Studie: Heizkostensparen mit Monitoring und Mietern

Hohe Energiepreise stellen Eigentümer und Vermieter vor dem Winter vor die Frage: Wie kann bei den Heizkosten gespart werden? Potenzial haben digitale Lösungen, wie eine Studie von Techem zeigt. Auch die Mieter müssen mitspielen.

Die nächste Heizsaison ist da. Und viele Eigentümer und Mieter machen sich Sorgen, was an Kosten auf sie zukommen wird. Der Hebel zum Energiesparen ist groß, wie ein Blick auf die vergangene Heizperiode zeigt.

Der Verbrauch lag laut der aktuellen Verbrauchskennwerte-Studie von Techem, einem Serviceanbieter für smarte und nachhaltige Gebäude, im vergangenen Jahr um 20 Prozent niedriger als im Jahr 2021.

Einfluss der Mieter und digitale Lösungen beim Heizen

Eine entscheidende Rolle spielten die deutlich wärmere Witterung mit einem Einfluss von etwa zwölf Prozent – das Verbraucherverhalten und die Anlageneffizienz hatten mit etwa acht Prozent einen ähnlich hohen Anteil. Bereits ein Grad weniger in der Wohnung spare im Schnitt sechs Prozent Energie, so Matthias Hartmann, CEO von Techem.

Laut der Studie sind mit dem Einsatz digitaler Lösungen im Gebäude weitere Einsparpotenziale möglich. Die sind geringinvestiv und bauliche Eingriffe minimal. Ein digitales Heizungsmonitoring kann auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI) Optimierungspotenziale für eine verbesserte Einstellung der Heizungsanlage aufzeigen.

Wärmepumpen gewinnen an Boden

Erdgas bleibt mit einem Anteil von 51 Prozent an der Heizenergie in Mehrfamilienhäusern dominierend, heißt es in der Studie. Die Nutzung von Heizöl hat weiter nachgelassen und stellt jetzt weniger als zehn Prozent der Energieträger dar. Holz und Strom nehmen als Energiequellen für Raumheizung und Trinkwarmwasser stetig zu. Wärmepumpen gewinnen an Boden, obwohl ihre Nutzung im Vergleich zu traditionelleren Wärmeerzeugern noch begrenzt ist.

Die Heizungsanlagen des Gebäudebestandes von Mehrfamilienhäusern in Deutschland, der derzeit mit Heizkörpern beheizt wird, sind bereits zur Hälfte oder sogar zu 90 Prozent (nach Heizkörpertausch) für den Einsatz von Wärmepumpen geeignet, ist Techem überzeugt. Allerdings weisen Wärmepumpen ein beträchtliches Optimierungspotenzial von durchschnittlich etwa 25 Prozent auf – bei einem Drittel der Anlagen noch deutlich mehr.

Monitoring: CO2-Einsparungen Anreiz für Vermieter

Monitoring und optimierte Betriebsführung können den Endenergieverbrauch von Gebäuden um zehn bis 15 Prozent senken, lautet ein weiteres Ergebnis der Studie, und somit einen großen Beitrag zur Energieeffizienz leisten. Das kann die Emissionsklasse des Gebäudes verbessern, zu geringeren Kosten und zu deutlichen CO2-Einsparungen führen. Solche Effizienzmaßnahmen könnten in Mehrfamilienhäusern zu einer jährlichen Reduktion von etwa vier Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten führen und Anreize für Vermieter schaffen, in solche Technologien zu investieren.

Techem bietet einen neuen CO2-Index zur Bewertung des CO2-Ausstoßes verschiedener Energieträger an, um den Fortschritt bei der Reduzierung von CO2-Emissionen zu messen und zu verfolgen. Für 2022 zeigt der Index, dass die Emissionsziele für 2030 im Abrechnungsbestand um 60 Prozent überschritten wurden. Hier weisen Erdgas, Fernwärme und insbesondere Strom bessere Emissionswerte als Heizöl auf.

Verbrauchskennwerte-Studie (VKW-Studie)

Die Verbrauchskennwerte-Studie von Techem, die am 15.11.2023 erschienen ist, basiert auf der Auswertung und Analyse von Daten aus dem Jahr 2022, die im Rahmen regelmäßiger Auswertungen von Abrechnungen von 1,4 Millionen Wohnungen in 120.000 Mehrfamilienhäusern anonymisiert erhoben und für die Erstellung der Heizkostenabrechnung verwendet wurden. Techem gibt die Energiekennwerte seit der Heizperiode 1998 / 99 als Broschüre heraus.

Verbrauchskennwerte 2022


Schlagworte zum Thema:  Mieter, Vermieter, Heizkosten, Klimaschutz