Individuelle Gesundheitsleistungen: Augenärzte verkaufen IGeL

Individuelle Gesundheitsleistungen werden von vielen Ärzten als Schlüssel zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden angepriesen. Patienten fühlen sich dadurch genötigt, IGeL zu nutzen - und dafür oft tief in die eigene Tasche zu greifen. Der Druck der Ärzte zu IGeL wurde kritisiert.

Am häufigsten drängen Augenärzte ihre Patienten zur Inanspruchnahme von Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL). Das ergab eine aktuelle Auswertung von rund 250.000 Patientenbewertungen im Arztvergleichsportal der Weissen Liste und der Krankenkassen AOK, Barmer GEK und TK hervor.

Demnach akzeptieren beim Augenarzt 37 % der Teilnehmer auf ärztliches Anraten das Angebot von Zusatzleistungen, die die Krankenkasse nicht zahlt.

Versicherte fühlen sich bei IGeL unter Druck

Insgesamt fühlen sich 17 % der gesetzlich Versicherten in Arztpraxen manchmal zu IGeL gedrängt - am häufigsten von Augenärzten. Bei Orthopäden sind es 27 %. Am seltensten wird der Druck bei Neurologen (12 %) und Kinderärzten (8 %) spürbar.

Hintergrund der Studie zu IGeL

Die Weisse Liste ist ein gemeinsames Projekt der Bertelsmann Stiftung und der Dachverbände der größten Patienten- und Verbraucherorganisationen. Die Bewertungen werden auf dem Portal www.weisse-liste.de erst freigeschaltet, wenn ein Arzt mindestens 5 Bewertungen bekommen hat. Der Fragebogen für die Bewertungen ist den Angaben zufolge wissenschaftlich fundiert.

dpa

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