Arbeitsklima-Index auf neuem Rekordhoch

Die Zufriedenheit der Deutschen an ihrem Arbeitsplatz ist im vierten Quartal 2012 laut Arbeitsklima-Index deutlich gestiegen. Eine zweite Studie zeigt aber auch, dass die Angst um den Arbeitsplatz wieder größer wird.

Auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut) liegt der gemessene Wert mit 7,7 auf einem Jahreshöhepunkt. Diese Daten registriert der 20. Arbeitsklima-Index, der im Auftrag der Job AG von TNS Emnid durchgeführt wird. In den Vorquartalen wurden in der Umfrage unter 1.100 Männer und Frauen die Werte 7,5 und 7,4 erreicht. Bei der Gliederung der Befragten nach Altersgruppen gibt es zwei Abweichungen vom Durchschnittswert: Die Berufstätigen zwischen 14 und 29 Jahren sind mit 8,0 signifikant zufriedener als der Durchschnitt, die Berufstätigen zwischen 50 bis 59 Jahren etwas unterdurchschnittlich (7,6). Alle anderen Altersgruppen liegen exakt auf dem Durchschnittsniveau von 7,7.

Vollzeitbeschäftige (7,8) verzeichnen im 4. Quartal 2012 einen deutlich höheren Zufriedenheitswert als Teilzeitbeschäftigte (7,4). Diese Spreizung in der Zufriedenheit ist in 2012 bisher nicht registriert worden und deutet auf eine veränderte Situation hin, die es mit der nächsten Messung noch zu validieren gilt.

Am meisten motiviert immer noch das Arbeitsklima

Die Reihenfolge der Motivationsfaktoren bleibt dabei unverändert. An der Spitze liegt nach wie vor das Arbeitsklima, gefolgt von den Aufgaben und dem Gehalt sowie auf Position 4 die Sicherheit des Arbeitsplatzes. Während jedoch das Arbeitsklima mit einem Prozentpunkt (nun 53 Prozent der Nennungen) geringfügig an Bedeutung verliert, steigt der Faktor Sicherheit des Arbeitsplatzes von 27 auf 30 Prozent Bedeutung an.

Sicherheit des Arbeitsplatzes infrage

An diesem Punkt setzt auch eine zweite Studie an: Aus einer Umfrage der Allianz-Versicherung und der Universität Hohenheim zeigt sich, dass die Deutschen sich wieder mehr Sorgen um die Arbeitsplätze machen. Nur noch 57 Prozent der Befragten (Vorjahr: 62) sind zuversichtlich und halten ihre eigene Stelle im kommenden Jahr für sicher. Und lediglich 24 Prozent sehen der weiteren Entwicklung des Arbeitsmarktes optimistisch entgegen.

Die Arbeitslosigkeit ist mit derzeit 2,75 Millionen zwar niedrig, aber die meisten Wirtschaftsforscher erwarten nächstes Jahr einen leichten Anstieg. Allianz-Chefvolkswirt Michael Heise sagte, der Arbeitsmarkt habe zuletzt an Dynamik verloren, und die Arbeitnehmer "beobachten diese Entwicklung aufmerksam und zunehmend besorgt". Studienleiter Frank Brettschneider sagte, die Skepsis für den Arbeitsmarkt 2013 schlage auf die Einschätzung der Sicherheit des eigenen Jobs durch. Aber "noch leidet darunter die persönliche Stimmung generell nicht. Nach wie vor überwiegt die Zuversicht."

dpa

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