Ernährung: Ein Thema für Unternehmen?

Dass Croissants, Schokoriegel und Käsebrezeln auf Dauer das Risiko für verschiedenste metabolische Störungen wie Adipositas und Typ-2-Diabetes schüren, ist den meisten mittlerweile bewusst. Doch welche Auswirkungen haben hochverarbeitete Lebensmittel außerdem?

Suchtauslösende Wirkung hochverarbeiteter Lebensmittel

Es zeichnet sich ab, dass hochverarbeitete Lebensmittel eine ernsthaft suchtauslösende Wirkung haben, die vergleichbar ist mit den Effekten von anerkannten Suchtmitteln wie Alkohol und Nikotin. Insbesondere die Kombination aus dem gleichzeitig hohen Anteil an raffinierten Kohlenhydraten und Fetten in diesen Snacks bedingt eine hohe Dopaminausschüttung im Gehirn. Dies kann spezifische Suchtsymptome wie starkes Verlangen, übermäßigen Konsum und Kontrollverlust beim Verzehr dieser Lebensmittel auslösen. Betroffenen Personen (ca. 14 % der Erwachsenen) werden somit süchtig nach hochprozessierten Nahrungsmitteln wie Leberkässemmeln, süßen Stückchen und ähnlichen Knabbereien.

Bunte Auswahl an gesunden Lebensmitteln bereitstellen

Anlass genug für betriebliche Gesundheitsexperten das Kantinen- oder Cafeteria-Angebot auf den Prüfstand zu stellen und sich einen Überblick darüber zu verschaffen, welche hochverarbeiteten „Süchtigmacher“ dort in welcher Menge in der Auslage schlummern. Am Ende muss dies nicht zwangsläufig damit einhergehen, dass die gesundheitlich bedenklichen „Kohlenhydrat-Fett-Kompositionen“ ein für alle Mal aus dem Sortiment genommen werden. Denn wie so oft im Leben gilt auch hier: die Dosis macht das Gift. Ein wichtiger Schritt kann es schon sein, das verfügbare Angebot dieser Snacks mit Suchtpotenzial deutlich einzudämmen und den Fokus stattdessen auf eine Vielfalt an gesundheitsförderlichen Alternativen in Form von naturbelassenen bzw. wenig verarbeiteten Lebensmitteln (z.B. frischem Obst/-salat, Jogurt mit Früchten und Nüssen, Gemüsesticks, Salaten, Nussmischungen) zu legen. Den Beschäftigten wird so die Möglichkeit gegeben, eigenverantwortlich eine gesundheitsbewusste Lebensmittelauswahl treffen zu können, die im besten Fall den Großteil der Arbeitszeit zum Wohle der eigenen Gesundheit ausfällt.

Beschäftigte aufklären und Bewusstsein stärken

Neben der Optimierung des betrieblichen Verpflegungsangebots selbst, macht es für die Gesundheitsbeauftragten in einem Unternehmen natürlich auch Sinn, das notwendige Wissen und Bewusstsein der eigenen Mitarbeitenden zu so wichtigen Ernährungsthemen wie diesen zu stärken, indem zum Beispiel in Vorträgen oder Gesundheitsnewslettern verlässliche Informationen dazu anschaulich aufbereitet werden und für entsprechende Aufklärung sorgen. Es braucht innovative und mutige regulatorische Schritte, um jene Rahmenbedingungen zu ändern, die die Menschen zum (leichtfertigen) Konsum dieser hochverarbeiteten und potenziell süchtig machenden Lebensmittel bewegt. Das Arbeitsumfeld in einem Betrieb bietet in dieser Hinsicht in jedem Fall die Chance mit gutem Beispiel voranzugehen.

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