Tipps: So klappt’s mit dem Personalcontrolling
Noch tut sich HR mit der Disziplin Controlling schwer (hier lesen Sie mehr zur aktuellen HR-Controlling-Studie der Hochschule Rhein-Main und Haufe). In fünf Tipps haben wir Ansatzpunkte zusammengestellt, wie das Personalcontrolling gelingen kann.
Tipp 1: Führen Sie Controlling durch – und nicht Kontrolle
Modernes Personalcontrolling hat in erster Linie eine Steuerungs- und erst in zweiter Linie eine Überwachungs- oder Kontrollfunktion. Auch das Bild vom HR-Controller hat sich geändert vom Registrator über den Navigator zum Business Partner für HR-Chef/Arbeitsdirektor und Führungskräfte. Das HR-Controlling untersucht Strukturen und Prozesse der Personalorganisation und HR-Themen auf Effizienz und Effektivität.
Tipp 2: Suchen Sie im Personalcontrolling nicht nur Erkenntnisgewinn
Der "Return on Investment" des HR-Controllings liegt am oberen Ende der Skala aller Personalfunktionen. Fehlsteuerungen vermeiden, Misfit-Kosten aufdecken oder mit Wirtschaftlichkeitsberechnungen Investitionsvorhaben überprüfen: Jedes Mal stehen am Ende der Controllingaktivitäten Ersparnisse in Euro auf der Habenseite des HR-Controllings und damit der HR-Organisation.
Tipp 3: Machen Sie weiche Daten zu harten Zahlen
Vergessen Sie das qualitative Personalcontrolling nicht. Die meisten Daten aus der Marktforschung – wie zur Arbeitgeberattraktivität oder aus Mitarbeiterbefragungen – lassen sich relativ schnell von prägnanten Spitzenkennzahlen in harte Zahlen verwandeln. Solche qualitativ gewonnenen harten Zahlen zu Mitarbeiterengagement, Veränderungsbereitschaft, Commitment und Loyalität gehören heute in das Muss-Portfolio eines qualitativen Personalcontrollings. Gleiches gilt für interne Kundenzufriedenheitsbefragungen oder die Bereitstellung von "Online-Radars" beispielsweise im Rahmen von Transformationsprozessen.
Tipp 3: Weisen Sie mit Controlling Ihren Wertbeitrag nach
Nicht erst mit dem Aufkommen des "Shareholder Values" stellen sich die Unternehmen die Frage nach der Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Nun ist HR typischerweise eine Kostenstelle, die ihren "Wertschöpfungsbeitrag zum Gesamterfolg des Unternehmens" immer wieder nachweisen muss. Hat der Bereich Personal seine beziehungsweise die gesamten Personalkosten im Griff, ist der erste Schritt zur Vermeidung von Wertvernichtung getan. Kann der Nachweis erbracht werden, dass die Leistungen der Mitarbeiter durch effiziente und erfolgreiche HR-Instrumente und -Programme zum Beispiel über dem Branchenschnitt liegen, dann können auch Wertbeiträge nachgewiesen werden.
Tipp 4: Controllen Sie auch Ihr Recruiting und Talent Management
Detailliertes Weiterbildungs-/Personalentwicklungscontrolling und/oder Personalbeschaffungscontrolling sind häufig Stiefkinder des Personalcontrollings. Da jedoch in den vergangenen Jahren die Ausgaben für Weiterbildung, Personalentwicklung (Talent Management) und Recruiting inklusive Employer Branding sowie Personalmarketing deutlich angewachsen sind, ist es notwendig, dass das Personalcontrolling auch diese Themen in seinen Fokus stellt. Zumindest bei größeren Unternehmen gehen die Aufwendungen in die Millionen und weisen regelmäßig ein nicht unerhebliches Einsparpotenzial auf. Bündeln, Fokussieren und Prozessoptimieren sind auch hier Zauberworte des Personalcontrollings.
Tipp 5: Wagen Sie sich an Big Data
Daten sind in diesem Jahrtausend das neue Öl – auch für das Personalcontrolling. Von "Data Mining" bis zur künstlichen Intelligenz reicht das Spektrum des datengestützten Controllings. "Smart Controlling" oder "Personalcontrolling 4.0" heißen die neuen Begriffe eines zukunftsorientierten Controllings. Moderne Mensch-Maschinen-Systeme finden Eingang in das Personalcontrolling und am Ende hat der Personalcontroller den Computer als Kollegen und nicht nur als Arbeitsmittel.
Hinweis: Mehr über die Studie der Hochschule Rhein-Main und Haufe lesen Sie im Beitrag "Out of Controlling" in Ausgabe 06/2016 des Personalmagazins. Hier können Sie die aktuelle Ausgabe als App herunterladen.
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