Umfrage: So wollen die Deutschen den Energieverbrauch senken

Die Mehrheit der Deutschen will den Energieverbrauch senken. Immer mehr Zuspruch gewinnen innovative Technologien und intelligente Messsysteme, wie eine neue Umfrage zeigt. Auch Transparenz bei den Verbrauchsdaten ist gefragt.

Rund 84 Prozent der Deutschen haben laut einer Studie von Techem und Statista großes Interesse am Energieverbrauch im eigenen Zuhause. 82 Prozent verfolgen die Verbrauchswerte, je älter die Haushalte, desto öfter – und 60 Prozent gaben an, heute einen besseren Überblick über den Energieverbrauch haben als vor zwei Jahren.

Verbrauchsdaten: Transparenz noch ausbaufähig

Im Schnitt kontrollieren der Umfrage zufolge mehr als zwei Drittel der Haushalte den eigenen Energieverbrauch mindestens halbjährlich, während rund ein Drittel ihn sogar monatlich überprüft. "Denn nur wer seinen Energieverbrauch genau kennt, kann diesen auch effizient steuern", sagte Matthias Hartmann, CEO von Techem. Dennoch wünschen sich 66 Prozent der Deutschen mehr Transparenz und einen besseren Überblick über den Konsum von Heizenergie, Strom und Wasser.

Obwohl 95 Prozent der Befragten Wert auf einen sparsamen Umgang mit Energie legen, sind zwei Drittel der Ansicht, dass die meisten Einsparpotenziale bereits ausgeschöpft sind. Um weitere Einsparungen zu ermöglichen, sehen viele der Haushalte Änderungen an der Ausstattung der Wohnräume als notwendig an. "Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass es gezielter Investitionen in niedriginvestive Lösungen und Maßnahmen sowie fortschrittlicher Regulatorik bedarf, um der Energiewende neuen Schwung zu verleihen", so Hartmann weiter.

Energiepreise: Sorge um steigende Heizkosten

Die Energiepreise bleiben ein zentrales Thema: 73 Prozent der Befragten befürchten, dass die Kosten für Strom, Wärme und Wasser zu einer ernsthaften finanziellen Belastung werden könnten. Diese Sorge ist besonders in Ostdeutschland verbreitet, wo 80 Prozent der Haushalte in Sachsen und Thüringen steigende Preise als Problem ansehen. Je niedriger das Einkommen, desto größer die Sorgen.

Die Energiebilanz gewinnt bei der Wahl einer neuen Wohnung weiter an Bedeutung – insbesondere bei jüngeren Menschen. Mit zunehmendem Alter sinkt die Bereitschaft, für eine energieeffizientere Wohnung umzuziehen oder höhere Mieten in Kauf zu nehmen.

Smarte Technologien sind gefragt

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Vor allem junge Haushalte interessieren sich zunehmend für innovative Energietechnologien wie Smart-Home-Anwendungen und intelligente Messsysteme, um Energie effizienter zu nutzen. Zudem wächst das Interesse an erneuerbaren Energien und nachhaltigen Energielösungen.

Knapp die Hälfte aller Umfrageteilnehmer ist bereits auf Ökostrom umgestiegen, doch konkrete Pläne für den Einsatz weiterer alternativer Energielösungen wie Wärmepumpen sind bisher noch selten. Auch mit staatlichen Fördermaßnahmen setzt sich bislang nur eine Minderheit (40 Prozent) damit auseinander.

Über die Umfrage

Die Studie von Techem und Statista beleuchtet verschiedene Aspekte des Energieverbrauchs und der Energienutzung in Deutschland. Dabei wird unter Energieverbrauch der Verbrauch von Strom und Wasser sowie Energie zum Heizen (zum Beispiel Erdgas, Heizöl, Wärmepumpe) verstanden. Im Fokus standen Fragen zur Wahrnehmung des eigenen Energieverbrauchs, zur Preisentwicklung sowie zur Nutzung moderner und nachhaltiger Energielösungen. Dazu wurden 2.000 Teilnehmer zwischen dem 30.8.2024 und dem 6.9.2024 befragt.


Das könnte Sie auch interessieren:

Info-Portal für die Heizungswahl

Heizkosten 2023 um rund 31 Prozent gestiegen

Hydraulischer Abgleich: Neue Fristen für Vermieter

Heizkostenabrechnung: So viele müssen nachzahlen

Deutsche heizen sparsam wie nie – bei hohen CO2-Emissionen


Schlagworte zum Thema:  Mieter, Vermieter, Heizkosten, Klimaschutz