Fossile Energien dominieren den Wohnungsbestand

Die positive Nachricht: Im Neubau überwiegen klimafreundliche Technologien, die Energieverbräuche im Gebäudesektor insgesamt sinken leicht, und es gibt eine ungebrochen hohe Nachfrage an Energieberatungen. Im Bestand dominieren dagegen weiterhin fossile Energieträger – 79 Prozent der rund 20 Millionen Wohngebäude in Deutschland werden mit Öl und Gas beheizt – und deren Austausch geht nur langsam voran.
Das geht aus dem Gebäudereport 2025 der Deutschen Energie-Agentur (Dena) hervor, der am 10. Januar veröffentlicht wurde. Die umfangreiche Datensammlung beschreibt die Herausforderungen und notwendigen Aktionen für die Wärmewende.
Erneuerbare Energien: Untergeordnete Rolle im Bestand
Wichtige politische Rahmenbedingungen seien gesetzt, heißt es im Dena-Gebäudereport: Am 1.1.2024 traten die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) – und die damit verbundene schrittweise Umstellung auf mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien beim Heizen – und das Wärmeplanungsgesetz (WPG) in Kraft, im Februar startete die neue Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG), und im Mai bestätigte der Rat der Europäischen Union die Gebäuderichtlinie EPBD.
Im Gesamtbestand spielen erneuerbare Energien demnach aber bislang immer noch eine geringe Rolle: 79 Prozent der Wohngebäude werden nach wie vor mit Öl und Gas beheizt. "Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen hier gemeinsam den eingeschlagenen Weg der Wärmewende entschlossen fortsetzen", sagte Corinna Enders, Vorsitzende der Dena-Geschäftsführung.
Energieberatung: Zahl der Förderanträge steigt
Mit rund 80.000 Anträgen auf Energieberatung für Wohngebäude im ersten Halbjahr 2024 stieg laut Dena die Nachfrage im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 um neun Prozent. Bei den konkreten Maßnahmen sind besonders Wärmepumpen gefragt: Seit 2021 wurden 570.000 Förderanträge für Wärmepumpen gestellt, was 51 Prozent aller BEG-Anträge ausmacht.
"Die gestiegenen Beratungszahlen zeigen das starke Interesse von Eigentümern an gezielter Unterstützung, um klimagerechte Entscheidungen treffen zu können. Um diese Bereitschaft und das Vertrauen zu stärken, müssen wir weiterhin umfassend zu den Rahmenbedingungen und technischen Möglichkeiten informieren", betonte Enders.
Wärmebedarf in Wohngebäuden entwickelt sich positiv
2023 war ein Rekordjahr für den Absatz von nicht-fossilen Wärmeerzeugern. Im Jahr 2024 wurden diese Absatzzahlen Dena zufolge vermutlich nicht erreicht: Der Verkauf von Biomasse-Anlagen ging im ersten Halbjahr um 74 Prozent zurück, Wärmepumpen verzeichneten einen Minus von 54 Prozent. Hochrechnungen gehen auch von einem deutlichen Rückgang für das gesamte Jahr 2024 aus.
Positiv ist dagegen die Entwicklung des Wärmebedarfs in Wohngebäuden, da dieser nach den aktuellen Zahlen des Berichts seit 2021 zurückgeht. Allerdings wurde der Wärmebedarf 2023 weiterhin zu 44 Prozent durch Erdgas und zu 22 Prozent durch Öl gedeckt.
Dena-Gebäudereport
Der Gebäudereport der Deutschen Energie-Agentur (Dena) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erscheint seit 2021 einmal pro Jahr, bietet Basiszahlen – zum energetischen Zustand der Gebäude, zu Eigentümer- und Mieterstrukturen, zu Wärmeerzeugern und Energieträgern und zur CO2-Bilanz des Sektors – und zeigt Perspektiven in ausgewählten Fokusthemen auf.
Die im Jahr 2024 veröffentlichten Daten des Zensus 2022 haben den Datenumfang des Gebäudereports 2025 laut Dena umfassend verbessert.
Zum Dena-Gebäudereport 2025 (Download)
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