Ausländische Pflegekräfte: Abwehr des Pflegenotstands

Deutschland sucht weltweit Fachkräfte für den Bereich Gesundheit und Pflege. Man konzentriert sich auf 9 Länder: Spanien, Italien, Portugal, Griechenland, Bosnien-Herzegowina, Serbien, die Philippinen und Tunesien. Die ausländischen Pflegekräfte sollen den Pflegenotstand abwenden.

Pflegekräfte aus dem Ausland sollen dabei mithelfen, den Pflegenotstand abzuwenden. Kritiker sehen darin ein Problem. Sie fordern bessere Arbeitsbedingungen im Pflegebereich, statt ausländischer Pflegekräfte.

Pflegekräfte - auch aus China

Deutschland sucht rund um den Globus Fachkräfte für den Gesundheits- und Pflegebereich. Zusätzlich zu den Aktivitäten in den o. g. Ländern gibt es zudem mit der chinesischen Arbeitsverwaltung ein Abkommen für ein Projekt, durch das 150 chinesische Pflegekräfte nach Deutschland vermittelt werden sollen.

Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Für Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) handelt es sich lediglich "um einen Baustein" zur Lösung des Problems.

Sprachliche und fachliche Qualifizierung von Pflegekräften

Aus der Antwort geht hervor, dass sich die Zahl der ausländischen Pflegekräfte aus andern Ländern - wie Polen, Tschechien, der Slowakei und Ungarn - in den beiden vergangenen Jahren von etwa 15.000 auf rund 21.000 erhöhte. Aktuell nehmen 389 Pflegekräfte an einem Programm der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) teil. Sie stammen aus Bosnien-Herzegowina (273), Serbien (93) und den Philippinen (23) - und werden zum Teil "noch sprachlich und fachlich qualifiziert".        

Zahl der Pflegebedürftigen erhöht Bedarf an Pflegekräften

Nach Schätzung des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) fehlen heute rund 30.000 Pflegekräfte in Deutschland. "Wir können den Bedarf aus eigener Kraft nicht decken", sagte bpa-Chef Bernd Meurer. "Bis 2025 werden wir wegen der weiter steigenden Zahl von Pflegebedürftigen rund 400.000 zusätzliche Pflegekräfte brauchen." Die Bemühungen der Bundesregierung seien daher zu begrüßen.

Ausbildungsplätze für Pflegeberufe fehlen

Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), hält es für ebenso wichtig, "dass wir die Zahl der Ausbildungs- und Schulplätze für die Pflegeberufe in Deutschland erhöhen". Denn noch gebe es mehr junge Menschen, die in diesen Beruf starten wollten, als Ausbildungsplätze. Beides sei deshalb wichtig.

Verbesserte Arbeitsbedingungen statt ausländischer Pflegekräfte

Kritik kam von SPD und Linken. SPD-Parteivize Manuela Schwesig sprach von einer "Bankrott-Erklärung der Bundesregierung". Statt sich im Ausland um Pflegekräfte zu kümmern, müssten die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessert werden. Aus Sicht des Linken-Abgeordneten Niema Movassat verschärft die Strategie der Bundesregierung, in Ländern wie Tunesien oder den Philippinen Fachkräfte abzuwerben, die Unterversorgung dort.

dpa

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