Häusliche Krankenpflege Haushaltshilfe: Was zahlen Krankenkassen?

Es kann auch junge Menschen treffen: Sie werden krank, müssen im Bett liegen oder können sich nicht selbst versorgen. Besonders bei Alleinlebenden stellt sich die Frage: Wer unterstütz bei der Körperpflege? Wer übernimmt die hauswirtschaftliche Versorgung? Die Krankenkasse kann helfen.

Manche Krankheiten sind zwar schwer, die Patienten müssen aber dennoch nicht im Krankenhaus stationäre behandelt werden, z. B. wenn nach einem Unfall beide Arme in Gips sind. Häufig sind Patienten auch durch eine Erkrankung ans Bett oder zumindest ans Haus gebunden. Was tun, wenn man niemanden hat, der bei der Körperpflege, beim Einkaufen oder beim Essen Zubereiten hilft?

Krankenkasse kann mit häuslicher Krankenpflege unterstützen

Betroffene sollten bei ihrer Krankenkasse nach bezahlter Unterstützung fragen, empfiehlt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Voraussetzung sei jedoch, dass ein Arzt die Notwendigkeit dieser sog. Krankenhausvermeidungspflege bescheinigt und entsprechend dem notwendigen Umfang die häusliche Krankenpflege verordnet. Einen Teil der Kosten für die müssen gesetzlich Versicherte allerdings selbst tragen.

Praxistipp: Seit 1.1.2014 gelten neue "Rahmenempfehlungen über die einheitliche Versorgung mit häuslicher Krankenpflege“. (s. News v. 8.1.2014).

Kassenleistung bei häuslicher Krankenpflege unterschiedlich

Den Verbraucherschützern zufolge sind die Leistungen der Krankenkassenbei der häuslichen Krankenpflege sehr unterschiedlich. Manche Krankenkassen zahlen für 2 Wochen, andere bis zu 6 Monate eine tägliche Grundpflege. Die meisten Krankenkassen kommen für höchstens 60 Minuten Grundpflege am Tag auf, einige wenige aber auch für die doppelte Zeit.

Krank und Kinder im Haushalt? Krankenkasse übernimmt Haushaltshilfe

Erkranken gesetzlich Versicherte mit Kindern unter 12 Jahren, können sie außerdem eine Haushaltshilfe beantragen. Voraussetzung ist allerdings, dass kein anderer die Aufgaben des Erkrankten im Haushalt und bei der Kinderbetreuung übernehmen kann. Manche Krankenkassen übernehmen eine Haushaltshilfe als Mehrleistung auch für bis zu 14 oder 16 Jahre alte Kinder.

Eine große Ausnahme sind Krankenkassen, die Haushaltshilfe auch dann übernehmen, wenn keine Kinder im Haushalt leben.

Krankenkasse nach ihrem Leistungsumfang befragen

Bei einem Kassenwechsel bietet es sich an, die gewählte neue Kasse nach Leistungen wie häuslicher Krankenpflege oder Haushaltshilfe zu befragen. Versicherte sollten genau vergleichen, unter welchen Bedingungen häusliche Krankenpflege (Grundpflege, Behandlungspflege und hauswirtschaftliche Versorgung) oder eine Haushaltshilfe bewilligt werden.

Tipp: Chronisch Kranke sollten prüfen, ob die Krankenkasse die häusliche Krankenpflege auch dann (weiterhin) unterstützt, wenn sich der Gesundheitszustand verschlechtert.

dpa

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