Gastromatic: Digitale Personalplanung in der Gastronomie


Gastromatic: Digitale Personalplanung in der Gastronomie

Weil sie die organisatorischen Abläufe in gastronomischen Betrieben als chaotisch empfanden, haben fünf Wirtschaftsingenieure und -informatiker die App Gastromatic entwickelt, eine webbasierte Software zur Personalplanung in der Gastronomie.

Wer hat’s gegründet?

Die Vertical Cloud Solution GmbH wurde 2014 von fünf Freunden gegründet. Drei der Gründer, Florian Klima (29), Patrick Pötzsch (28) und Tristan Reifert (28), haben sich während ihres Studiums des Wirtschaftsingenieurwesens an der TU Darmstadt kennengelernt. Die anderen beiden Gründer, Dominik Kantner (29) und Peter Macherey (28), sind seit ihrem Studium der Wirtschaftsinformatik in Mannheim eng befreundet und kennen die drei Darmstädter teils noch aus Schulzeiten, teils aus gemeinsamen Projekten vor der Gründung. Gemeinsam haben sie die Gründung noch während der Studienzeit in Angriff genommen. Und auch die Entwicklung des ersten Produkts "Gastromatic" lief anfangs noch parallel zu Vorlesungen, Klausuren und Co.

Was ist die Idee dahinter?

Befragungen in verschiedenen Branchen zeigten, dass die Personalplanung in der Gastronomie für viele Personaler besonders beschwerlich und zeitintensiv war. Die Software wurde daraufhin in enger Zusammenarbeit mit der Zielgruppe entwickelt. Dadurch ist Gastromatic heute der Branchenspezialist unter den cloudbasierten Personaltools. Die Module Dienstplanung, Urlaubsplanung, Arbeitszeiterfassung und Lohnabrechnung/Controlling werden durch Gastromatic zu einem strukturierten und übersichtlichen Ablauf verknüpft, womit eine enorme Zeitersparnis einhergeht. Das System bietet mit seiner auf das Gastgewerbe ausgerichteten Funktionstiefe effiziente Lösungen für Restaurants, Hotels, Systemgastronomien, Verkehrsgastronomien und Bäckereien. Dabei lassen sich mehrere Betriebe in einem Zugang verwalten. Durch die automatische Aufzeichnung der Arbeitszeiten mithilfe einer Stempeluhr-App reduziert Gastromatic den bürokratischen Aufwand der Dokumentationspflichten (nach dem MiLoG 2015) auf ein Minimum. Personalplaner haben so maximale Kontrolle, stets das große Ganze im Blick und steigern die Zufriedenheit der Mitarbeiter, denn diese sind durch eine Smartphone-App mit dem System verbunden.

Wie war die Entwicklungszeit?

Wie fast überall war auch bei uns aller Anfang schwer. Die ersten entwickelten Prototypen wurden nach kurzen Testphasen meist komplett überarbeitet und über den Haufen geworfen. Bei den ersten Terminen mit potenziellen Investoren konnte kein fertiges Produkt präsentiert werden, sondern nur gezeichnete Ideen und eine Vision, was die drei Business-Angels aber nicht davon abhielt, an die jungen Gründer zu glauben und in die Idee zu investieren. Innerhalb eines halben Jahrs und pünktlich zur Gewinnung des ersten Kunden stand dann aber ein Produkt in den Startlöchern, das besser, innovativer und intuitiver war als alle anderen zuvor.

Was soll noch geändert werden?

Gastromatic wird ständig weiterentwickelt, fast wöchentlich werden neue Funktionen oder Verbesserungen hochgeladen. Künftig wird es Schnittstellen zu diversen Kassensystemen geben. Über die Schnittstelle gibt es unter anderem eine Echtzeitdarstellung von Produktivitätsdetails der Mitarbeiter, eine Gegenüberstellung von Personalkosten und Umsatz und vieles mehr. Eine umsatzbasierte Planung haben wir bereits implementiert. Die Anbindung von Reservierungssystemen zur Anzeige von Gästezahlen, Frühstücken et cetera im Dienstplan ist ebenfalls in Planung.

Was können etablierte Unternehmen von Ihnen lernen?

Das Zusammengehörigkeitsgefühl haben wir etablierten Unternehmen voraus. Jeder kämpft in unserem Unternehmen für die gleiche Sache, weswegen die Unterstützung der Kollegen untereinander extrem groß ist. Wir legen viel Wert auf Teamgeist und lehnen eine "Kollegen-sind-Konkurrenten"-Mentalität ab. Wie viele Startups haben wir flache Hierarchien. Jeder bekommt die Möglichkeit, seine eigenen Ideen mit einfließen zu lassen, und jeder muss eigene Entscheidungen treffen. Dadurch wird man nicht nur Rädchen in einem Getriebe, sondern kann beim Bau des Getriebes mitwirken.

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Schlagworte zum Thema:  Startup, Personalplanung, HR-Startup