Ärzte sollen über kostenlose ärztliche Zweitmeinung informieren

Versicherte haben ein Recht auf eine kostenlose Meinung eines zweiten Arztes. Da viele Patienten dies jedoch nicht wissen, sollen sie besser informiert werden. Mit dem geplanten Versorgungsstärkungsgesetz sollen Ärzte künftig verpflichtet werden, Versicherte darüber aufzuklären.

Viele Deutsche möchten im Krankheitsfall die Meinung eines zweiten Arztes einholen oder haben dies bereits getan. Das besagt eine Studie der Asklepios Kliniken Hamburg und des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung, für die 1000 Menschen befragt wurden. Jeder zweite Befragte hat schon einmal eine ärztliche Zweitmeinung eingeholt. Über 90 Prozent der Befragten, die dies noch nicht getan haben, würden es künftig im Krankheitsfall machen oder zumindest in Erwägung ziehen.

Zweitmeinung besonders bei schweren Krankheiten gewünscht
Eine zweite Meinung wünschen sich die Befragten vor allem bei schweren Krankheiten wie Krebs, neurologischen Erkrankungen und Herzleiden. Allerdings wissen laut der Studie ein Viertel der Deutschen gar nicht, dass sie das Recht auf eine kostenlose Meinung eines zweiten Arztes haben. Vor allem junge Menschen seien darüber schlecht informiert: 40 Prozent der 18- bis 24-Jährigen wissen laut der Studie nicht Bescheid.

Ärzte sollen Versicherte über ihr Recht auf eine ärztliche Zweitmeinung aufklären
Künftig sollen Patienten besser über ihr Recht auf eine zweite ärztliche Meinung informiert werden. Darauf zielt das geplante Versorgungsstärkungsgesetz ab. Ein Referentenentwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium sieht vor, dass Ärzte Versicherte künftig darüber aufklären müssen.

dpa
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