Krebsfrüherkennung: Was die Kasse zur Brustkrebsvorsorge zahlt

Die Brustkrebsvorsorge gehört zum Leistungskatalog gesetzlicher Krankenkassen. Frauen ab 30 können die erweiterte Krebsfrüherkennungsuntersuchung jährlich nutzen. Einen Gentest zur Feststellung des Brustkrebsrisikos zahlen jedoch nicht alle Kassen.

Alle gesetzlichen Krankenkassen müssen ihren Versicherten regelmäßig bestimmte Untersuchungen zur Brustkrebsvorsorge zahlen. Die Inhalte der Untersuchung entsprechend der Krebsfrüherkennungs-Richtlinien sind unterschiedlich - je nach Alter. Frauen ab 30 stehe jedes Jahr eine erweiterte Untersuchung zur Krebsfrüherkennung zu, erklärt der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV).

Gentest zum Brustkrebsrisiko

Besondere Aufmerksamkeit erhielt das Thema Brustkrebs durch einen drastischen Schritt der Schauspielerin Angelina Jolie. Aus Angst vor Krebs ließ sie sich vorsorglich beide Brüste amputieren. Bei einer Genanalyse hatten ihre Ärzte festgestellt, dass sie ein deutlich erhöhtes Brustkrebsrisiko hatte.

Diesen Gentest zahle die Krankenkasse nicht in jedem Fall, so der GKV-Spitzenverband. Dafür müssten bestimmte medizinische Voraussetzungen erfüllt sein, unter anderem eine hohe familiäre Vorbelastung.

Brustamputation bei Risikopatientinnen

Bescheinigt die Genanalyse ein erhöhtes Risiko, zahlen laut dem GKV die meisten Kassen die Amputation der Brüste sowie den anschließenden Brustaufbau - allerdings nicht alle. Das sei immer eine Einzelfallentscheidung der Kasse, sagte die Sprecherin. Einige Krankenkassen fordern vorab zum Beispiel einen Kostenvoranschlag eines zertifizierten Brustkrebszentrums.

Die Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen

  • Die "normale" Krebsfrüherkennung für Frauen ab 20 zahlt die Krankenkasse einmal im Jahr. Dazu gehöre eine Anamnese, bei der Patient und Arzt im Gespräch klären, ob die Frau eine Vorgeschichte hat, die Krebs begünstigt.
  • Bei der "erweiterten" Krebsfrüherkennungsuntersuchung ab 30 stellt der Arzt Fragen nach Veränderungen der Brust und der Haut, tastet Brust und Achselhöhlen ab und erklärt der Patientin, wie sie ihre Brust regelmäßig selbst zu Hause untersuchen kann.
  • Eine "spezielle" Brustkrebsfrüherkennung durch ein Mammografie-Screening bezahlt die Kasse alle 2 Jahre für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Dabei röntgen Spezialisten in einer zertifizierten medizinischen Einrichtung die Brüste der Frau.
dpa