Statistisches Bundesamt: Jeder Elfte ist schwerbehindert

Mit dem Alter nehmen die schweren Behinderungen der Menschen zu. Gut jeder 4. Schwerbehinderte in Deutschland ist 75 oder älter.

Die Zahl der Schwerbehinderten in Deutschland nimmt weiter zu - die meisten von ihnen sind ältere Menschen. Rund jeder Elfte (8,9 %) ist schon betroffen. Drei Viertel der Schwerbehinderten sind über 55 Jahre alt, gut jeder Vierte sogar über 75 Jahre, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am 18.9.2012 mitteilte. Ursache sind meistens Krankheiten.

Zahl der Schwerbehinderten steigt kontinuierlich

Etwa 7,3 Mio. Menschen in Deutschland galten Ende 2011 als schwerbehindert. Das waren 2,6 % oder 187.000 mehr als 2 Jahre zuvor. Die Zahl ist seit der ersten vergleichbaren Erhebung 1995 - mit einer Ausnahme - von Jahr zu Jahr leicht gestiegen. Als schwerbehindert gilt, wem das Versorgungsamt einen Behinderungsgrad von mindestens 50 zuerkennt. Bei fast jedem 4. Schwerbehinderten wurde der höchste Behinderungsgrad von 100 festgestellt.

Herkunft der Behinderung häufig unklar

Etwas mehr als die Hälfte der Schwerbehinderten sind Männer. In 83 % der Fälle ist eine Krankheit die Ursache. Bei jedem 10. lässt sich die Ursache nicht eindeutig zuordnen. Bei 4 % ist die Behinderung angeboren oder im 1. Lebensjahr aufgetreten. 1 % ist infolge von Kriegsverletzungen schwerbehindert und nur 2 % nach einem Unfall oder einer Berufskrankheit. Ebenfalls nur 2 % der Schwerbehinderten sind jünger als 18 Jahre.

Ursache für die Anerkennung der Schwerbehinderung

2 von 3 Betroffenen haben körperliche Behinderungen. Bei jedem Vierten von ihnen sind die inneren Organe betroffen. 13 % haben Funktionsstörungen der Arme und Beine und fast genauso viele der Wirbelsäule oder des Rumpfs. 5 % sind blind oder stark sehbehindert. 4 % sind schwerhörig, haben Gleichgewichts- oder Sprachstörungen. Der Verlust einer oder beider Brüste war bei 2 % Grund für die Schwerbehinderung.
Auf eine geistige oder seelische Ursache sind 11 % aller schweren Behinderungen zurückzuführen. 9 % gehen auf zerebrale Störungen des Gehirns zurück. Bei den anderen ist es unklar.

Statistisches Bundesamt

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