Abgesagt: Der Expo Real Hybrid Summit findet nicht statt

Kurz vor Messebeginn haben die Veranstalter in München die Reißleine gezogen: Der Expo Real Hybrid Summit 2020 ist abgesagt. Zahlreiche Akteure hatten sich zuletzt gegen eine Teilnahme an der Immobilienmesse entschieden. Auch das virtuelle Programm der Expo Real entfällt.

Nachdem die Messe München am vergangenen Freitag noch einmal bekräftigt hatte, der Expo Real Hybrid Summit werde stattfinden, folgte am Abend des 12. Oktober dann doch die offizielle Absage. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte bereits am Mittag die Stadt München sowie weitere Städte und Landkreise in Deutschland als Risikogebiete eingestuft. Auch im europäischen Ausland hat sich das Infektionsgeschehen verschärft. Zahlreiche Referenten und Teilnehmer erklärten der Messegesellschaft zufolge daraufhin, auf eine Reise nach München zu verzichten. Auch sei davon auszugehen, dass sich kurzfristig weitere Teilnehmer und Referenten gegen den Summit entscheiden würden.

Expo-Real-Absage: Auch kein virtuelles Programm

Die Absage der Expo Real 2020 betreffe sowohl den physischen als auch den digitalen Teil der Veranstaltung, teilte die Messe München in einer Pressemitteilung weiter mit. Da beim Hybrid Summit beide Formate miteinander verwoben seien und sich gegenseitig bedingten, hätte auch eine rein digitale Veranstaltung unter diesen Umständen keinen Sinn gemacht. Man wolle den Beteiligten die Entgelte, die sie für die Ausstellungsbeteiligung und Tickets gezahlt haben, zeitnah zurückzahlen.

In Abstimmung mit dem Fachbeirat hatte sich die Messe München im Juni entschieden, die Expo Real unter dem Titel “Expo Real Hybrid Summit – hybride Konferenz für Immobilien und Investitionen“ als einen physischen wie auch virtuellen Treffpunkt für die Immobilienbranche zu veranstalten. Die aktuellen Entwicklungen sowohl in München wie auch deutschlandweit machten jedoch knapp zwei Tage vor dem geplanten Start des Hybrid Summits dessen Absage zwingend erforderlich, so die Messegesellschaft.

Expo Real 2020: Viele Branchengrößen haben schon im Juni abgesagt

Bereits im Vorfeld stand die Expo Real 2020 aufgrund der Corona-Pandemie unter keinem guten Stern. Bereits im Juni, kurz vor Ablauf der offiziellen Deadline, hagelte es Absagen. Obwohl die Maklerhäuser und Immobilienverbände lange an einer Teilnahme festgehalten hatten, stiegen Mitte des Jahres auch die großen deutschen Branchenverbände aus: Unter anderem die Bundesarbeitsgemeinschaft Immobilienwirtschaft Deutschland (BID), der neben dem ZIA unter anderem der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) und der Maklerverband IVD angehören, stornierte den Gemeinschaftsstand, der seit Jahren auf der Expo Real vertreten war.

Die Messe München verliert mehrere Millionen

Wirtschaftlich ist die finale Absage des Expo Real Hybrid Summits ein herber Verlust – wie es auch bereits die erste Absage im Juni erkennen ließ. Die Corona-Pandemie koste die Messe München dieses Jahr bundesweit bis zu 230 Millionen Euro Umsatz, hatte Messe-Chef Klaus Dittrich schon vor ein paar Monaten erklärt, und sich für einen Neustart ausgesprochen. Dieser wäre auch für Beschäftigte und den Bundesfinanzminister eine gute Nachricht, sagte Dittrich noch vor der ersten Messe-Absage. Ifo-Volkswirt Horst Penzkofer hatte vorgerechnet, jeder Euro Umsatz bei der Messe München sorge für zehn Euro Umsatz in Deutschland – durch Reisekosten, Ausgaben für Messestände, Handwerker, Hotels und Restaurants bis zu Einkäufen. Alleine in der bayerischen Landeshauptstadt stehe sie für 16.400 Arbeitsplätze. Der Bund kassiert laut ifo-Institut dank der Messe München rund 400 Millionen Euro an Mehrwert- und Lohnsteuern. Der Freistaat bekomme 217 Millionen, der Münchner Stadtkämmerer 33 Millionen. Nicht mitgerechnet wurden die Abschlüsse der Aussteller auf der Messe, betonte der ifo-Studienleiter.

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dpa

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