OFD Kommentierung: Ermäßigter Umsatzsteuersatz für Trauerredner?

Seit Jahren wird die Abschaffung bzw. Beschränkung der Anwendung des ermäßigten Steuersatzes gefordert, passiert ist nichts. So wundert es nicht, dass sich die Gerichte aber auch die Verwaltung immer wieder mit Fällen beschäftigen müssen, die für die Betroffenen wichtig sind.

Die OFD Frankfurt a.M. hat zur umsatzsteuerlichen Behandlung der Leistungen von Trauerrednern Stellung bezogen. Zur Debatte stand die Anwendung des ermäßigten Steuersatzes. Der Verband der Trauerredner hatte darauf verwiesen, dass die Moderation und Leitung der Beisetzung dem Trauerredner obliege, der die alleinige Verantwortung für das Gelingen der Trauerfeier trage. Bei der Trauerrede handele es sich um ein Unikat, das auf der Veranstaltung wiedergegeben und später den Verbliebenen übergeben werde.

Die OFD sieht hierin keine begünstigte Übertragung eines Urheberrechts an dem Trauermanuskript. Ebenso liegt keine Eintrittsberechtigung für ein Theater, Konzert oder ähnliche Darbietung vor, die begünstigt sind, da die Trauerredner kein Entgelt von den trauernden Angehörigen verlangen. Zudem verweist die Verfügung auf die Rechtsprechung des BFH, wonach Trauerredner nicht als Künstler anzusehen sind.

Konsequenzen für Trauerredner

Solange die Angehörigen nicht auf die Idee kommen, Eintrittsgelder für die Beerdigung zu verlangen, ist die Rechtslage einfach: Trauerredner unterliegen dem Regelsteuersatz von 19 %.

OFD Frankfurt a.M., Verfügung v. 9.2.2012, S 7240 A – 24 St 112


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