Makler: Hälfte der Mieter will keine Mietpreisbremse

Bund, Länder und Kommunen haben in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um steigende Mieten und Kaupreise in den Griff zu bekommen. Dazu gehört unter anderem die umstrittene Mietpreisbremse, deren Verlängerung im Koalitionsvertrag 2025 von Union und SPD festgeschrieben wurde – aber auch Wohnungsbauprogramme und Instrumente zur Baulandmobilisierung.
Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag des Onlineportals Kleinanzeigen ist die Mehrheit (74 Prozent) der Menschen in Deutschland trotz der gutmeinenden Motive mit der Mieten- und Wohnungspolitik unzufrieden.
Insgesamt haben an der Umfrage zwischen dem 26. März und dem 28. März 2.131 Personen über 18 Jahren teilgenommen.
Wohnungspolitik: Hamburger sind am wenigsten zufrieden
Besonders Menschen ab 55 Jahren stellen der Wohnungspolitik ein schlechtes Zeugnis aus: Mehr als drei Viertel (79 Prozent) dieser Altersgruppe bewerten die bisherigen wohnungspolitischen Maßnahmen als eher schlecht oder sehr schlecht.
Unter den Bundesländern gibt es die größte Unzufriedenheit in Hamburg – hier beschweren sich 83 Prozent über die Maßnahmen. Dahinter folgen Brandenburg und Schleswig-Holstein mit jeweils 79 Prozent.
Jeder Zweite hält die Mietpreisbremse für gescheitert
Die Hälfte (50 Prozent) der Befragten bewertet die Wirksamkeit der umstrittenen Mietpreisbremse – die im Juni 2015 eingeführt wurde und aktuell noch bis Ende 2025 befristet ist – als eher schlecht oder sehr schlecht. Nur jeder Fünfte (16 Prozent) betrachtet das Instrument, das den Anstieg von Mieten in angespannten Wohnungsmärkten begrenzen soll, als positiv.
Vor allem jüngere Befragte sehen die Mietpreisbremse vergleichsweise positiv: Knapp ein Viertel (23 Prozent) der 18- bis 24-Jährigen bewerten die Wirksamkeit als eher gut oder sehr gut, bei den 26- bis 34-Jährigen sind es noch 21 Prozent. Demgegenüber sind nur 13 Prozent der über 55-Jährigen und 16 Prozent der 45- bis 54-Jährigen mit der Mietpreisbremse zufrieden.
Miethöhe: Junge Leute in Großstädten eher unzufrieden
24 Prozent der Befragten geben in der Yougov-Erhebung an, eher zufrieden oder sehr zufrieden mit der aktuellen Miethöhe zu sein. 23 Prozent äußern hingegen Unzufriedenheit. 34 Prozent zahlen derzeit keine Miete, etwa weil sie im Eigentum wohnen.
Jüngere Menschen sind überdurchschnittlich häufig unzufrieden mit der Miethöhe: Das sagen 31 Prozent der 18- bis 24-Jährigen und 29 Prozent der 25- bis 34-Jährigen. Zudem ist die Unzufriedenheit mit der Miethöhe in den deutschen Großstädten am größten, zum Beispiel in Hamburg mit 34 Prozent und in Berlin mit 31 Prozent.
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