Digitale Akten der Landesverwaltung versehentlich gelöscht

In Thüringen sind aus Versehen etwa 1800 elektronische Dokumente der Staatskanzlei und des Justizministeriums gelöscht worden. Grund waren ein Fehler in der Löschroutine des Dokumentenmanagement-Systems und kurze Backup-Fristen. Die Landesverwaltung will aus diesem Fehler lernen, zumal nächstes Jahr vollständig auf elektronische Aktenführung umgestellt werden soll.

In der Thüringer Landesverwaltung sind nach einem Bericht des MDR Thüringen rund 1800 elektronische Dokumente versehentlich gelöscht worden. Es habe sich um elektronische Dokumente aus den Jahren 2014 bis 2021 gehandelt, sagte der Sprecher des zuständigen Finanzministeriums dem Sender, der am Sonntag darüber berichtete. Ursachen seien eine fehlerhafte Löschroutine des vom Landesrechenzentrum eingesetzten Dokumentenmanagement-Systems sowie kurze Backup-Fristen gewesen. Der Fehler sei in einer neueren Softwareversion behoben worden, viele der gelöschten älteren Dokumente lägen auch noch als Papierakten vor.

Elektronische Akten der Staatskanzlei und des Justizministeriums betroffen

Laut MDR sollen die Löschungen im Mai geschehen sein. Betroffen seien vor allem E-Akten der Staatskanzlei und des Justizministeriums. Die Panne soll erst Monate später aufgefallen sein, die Backup-Sicherheitskopien seien bereits überschrieben gewesen.

Im Jahr 2023 soll vollständig auf elektronische Akten umgestellt werden

Im Dokumentenmanagement-System des Landes sind rund 40 Millionen Dokumente gespeichert. Der Sprecher sagte dem MDR, die Erkenntnisse aus dem Fehler würden helfen, die IT-Infrastruktur zu verbessern. Es sei jedoch nicht möglich, vollkommen fehlerfrei zu arbeiten. Ab nächstem Jahr soll die Landesverwaltung mit ihren mehr als 10 000 Computerarbeitsplätzen vollständig mit elektronischen Akten arbeiten. Das vom Freistaat Thüringen verwendete Dokumentenmanagement-System wird laut dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) auch in anderen deutschen Behörden und Landesverwaltungen eingesetzt.

dpa

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