Dauerpräsenz ade: Hybrides Arbeiten steht bei Beschäftigten hoch im Kurs
Seit der Pandemie wird zunehmend hybrid gearbeitet. Der Digital Work Index hat Einstellungen und Erfahrungen von Führungskräften und Beschäftigten zur Hybridarbeit untersucht. Drei Tage Büro, zwei Tage Homeoffice – so der Wunsch der meisten Arbeitnehmenden. Auch für Führungskräfte ist nicht Ort oder Zeit, sondern die Leistung ihrer Mitarbeitenden das Wichtigste, doch besteht auch die Sorge vor Produktivitätsverlust.
Wünsche für die Zukunft: Mehrheit lehnt tägliche Arbeit vor Ort ab
Unter den Befragten arbeiten aktuell noch 39 Prozent fünf Tage die Woche im Büro. Bei drei von fünf Beschäftigten gibt der Arbeitgeber vor, an wie vielen Tagen sie ihre Arbeit im Büro leisten müssen. Dabei muss jeder Zweite sogar die ganze Arbeitswoche im Büro verbringen, was sich allerdings nicht mit den Wünschen der Beschäftigten nach hybrider Arbeit deckt. Denn im Durchschnitt sprechen sich die Befragten für rund drei Tage im Büro und zwei Tage im Homeoffice aus. Dabei sind Dienstag und Mittwoch die beliebtesten Bürotage der Beschäftigten. Das Homeoffice scheint für einen beträchtlichen Teil der Mitarbeitenden ein wichtiges Element einer modernen Arbeitswelt zu sein. So wären 40 Prozent aller Befragten bereit, ihren Job zu kündigen, sollten sie wieder jeden Tag im Büro arbeiten müssen. Bei den unter 40-Jährigen bestätigen das fast 60 Prozent. In dieser Altersgruppe berichten ferner die meisten, dass sich die Identifikation mit ihrem Arbeitgeber durch das hybride Arbeiten verstärkt habe.
Führungskräfte messen Mitarbeitende mehrheitlich an ihrer Leistung
Rund drei Tage Präsenz im Büro, das wünschen sich Führungskräfte im Durchschnitt von ihren Mitarbeitenden. Nur ein Fünftel kann der Aussage zustimmen, dass die Anwesenheit im Büro überhaupt nicht notwendig sei. Besonders von Montag bis Mittwoch ist ihnen die Präsenz der Beschäftigten im Büro wichtig. Die Anwesenheit der Mitarbeitenden bleibt also relevant für Führungskräfte, die Leistung ist aber offenbar das wichtigste: Drei Viertel der Führungskräfte messen ihre Mitarbeitenden nämlich an deren Leistung, unabhängig davon, wie lange sie dafür arbeiten. Dass die Leistungsmessung im Vordergrund steht, bestätigen auch 62 Prozent der befragten Mitarbeitenden. Etwa drei von fünf Führungskräften wollen ihre Beschäftigten auch selbst entscheiden lassen, wann und wo sie arbeiten. Insgesamt fühlt sich die Mehrheit unter ihnen vom Unternehmen gut auf die Teamführung im hybriden Arbeitsmodus vorbereitet. Trotz aller Offenheit haben Führungskräfte gleichzeitig Bedenken: Fast die Hälfte gibt an, Produktivitätsverluste bei Mitarbeitenden im Homeoffice zu befürchten.
Unternehmen gut für hybrides Arbeiten ausgestattet
Im Gegensatz zu den Sorgen der Führungskräfte steigt aus Sicht der befragten Beschäftigten die Produktivität beim hybriden Arbeiten. 68 Prozent führen aus, dass ihnen mehr Zeit für die wirklich wichtigen Tätigkeiten in ihrem Job bleibt. Seit der Pandemie habe sich ihre Arbeitsweise zum Positiven verändert (47 Prozent) und die Arbeitsweise im Unternehmen sei digitaler geworden (64 Prozent). Drei von vier derjenigen Befragten mit Erfahrungen im Homeoffice haben den Eindruck, dass ihre Unternehmen über eine gute Tool- und Softwareausrüstung für hybrides Arbeiten verfügen. Für knapp 70 Prozent aller Befragten erlaubt die Ausstattung auch, gut mit externen Partnern und Kunden zusammenzuarbeiten. Im Hybridmodus privat den Anschluss an Kollegen und Kolleginnen zu verlieren und nicht mitzubekommen, woran sie arbeiten, scheint dabei die größte Sorge der Beschäftigten zu sein. Was auffällt: Das physische Büro bleibt in den Unternehmen von 59 Prozent der Befragten wichtiger als die digitale Infrastruktur.
Der Digital Work Index basiert auf Online-Interviews mit 2.000 Wissensarbeitenden ab 18 Jahren in Deutschland. Die Erhebung fand im Oktober 2021 statt und wurde im Auftrag des Technologieunternehmens Slack vom Marktforschungsinstitut Kantar durchgeführt.
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