne eines insgesamt guten Arbeitsklimas von hoher Bedeutung“, ergänzt Detlef Hartmann, CEO der Racer Group.
Insgesamt liegt der Index Zufriedenheit mit der Zusammenarbeit in Deutschland bei 3,83 und befindet sich damit im Vergleich zu den anderen Indizes des Arbeitserlebens im Mittelfeld."
Prof. Dr. Karsten Müller.
81,9 Prozent der Führungskräfte stimmen der Aussage „In meinem Arbeitsumfeld herrscht ein gutes Arbeitsklima.“ zu. Bei den Mitarbeitern ist der Wert mit 71,7 Prozent geringer, zeigt aber immer noch eine hohe Zustimmung.
Dieser Unterschied in der Zufriedenheit zwischen Führungskräften und Mitarbeitern findet sich auf einem etwas niedrigeren Level, aber in gleichem Ausmaß auch für die Zufriedenheit mit der Anerkennung beziehungsweise dem Lob für gute Leistungen (Mitarbeiter: 3,74; Führungskräfte: 3,99) sowie der Rückmeldung zu Leistungen durch die Führungskraft (Mitarbeiter: 3,74; Führungskräfte: 3,99).
Junge Mitarbeiter bewerten das Arbeitsklima am positivsten
Wenn man sich die Verteilung nach Altersgruppen anschaut, zeigen sich Unterschiede insbesondere in der Bewertung des Arbeitsklimas. Die unter 25-Jährigen haben mit 4,09 die positivste Einschätzung, bei den 26- bis 40-Jährigen liegt diese mit 3.90 etwas niedriger, während die über 56-Jährigen einen Wert von 3,94 aufweisen. Am unzufriedensten mit dem Arbeitsklima sind die 41- bis 55-Jährigen mit einem Wert von 3,88. Bezogen auf die Anerkennung und das Lob für gute Leistungen (<25: 3,77; 26-40: 3,70; 41-55: 3,66; 56+: 3,78) sowie hilfreichen Rückmeldungen zu Leistungen (<25: 3,79; 26-40: 3,71; 41-55: 3,72; 56+: 3,77) liegen die Altersgruppen näher beieinander.
Internationaler Vergleich: Deutschland auf hinterem Platz
Mit einem Mittelwert von 3,83 steht Deutschland im internationalen Vergleich bezogen auf die Zusammenarbeit eher im hinteren Bereich zwischen der Türkei (3,77) und den USA (3,89). Russland und China (4,13) sowie Indien (4,04) und Brasilien (3,93) weisen hier teilweise deutlich positivere Werte auf.
Neben der kritischeren Bewertung des Arbeitsklimas, fällt vor allem auf, dass in Deutschland und der Türkei die Aussagen „Für gute Leistungen erhalte ich von meinem Vorgesetzten Lob und Anerkennung“ sowie „Ich erhalte von meinem Vorgesetzten klare und hilfreiche Rückmeldungen zu meiner Leistung“ deutlich weniger Zustimmung erfahren (DE: je 3,77; TR: je 3,78), während Länder wie China und Russland hier Werte über 4 aufweisen.
Autoren:
M.Sc. Psych. Svenja Schumacher, wissenschaftliche Mitarbeiterin Arbeits- und Organisationspsychologie, Universität Osnabrück
Dr. Tammo Straatmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter Arbeits- und Organisationspsychologie, Universität Osnabrück
Prof. Dr. Karsten Müller, Leitung des Fachgebiets für Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Osnabrück