Krankschreibungen wegen psychischer Probleme

Die Zahl der bei der DAK versicherten Beschäftigten, die wegen einer psychischen Erkrankung im Job fehlen, hat 2020 einen Höchststand erreicht. Im Schnitt hatte jeder Versicherte rund 2,65 Fehltage aufgrund von etwa Depressionen oder Anpassungsstörungen.

Mit Anpassungsstörung ist eine Reaktion auf ein belastendes Lebensereignis, zum Beispiel einen Trauerfall, gemeint. Zum Vergleich: Im Jahr zuvor waren es rund 2,6 Fehltage pro versicherten Beschäftigten, 2010 etwa 1,7 Fehltage.

Psychischer Krankheitsfall dauert so lange wie noch nie

«Unsere aktuelle Analyse zeigt, wie gerade Menschen mit psychischen Problemen unter den Pandemie-Einschränkungen und -Belastungen leiden», sagte der Vorstandschef der DAK-Gesundheit, Andreas Storm. Ein psychischer Krankheitsfall dauerte im Schnitt 39 Tage - so lange wie noch nie seit Beginn der jährlichen Datenerhebung 1997.

DAK: Psychischen Leiden als zweitwichtigste Erkrankungsgruppe

Bei psychischen Leiden handelte es sich 2020 laut DAK um die zweitwichtigste Erkrankungsgruppe. Nur aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen fehlten versicherte Erwerbstätige 2020 noch häufiger - etwa 3,3 Fehltage waren es in dieser Gruppe.

Verteilung der Krankmeldungen nach Geschlecht

Frauen meldeten sich im Job häufiger wegen psychischer Probleme krank als Männer. So fehlten DAK-versicherte Arbeitnehmerinnen 2020 im Schnitt an 3,4 Tagen, bei Männern waren es 2,0 Tage.

Die Analyse

Für die Analyse wurden Daten von mehr als 2,4 Millionen bei der Kasse versicherten Beschäftigten ausgewertet. Berücksichtigt wurden alle Fehlzeiten, für die eine Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigung mit einer psychischen Diagnose an die Kasse geschickt wurden.
 

dpa

Schlagworte zum Thema:  Arbeitsunfähigkeit, Psychische Erkrankung