Haufe Controlling Serie in Zusammenarbeit mit Jedox

Integrierte Unternehmensplanung: Ihr Kombi-Schlüssel zu Gewinn und sicherer Liquidität


Kapitel
Integrierte Unternehmensplanung für Gewinn und Liquidität

Kennen Sie das? Ein Unternehmen schreibt schwarze Zahlen und hat trotzdem „plötzlich“ Zahlungsprobleme. Ursache ist in solchen Fällen häufig das Fehlen einer integrierten Planung, die alle Bereiche wie Vertrieb und Personal zusammenführt und neben der GuV auch Bilanz und Finanzen umfasst. So kann es schnell passieren, dass wichtige Fachbereiche außen vor bleiben und die Liquidität nicht korrekt geplant wird.

Fast alle Unternehmen investieren viel Aufwand in ihre Ergebnisplanung – und können damit trotzdem nicht steuern. Grund dafür sind oftmals zwei Umstände:

  1. Planung im stillen Kämmerlein:
    Das Controlling nimmt die Planung in eigenem Ermessen ohne Abstimmung mit den Fachbereichen, wie dem Vertrieb oder der Personalabteilung, vor.
  2. Eindimensionales Ergebnis:
    Es entsteht lediglich eine Plan-Gewinn- und Verlustrechnung. Um Faktoren wie Investitionen oder die Tilgung von Krediten, die sich auf die Vermögenssituation sowie die Liquidität auswirken, zu berücksichtigen, ist eine differenzierte Finanzplanung unverzichtbar.

Diese Einschränkungen bringen oft schwerwiegende Folgen mit sich:

  • Im ersten Fall kann es passieren, dass die Planung auf falschen Annahmen basiert, es kein Commitment der Fachbereiche für die Ziele gibt oder eine Ableitung der Absatzplanung auf Produktion, Personal, Einkauf, Bestände und Investitionen nicht erfolgen kann.
  • Im zweiten Fall fehlt vor allem die Sicht auf die zukünftige Liquiditäts- oder Vermögenssituation. So können Zahlungen für Investitionen in Anlagen oder Vorräte einen Zahlungsengpass trotz eines guten Gewinns verursachen. Finanzkennzahlen wie die Eigenkapitalquote können sich aufgrund von Investitionen und Kreditaufnahmen verschlechtern. Das erschwert weitere Finanzierungen deutlich.

Doch wie können Sie diese Probleme und ihre Folgen vermeiden? – Indem Sie die Unternehmensplanung aufeinander aufbauen und jegliche Stellgrößen miteinbeziehen:

1. Vertriebsplanung durch Simulationen absichern

Eine detaillierte Absatz- und Umsatzplanung mit den Variablen Menge und Preis je Produkt oder Leistung je Periode (Monat/Woche) ist unabdingbar. Je nach Unternehmensgröße und Vertriebsstruktur sind diese Variablen je Region, Segment oder Kundengruppe zu planen. Um zuverlässige Ergebnisse zu erzielen, sollten Szenarien für mögliche Schwankungen simuliert werden.

Aus der Absatzplanung werden die Mengen- und Kapazitätsvorgaben in Produktion und Einkauf abgeleitet.

2. Personalkosten sorgfältig planen

Die Personalkosten machen häufig einen großen Anteil an den Gesamtkosten aus. Aufgrund von Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld belasten sie die Liquidität unterschiedlich. Deshalb sollten sie sorgfältig geplant werden.

Daneben sind Renteneintritte oder Kündigungen ebenso wie Neueinstellungen oder interne Veränderungen zu berücksichtigen. Schließlich lassen sich diese Kosten kaum kurzfristig verändern.

3. Investitionen in die Finanzplanung mit aufnehmen

Auch Großinvestitionen müssen mit ihren Zahlungszeitpunkten in die Unternehmensplanung mit aufgenommen werden. Die Tilgung bestehender Kredite für Investitionsprojekte und neue Finanzierungsmöglichkeiten sind ebenso darin enthalten.

So lassen sich mögliche Finanzierungslücken frühzeitig erkennen und notwendige Finanzierungsmaßnahmen wie Kreditaufnahmen können ohne Zeitnot eingeleitet werden.

4. Ergebnisplan und Finanzplan ergeben Liquiditätsplan und Planbilanz

Der Liquiditätsplan mit allen Zahlungsein- und -ausgängen gibt dem Unternehmen Auskunft darüber, ob die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel reichen oder ob zusätzliches Fremdkapital beschafft werden muss.

Setzen Sie ein integriertes Planungs-Tool ein, so können Sie aus Plan-GuV und Finanzplan direkt und automatisiert den Liquiditätsplan sowie eine Planbilanz ableiten. Prüfen Sie anhand der Finanzkennzahlen, ob Sie mögliche Vorgaben der Kapitalgeber, sog. Covenants, auch einhalten werden.

Fazit: Keine zuverlässige Unternehmenssteuerung ohne integrierte Planung

Eine integrierte Planung wird durch eine moderne Softwarelösung für Corporate Performance Management und Business Intelligence erleichtert. Dies bietet zwei zentrale Vorteile:

  • Durch die inhaltliche Verknüpfung der Fachbereiche wie Vertrieb und Personal sind die Teilpläne mit weniger Aufwand besser aufeinander abgestimmt.
  • Durch die Planung von Ergebnis, Liquidität und Bilanz haben Sie alle wichtigen Unternehmensperspektiven Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Blick und damit im Griff.

Eine integrierte Unternehmensplanung führt alle Fachbereiche zusammen und kann die erarbeitete Strategie unternehmensweit umsetzen. Dies sichert die Liquidität und den zukünftigen Erfolg eines Unternehmens maßgeblich.

Schlagworte zum Thema:  Planung, Unternehmensplanung, Excel, Forecast, Analytics