Wie Sie mit einer guten Presseagentur bekannter werden (Teil 1)

Was nicht funktioniert
„Sehr geehrte Damen und Herren, wir, die Kanzlei Müller & Partner, haben zum nächsten 1. Herrn Meier eingestellt. Herr Meier hat schon viele wichtige Fälle gewonnen. Was kostet es uns, wenn Sie uns mit dieser Meldung in die FAZ bringen?“
Solche und ähnliche Anfragen erreichen die Presseagenturen immer wieder. Die gute Nachricht ist: Das ist schon mal ein Anfang in einer Situation, in der man keinen eigenen Presseverantwortlichen hat, der wirklich Zeit hat, sich um Öffentlichkeitsarbeit zu kümmern. Die schlechte Nachricht ist: Da ist noch viel Luft nach oben.
Wie Redakteur:innen ticken
Selbst wenn die PR-Expertin Ihres Vertrauens mit dem Chefredakteur der FAZ verheiratet wäre … aus Gefälligkeit würde der einen aufs Geratewohl eingereichten Text nie „bringen“. Medienschaffende achten sehr auf ihren guten Ruf, und anders als Anwält:innen empfinden Sie sich nicht als Interessenvertreter derer, die auf sie zugekommen sind. Das heißt nicht, dass entsprechende Kontakte nicht wertvoll wären – allerdings sind sie aus Redakteursperspektive nicht mehr als die zurückhaltend ausgesprochene Einladung zu einer Art Vorstellungstermin.
Was sich Redakteur:innen fragen
Ist das Thema wirklich gut? Und unverbraucht? Wenn ja, warum sollte ich es ausgerechnet jetzt aus ausgerechnet dieser Feder veröffentlichen? Das sind die Fragen, die sich seriöse Medienschaffende in jedem Einzelfall stellen.
Mit anderen Worten: (1) Warum sollen (2) wir (3) die (4) jetzt bringen?
Was macht, um (1) und (3) zu zitieren, gerade Ihren Zutrag für die Redaktion so spannend? Und wieso ist das (4) ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt der Fall? Und, zuweilen noch heikler: Wenn Sie nicht gerade von einer herausragenden Marktreputation zehren: Wie stellen Sie sicher, dass nicht gleich Delete-Knopf oder Aus-Taste gedrückt werden, weil die In-Box zu voll ist? Und/oder Sie am Telefon nicht in der Zentrale oder bei der Redaktionsassistenz hängenbleiben?
Eine gute PR-Agentur unterstützt Sie dabei, nicht im lauten Kanon der Stimmen unterzugehen. Was das konkret in der Praxis heißt, darauf gehen wir im nächsten Beitrag kommenden Dienstag näher ein.
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