Arbeitsschutz bei Photovoltaikanlagen

Nach einem schweren Unfall bei der Montage einer Photovoltaikanlage weist die österreichische Allgemeine Unfallversicherungsanstalt (AUVA) auf Sicherheitsaspekte bei Arbeiten auf dem Dach hin. In Österreich wurden allein 2014 über 12.000 Photovoltaikanlagen installiert, 85 % davon auf Dächern.

Die Solaranlage auf dem Dach hat viele Vorteile: Sie verbraucht keinen zusätzlichen Platz, sie befindet sich in einer nahezu schattenfreien Zone und sie kann großflächig angelegt werden. Dabei gibt es Lösungen für Flach- und für geneigte Dächer.

Neben der Körperdurchströmung ist vor allem die Absturzgefahr sehr groß

Bei der Montage und später auch bei der Wartung von Photovoltaikanlagen ist die Unfallgefahr sehr groß. Eine Gefahr ist die Körperdurchströmung, da bei einer installierten Anlage die Stränge bis zu 1.000 Volt Gleichspannung erreichen. Bei der Montage spielt auch ein anderes Risiko eine entscheidende Rolle: die Absturzgefahr.

Dachbelag und Witterung erschweren die sichere Arbeit auf dem Dach

Wer auf dem Dach ins Straucheln kommt oder z. B. auf Lichtkuppeln oder Wellplatten tritt, Bereiche, die nicht durchbruchsicher belegt sind, droht in die Tiefe zu stürzen.

Auch schlechtes Wetter oder die Arbeit mit Maschinen erhöhen das Risiko. Sollte es zu einem Brand an einer Photovoltaikanlage kommen, sind die Feuerwehrleute besonderen Gefährdungen ausgesetzt.

Arbeitsschutz bei Photovoltaikanlagen: von der Gefährdungsbeurteilung bis zur Ersten Hilfe

Folgende Sicherheitsmaßnahmen sind u. a. bei Arbeiten auf dem Dach zu berücksichtigen:

  • Vor den Arbeiten ist eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen.
  • Die notwendigen Schutzmaßnahmen sind zu bestimmen, zu organisieren und durchzuführen.
  • Jeder sollte mit der nötigen Schutzausrüstung ausgestattet sein. Dazu zählen auch Schutzschuhe mit geeigneter Sohle.
  • Seilsicherungssystem wie Auffanggurte oder Absturzsicherungen sind zwar aufwendig, können aber Leben retten. Falls notwendig, darf darauf nicht verzichtet werden.
  • Für den Notfall muss eindeutig geregelt sein, wer für die Erste Hilfe zuständig ist.

Arbeitsschutz bei Photovoltaikanlagen - Elektrofachkraft sollte vor Ort sein

Eine Elektrofachkraft ist auf Grundlage ihrer Kenntnisse und Erfahrungen in der Lage, elektrische Gefahren zu erkennen und die Arbeiten sach- und sicherheitsgerecht ausführen zu können. Zu den Aufgaben einer Elektrofachkraft können auch das Unterrichten und Unterweisen der Kollegen gehören.


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