Zahl der Organspender sinkt trotz Gegensteuerung

Ungeachtet aller Appelle sinkt die Zahl der Organspender und der transplantierten Organe in Deutschland weiter. Daran hat auch die im Jahr 2012 eingeführte "Entscheidungslösung" zur Unterstützung der Organspende nichts geändert.

Wie eine Zeitung unter Berufung auf Zahlen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) berichtet, gab es in den ersten sieben Monaten dieses Jahres 513 Spender, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 548.

10 000 Menschen warten auf ein Organ

In Deutschland warteten 10 702 Menschen auf ein Organ - etwa 8000 auf eine Niere, zitiert die Zeitung Zahlen von Eurotransplant. Transplantiert wurden dem Bericht zufolge in den ersten sieben Monaten 1893 Organe, nach 1999 von Januar bis Juli 2013.

Informationen zum Thema Organspende

Die im Jahr 2012 eingeführte Entscheidungslösung sieht vor, dass alle Krankenversicherten über 16 Jahre ausführliche Informationen zum Thema Organspende zugeschickt bekommen. In dem Informations-Brief erhalten die Versicherten die Aufforderung, den beigefügten Organ-Spenderausweis auszufüllen. Eine Verpflichtung dazu besteht jedoch nicht. Aus diesem Grund handelt es sich auch um eine "freiwillige Entscheidungslösung".

Wichtig für Versicherte: Es drohen keine Konsequenzen, wenn der Spenderausweis nicht ausgefüllt wird.

Soziale Sicherung der Organspender

Was vielen unbekannt ist: Sofern ein Arbeitnehmer durch Arbeitsunfähigkeit infolge der Spende von Organen oder Geweben nicht arbeiten kann, hat er für die Zeit der Arbeitsunfähigkeit Anspruch auf Entgeltfortzahlung durch den Arbeitgeber. Auch Arbeitgeber werden durch diese Regelung nicht belastet. Die gesetzliche Krankenkasse des Organempfängers erstattet ihm auf Antrag das volle Arbeitsentgelt sowie die hierauf entfallenden vom Arbeitgeber zu tragenden Beiträge zur Sozialversicherung und zur betrieblichen Alters- und Hinterbliebenenversorgung.

dpa

Schlagworte zum Thema:  Organspende, Entgeltfortzahlung