Corporate Volunteering: Ehrenamt ins Unternehmen bringen

Der Tag des Ehrenamts am 5. Dezember erinnert jedes Jahr daran, wie wichtig Engagement für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist. Auch Unternehmen sollen zunehmend soziale Verantwortung übernehmen. Eine Möglichkeit ist der Aufbau eines Ehrenamtsprogramms, das mehr bietet als reine Symbolik.

Ab 2025 wird die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) verpflichtend, die von Unternehmen verlangt, ihre sozialen und ökologischen Aktivitäten detaillierter zu dokumentieren und zu berichten. Corporate-Volunteering-Programme wie das von Queermentor bieten eine Möglichkeit, diese Anforderungen zu erfüllen. Unternehmen können so nicht nur gesellschaftlichen Wandel, sondern auch echten Mehrwert für ihre Mitarbeitenden schaffen – jenseits von Lippenbekenntnissen und rein symbolischem Engagement.

Queermentor: Eine Plattform für gelebtes Engagement

Die gemeinnützige GmbH Queermentor hat es sich zur Aufgabe gemacht, LGBTQIA-Menschen zu empowern, ihre Identität selbstbewusst zu leben und gesellschaftliche sowie berufliche Barrieren und Hürden zu überwinden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem Corporate Volunteering-Programm, das Unternehmen wie Hays und LinkedIn in Kooperation mit Queermentor erfolgreich etabliert haben.

Hier setzen Mitarbeitende ihre beruflichen Fähigkeiten, Netzwerke und persönlichen Erfahrungen ein, um als Mentorinnen und Mentoren marginalisierte Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Und das Besondere: Nicht nur LGBTQIA-Mentorinnen, sondern auch Straight Allies sind Teil des Programms.

"Es ist beeindruckend, wie sich Mitarbeitende durch dieses Programm weiterentwickeln. Sie lernen nicht nur, andere Perspektiven einzunehmen, sondern erleben, wie sie durch ihren Einsatz wirklich etwas bewegen können – sowohl bei den queeren Mentees als auch in ihrem eigenen Arbeitsumfeld", sagt Michaela Jaap, CSR- und Diversity-Verantwortliche bei Hays.

Warum Corporate Volunteering für Unternehmen wichtig ist

Corporate Volunteering ist längst kein "Nice-to-have" mehr. Es bietet handfeste Vorteile für Unternehmen:

  • Employer Branding und Retention: Mitarbeitende identifizieren sich stärker mit ihrem Arbeitgeber, wenn sie sich im Rahmen ihrer Arbeit sinnstiftend engagieren können.
  • Inklusion und Diversity fördern: Unternehmen setzen ein klares Zeichen für Werte wie Gleichberechtigung und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
  • Persönliche Entwicklung: Mentorinnen und Mentoren entwickeln Soft Skills wie Empathie, Kommunikationsfähigkeit und interkulturelle Kompetenz, die sich direkt positiv auf ihre Arbeitsleistung und Motivation auswirken.

"Das Mentoring hat mir geholfen, meinen Blick zu erweitern – nicht nur beruflich, sondern auch persönlich. Ich habe durch die Gespräche mit meinem Mentee so viel gelernt, das ich in meinem Alltag anwenden kann", berichtet eine Linkedin-Mitarbeiterin, die als Mentorin am Programm teilgenommen hat.

Do's and Don'ts des Corporate Volunteering

Wie kann Corporate Volunteering authentisch umgesetzt werden, ohne Gefahr zu laufen, als Rainbowwashing wahrgenommen zu werden? Unsere Erfahrungen aus dem Queermentor-Programm liefern praktische Tipps:

Do's:

  • Purpose klar definieren: Unternehmen sollten nicht nur symbolische Aktionen durchführen, sondern klar benennen, wie ihr Engagement zum gesellschaftlichen Wandel beiträgt.
  • Skill-based Volunteering fördern: Geben Sie Ihren Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihre beruflichen Fähigkeiten gezielt einzusetzen – das erhöht die Wirksamkeit und den persönlichen Mehrwert.
  • Allies (Verbündete) einbeziehen: Öffnen Sie Programme nicht nur für marginalisierte Gruppen, sondern auch für Unterstützerinnen und Unterstützer, um den Dialog in der Arbeitswelt zu fördern.
  • Langfristig denken: Engagement sollte kein einmaliges Projekt sein, sondern nachhaltig verankert werden – idealerweise über mehrere Jahre hinweg.

Don'ts:

  • Nur mit Symbolik arbeiten: Regenbogenlogos allein reichen nicht – setzen Sie auf konkrete, messbare Maßnahmen.
  • Engagement delegieren: Führungskräfte und HR sollten nicht nur fördern, sondern auch selbst Teil des Wandels sein.
  • Kurzfristig planen: Einmalige Aktionen wirken oft oberflächlich und schaffen keinen langfristigen Impact.

Ein Aufruf zum Tag des Ehrenamts

Der Tag des Ehrenamts ist nicht nur eine Gelegenheit, Engagement zu feiern, sondern auch, neue Projekte zu starten. Queermentor zeigt, wie Unternehmen und Mitarbeitende gemeinsam gesellschaftliche Verantwortung übernehmen können – mit echtem Mehrwert für alle Beteiligten.


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