Erleichterungen für Unternehmen bei der Offenlegung
Gemäß der Meldung des BfJ werden bis zum 2.4.2024 keine Ordnungsgeldverfahren gegen Unternehmen eingeleitet, deren gesetzliche Frist zur Offenlegung von Rechnungslegungsunterlagen für das Geschäftsjahr mit dem Bilanzstichtag 31.12.2022 am 31.12.2023 endet. Damit sollen angesichts der andauernden Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie die Belange aller Beteiligten angemessen berücksichtigt werden.
Zu beachten ist, dass dies die Unternehmer nicht grundsätzlich von der Verpflichtung zur Offenlegung der Jahresabschlüsse freistellt. Auch wird mit dieser Zusage seitens des BfJ keine Fristverlängerung als solches gewährt. Diese kann ggf. in begründeten Einzelfällen durch den Unternehmer gesondert beantragt werden.
Die gesetzliche Offenlegungspflicht besteht daher zwar weiter fort und auch die 6-wöchige Nachfrist, welche regelmäßig bei nicht fristgerechter Einreichung der Jahresabschlussunterlagen zur Veröffentlichung beim Bundesanzeiger vom Bundesamt der Justiz im Rahmen einer Androhungsverfügung gesetzt wird, ist nicht verlängerbar. Aber gemäß dem BfJ wurde im Bereich der Offenlegung für die Jahresabschlüsse 2022 eine Erleichterungsregel getroffen, um der derzeitigen krisenbedingten Belastung der Unternehmen entgegenzuwirken.
Wichtig: Keine Erleichterungen im Ordnungsgeldverfahren früherer Abschlüsse
Neben dem Aussetzen der Einleitung von Ordnungswidrigkeitsverfahren für die Jahresabschlussunterlagen für das Geschäftsjahr mit dem Bilanzstichtag 31.12.2022 (gesetzliche Frist zur Offenlegung der Rechnungslegungsunterlagen endet am 31.12.2023) sind keine weiteren Erleichterungen im Rahmen der Ordnungsgeldverfahren für die Einreichung der Abschlussunterlagen früherer Geschäftsjahre (z. B. 2021) geplant. Für diese sind die früheren Erleichterungsnormen im Bereich der Offenlegung ausgelaufen.
Auch keine Erleichterungen im Vollstreckungsverfahren
Eine entsprechende Erleichterung für die Einleitung neuer Vollstreckungsmaßnahmen wurde nicht bekannt gegeben, diese werden daher weiterhin unverändert aufgenommen. In begründeten Einzelfällen sollten Unternehmer daher zwingend – ggf. zusammen mit ihrem Steuerberater – aktiv werden und eine für sie geltende Einzelfallentscheidung beantragen. So kann z. B. grundsätzlich bei bereits eingeleiteten Vollstreckungsmaßnahmen auf Antrag des Schuldners eine Stundung gewährt werden. Voraussetzung ist hierfür die Beantragung mit glaubhafter Begründung durch den Schuldner. Der Schuldner muss hierin sachlich nachvollziehbar Gründe darlegen, die sein Unverschulden verdeutlichen. Bei der Stundungsbewilligung handelt es sich regelmäßig um eine Einzelfallentscheidung.
Diese Informationen könnten Sie auch interessieren:
Digitalisierungsrichtlinie und DiRUG: Änderungen bei der Offenlegung ab 1.8.2022
-
Grenzen für geringwertige Wirtschaftsgüter
9.866
-
Nutzungsdauer von Computerhardware und Software auf ein Jahr reduziert
3.9621
-
Voraussetzungen des Investitionsabzugsbetrags und wann die Anwendung sinnvoll ist
3.052
-
Erhöhung der Schwellenwerte für die Unternehmensgrößenklassen in Kraft getreten
2.535
-
Voraussetzungen für die Einstufung als Kleinstkapitalgesellschaft
2.410
-
Urlaubsrückstellung berechnen
1.976
-
Rückstellungen für die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen
1.9442
-
Voraussetzungen: Wer kann für welche Wirtschaftsgüter einen IAB geltend machen?
1.872
-
Auflösung von Investitionsabzugsbeträgen
1.829
-
Vorteil 3 für die Kleinstkapitalgesellschaft: Hinterlegung statt Offenlegung
1.425
-
IASB veröffentlicht Entwurf mit gezielten Verbesserungen an IAS 37
21.11.2024
-
ESMA und BaFin veröffentlichen Prüfungsschwerpunkte für die Berichtssaison 2024
21.11.2024
-
Konsequenzen einer verspäteten Umsetzung der CSRD ins HGB
20.11.2024
-
Risikobetrachtungen und Nachhaltigkeitsberichterstattung sind ESMA Prüfungsschwerpunkte 2024
20.11.2024
-
IDW sieht auch viele öffentliche Unternehmen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet
19.11.2024
-
Prüfung von Nachhaltigkeitsberichten – ISSA 5000 und CEAOB-Leitlinien verabschiedet
05.11.2024
-
BAFA-Bericht über die Prüfungen der Lieferkettensorgfaltspflichten
05.11.2024
-
Diskussionen um das CSRD-Umsetzungsgesetz
30.10.2024
-
EU verschiebt Erstanwendung der Entwaldungsverordnung
28.10.2024
-
IASB schließt die Überprüfung von IFRS 15 "Erlöse aus Verträgen mit Kunden" ab
17.10.2024