Private Krankenversicherung: Erneut Kritik an Unisex-Tarifen der

Stichtag war am 21.12.2012: Ab diesem Zeitpunkt dürfen die Versicherungsverträge der privaten Krankenversicherung nicht mehr zwischen Mann und Frau unterscheiden. Die Tarife für die Männer stiegen. Für die Frauen aber auch!

Mit ihren neuen Unisex-Tarifen haben die privaten Krankenversicherungen den Unmut von Verbraucherschützern auf sich gezogen. «Die Unisex-Tarife werden eklatant und krass zu Lasten der Versicherten umgesetzt», sagte der Vorsitzende des Bundes der Versicherten, Axel Kleinlein am 11.1.2013. «Die Entwicklung zeigt, dass die Versicherungen die Beiträge auch erhöhen, um die Gewinne zu steigern.»

Prämien für Frauen um ca. 7 EUR gestiegen - für Männer um 100 EUR

Wie berichtet wird, haben die neuen Tarife nach Angaben der Analysten von Morgen & Morgen die private Krankenversicherung für 30- bis 40-jährige Männer um rund 100 EUR pro Monat teurer gemacht, während die Kosten für Frauen nicht sanken. Im Gegenteil: Für über 40-Jährige stiegen die Prämien demnach sogar um 7 EUR monatlich.

Änderung erforderlich wegen EuGH-Urteil

Seit 21.12.2012 darf es beim Abschluss eines neuen Versicherungsvertrags keine Tarife mehr geben, die nach Geschlecht getrennt sind. Hintergrund für die neuen Unisex-Policen ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom März 2011. Die Luxemburger Richter entschieden, dass die Berücksichtigung des Geschlechts als Risikofaktor für Versicherungsbeiträge diskriminierend und deswegen ungültig ist (Rechtssache C-236/09).
EUR-Kommission will weiter beobachten
Die Branche hatte bis zum Stichtag 21.12. Zeit für die Umstellung und im Durchschnitt höhere Beiträge für beide Geschlechter angekündigt. Die EU-Kommission will die Einführung genau im Blick behalten.

dpa

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