Viele PKV-Tarife steigen zum Jahreswechsel
In der privaten Krankenversicherung (PKV) drohen nach einem Pressebericht teils drastische Beitragserhöhungen. Eine Übersicht der Tarifentwicklung von 11 der größten Anbieter zeige teils starke Erhöhungen für Kunden, die neu in die PKV wechseln.
Für die meisten langjährig Versicherten gebe es noch keine Klarheit - doch Erhöhungen im Neugeschäft bedeuteten in der Regel, dass auch sie noch mehr draufzahlen müssten, hieß es in dem Bericht unter Berufung auf Makler.
PKV-Verband dementiert
Der PKV-Verband wies diese Darstellung zurück. 2013 werde es für viele Millionen Privatversicherte gar keine Erhöhung oder nur sehr geringe Anpassungen im kleinen einstelligen Prozentbereich geben, sagte ein Sprecher der dpa. Dies sei von den einzelnen Unternehmen bereits zu hören.
Teilweise extreme Steigerungen
Laut «Spiegel Online» belaufen sich die stärksten Steigerungen auf 41 % bei der AXA in einem Tarif für Neukunden und 34 % beim Münchener Verein in einem entsprechenden Tarif. Hintergrund der Erhöhungen für Neukunden sind auch die Einführung neuer Unisex-Tarife, die anders kalkuliert sind.
Zitiert wird zudem ein langjährig Privatversicherter, der ab Januar statt 921 nun 1022 EUR zahlen soll. Das Gros der Privatversicherten wisse aber noch nicht, wie viel Beitrag sie im kommenden Jahr zahlen müssen.
Zu viele Kunden in Billig-Tarifen
Im vergangenen Jahr sorgte unter anderem die Central mit kräftigen Erhöhungen für Schlagzeilen. Probleme bei den Tarifen rühren oft daher, dass Unternehmen viele Kunden zu allzu günstigen Konditionen angelockt haben.
Der PKV-Verband weist hingegen darauf hin, dass es für hunderttausende Versicherte Beitragssenkungen geben werde.
Durchschnittliche Erhöhung bei 10 %
Bereits das PKV-Verbraucherportal WIDGE.de hatte vor höheren Beiträgen für die PKV-Kunden ab 1.1.2013 gewarnt. Zwar zeige sich nach den enormen Erhöhungen im vergangenen Jahr eine leichte Verbesserung. Um durchschnittlich 10 % solle es nach Experteneinschätzungen aber teurer werden.
So müssten die Unternehmen selbst mehr für Diagnosen und Behandlungen ihrer Kunden zahlen. Und wegen der aktuellen Lage am Kapitalmarkt erhielten die Versicherungsgesellschaften für ihre Anlagen niedrige Zinsen für die Altersrückstellungen der Versicherten.
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