"Freue mich über das Potenzial von PropTechs in der Branche"
Digitale Projekte, die Wohnungsunternehmen gemeinsam mit PropTechs umgesetzt haben, können noch bis zum 7. Juli unter www.digitalpioniere-der-wohnungswirtschaft.de eingereicht werden. Die Siegerteams werden am 7. September auf der Real PropTech Conference in Frankfurt am Main ausgezeichnet – und anschließend unter anderem zur Projektvorstellung zum Podcast L‘Immo eingeladen. Dr. Christian Westphal, CEO des Softwarehauses Crem Solutions GmbH & Co. KG, unterstützt den Award als Schirmherr.
Sie sind in diesem Jahr der Schirmherr des noch jungen Awards Digitalpioniere der Wohnungswirtschaft und beweisen damit Pioniergeist!
Dr. Christian Westphal: Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, in diesem Jahr der Schirmherr des Awards zu sein. Dieser zeichnet innovative Projekte aus, die die Digitalisierung in der Wohnungswirtschaft vorantreiben. Mir gefällt besonders, dass er Pioniergeist und kreative Lösungen in den Mittelpunkt stellt. Der Award ermöglicht es uns, wegweisende Projekte zu würdigen und dadurch die gesamte Branche zu inspirieren. Das geht Hand in Hand mit unserer Unternehmensphilosophie einher, korrespondiert auch mit einem Kernwert der Nemetschek Gruppe: Offenheit – gegenüber Neuem generell, Innovationen, aber auch ganz simpel der Möglichkeit des Datenaustauschs innerhalb unterschiedlicher Systeme.
Digitalisierung und Wohnungswirtschaft: Wie digital tickt die Branche?
Die Immobilienwirtschaft ganz allgemein war in der Vergangenheit nicht unbedingt als Treiber digitaler Prozesse bekannt. Wir beobachten hier – nicht nur durch die Pandemie – jedoch einen deutlichen Wandel bei den Unternehmen. Die Themen, mit denen sich die Unternehmen auseinandersetzen, werden vielfältiger, die Anforderungen dadurch zunehmend komplexer.
Dabei kommt der Digitalisierung eine tragende Rolle in der Wohnungswirtschaft zu. Sie eröffnet zahlreiche Chancen, um die Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und vor allem den Wohn- und Servicekomfort für Mieter zu verbessern. Ich bin überzeugt, dass die Branche erkannt hat, wie wichtig die Digitalisierung ist. Dennoch gibt es noch viel Potenzial, das ausgeschöpft werden kann. Die Digitalisierung schafft erst den Spielraum im Tagesgeschäft, um sich mit den viel wesentlicheren Herausforderungen wie attraktivem und bezahlbarem Wohnraum sowie der Nachhaltigkeit zu beschäftigen.
Wie passen ESG und Wohnungswirtschaft zusammen? Wo steht hier die Branche?
Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und gute Unternehmensführung sind wesentliche Elemente, auch gerade in der Wohnungswirtschaft. Unsere Branche hat die Möglichkeit, durch digitale Lösungen Energieeffizienz zu verbessern, Ressourcen zu schonen und sozialen Mehrwert zu schaffen. Es ist erfreulich zu sehen, dass viele Unternehmen bereits entsprechende Maßnahmen ergreifen und Nachhaltigkeit in ihren Strategien verankern.
Für die Wohnungswirtschaft bieten sich hier enorme Potenziale. Der CO2-Ausstoß privater Haushalte konnte im Zeitraum zwischen 2000 – 2019 bereits um 14 Prozent gesenkt werden. Wenn man bedenkt, dass digitale Tools dabei höchstens am Rande eine Rolle gespielt haben, kann man sich vorstellen, was hier noch möglich ist.
Sie leiten mit Crem Solutions ein großes Softwareunternehmen, auch Wohnungsunternehmen zählen zu den Kunden. Was sind die drängendsten Herausforderungen, die die Unternehmen umtreiben – und wie kann man diese unterstützen?
Als Softwareunternehmen unterstützen wir Wohnungsunternehmen bei ihren Herausforderungen im digitalen Bereich. Dazu gehören unter anderem die Optimierung von Geschäftsprozessen durch die Entwicklung und Implementierung maßgeschneiderter Softwarelösungen. Unser Ziel ist es, den Unternehmen dabei "mehr als Software" zu bieten, also nicht nur ausschließlich effektive Tools und Technologien zur Verfügung zu stellen.
Wir bieten ein Gesamtpaket aus Software und Services. Unsere Kunden honorieren das durch langfristige Bindung, im Schnitt nahezu 20 Jahre. Und mit einem verlässlichen Softwarepartner können sich Wohnungsunternehmen auf ihre Kernaufgaben fokussieren, und müssen sich nicht mit lästigen IT-Themen rumschlagen.
Auf Messen werden sie oft in einer hinteren Ecke platziert und auch sonst scheint es mit der Sichtbarkeit nicht immer zum Besten – dabei steckt in PropTechs viel Potenzial, welches auch die Wohnungswirtschaft nutzen kann. Wie lässt sich das künftig gemeinsam denken? Braucht es hier noch mehr Pioniergeist, vielleicht von beiden Seiten?
Als Geschäftsführer eines etablierten Softwareherstellers freue ich mich über das Potenzial von PropTechs in der Wohnungswirtschaft. Ich sehe auch, dass sich in den vergangenen Jahren eine Menge getan hat, nicht zuletzt durch Initiativen wie den Digitalpionieren.
Pioniergeist ist sicherlich wichtig, sowohl von unserer Seite, als auch von den PropTechs. Durch eine enge Zusammenarbeit können wir Synergien nutzen und neue innovative Lösungen entwickeln, die sowohl für die Wohnungsunternehmen als auch für die PropTechs neue Möglichkeiten eröffnen. Am Ende müssen die Wohnungsunternehmen den neuen Lösungen aber auch eine Chance geben, mutig sein, vorweg gehen und insbesondere nicht darauf warten, bis zwanzig andere Unternehmen vorher die Lösung geprüft haben. Als Pionier muss man auch mal in Risiko gehen.
Mit dem Award Digitalpioniere der Wohnungswirtschaft zeichnet die DW Die Wohnungswirtschaft gemeinsam mit unseren Partnern digitale Projekte aus, die Wohnungsunternehmen mit PropTechs gemeinsam realisiert haben. Sie sind als Schirmherr nicht Jurymitglied – aber welche Art von Projekten würden Sie gerne ganz vorne sehen?
Als Schirmherr des Awards freue ich mich auf Projekte, bei denen Wohnungsunternehmen und PropTechs erfolgreich zusammenarbeiten und digitale Innovationen vorantreiben. Wir wünschen uns Bewerbungen, die kreative Lösungen aufzeigen, um die Herausforderungen in der Wohnungswirtschaft anzugehen.
Das können zum Beispiel Projekte sein, die den Wohnungsunternehmen dabei helfen, ihre Betriebsprozesse zu optimieren, die Kundenerfahrung zu verbessern, Energieeffizienz zu steigern oder nachhaltige Praktiken zu fördern. Je innovativer oder gar disruptiver die Ideen sind, desto besser. In erster Linie freuen wir uns auf eine Menge kreativer Ideen und wünschen uns die Bewerbung zahlreicher Unternehmen.
Last but not least: Warum sollte ein Team aus Wohnungsunternehmen und PropTech unbedingt bei den Digitalpionieren ein Projekt einreichen?
Ist es nicht großartig, wenn man von sich oder seiner Organisation behaupten kann der oder die Erste gewesen zu sein?
Ein Team aus Wohnungsunternehmen und PropTech sollte unbedingt ein Projekt bei den Digitalpionieren einreichen, um ihre innovativen Lösungen und erfolgreiche Zusammenarbeit der breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Der Award bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, um Aufmerksamkeit von Branchenexperten, Investoren und potenziellen Kunden zu erhalten.
Und können Sie auch schon verraten, was das Siegerteam noch zusätzlich erwarten darf?
Crem Solutions als Partner des Awards bietet dem Siegerteam einen echten Mehrwert: Wir sind der Meinung, dass bei allen digitalen Maßnahmen der Mensch im Mittelpunkt stehen sollte. Um Projekte erfolgreich zu gestalten, müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmen unbedingt abgeholt und mitgenommen werden. Dazu haben wir in unserem Team nicht nur Immobilienexpertinnen und -experten sondern zum Beispiel auch Wirtschaftspsychologen. Entsprechend bieten wir dem Siegerteam einen Erfahrungsaustausch im Rahmen eines eintägigen Workshops, um unsere Expertise in diesem zentralen Bereich zu teilen.
Darüber hinaus sind wir offen, dem Siegerprojekt Zugang zu unserem umfangreichen Netzwerk von Partnern und Kunden zu verschaffen, sowie eine gezielte Unterstützung bei der Vermarktung des Projekts und gegebenenfalls ein gemeinsames Entwicklungsprojekt zu initiieren.
Vielen Dank für das Gespräch.
Bewerbungsverfahren
Sie können Ihre Bewerbung noch bis zum 7.7.2023 digital unter www.digitalpioniere-der-wohnungswirtschaft.de einreichen. Eine fünfköpfige Fachjury wählt die Top 3 der innovativsten Projekte aus, die im Rahmen der REAL PropTech Conference in Frankfurt am Main ausgezeichnet werden.
Den Preis verleihen das Fachmagazin "DW Die Wohnungswirtschaft", die Netzwerk-, Event- und Knowledge Plattform Blackprintpartners, das Kompetenzzentrum Digitalisierung DigiWoh sowie die PropTechs Kiwi und Metr.
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