Konjunkturbefragung 2024

Die schwache Gesamtkonjunktur zeigt erste Auswirkungen auf den HR-Softwaremarkt. Trotz dieser Herausforderungen bleiben die Anbieter optimistisch und planen für 2025 weiterhin Investitionen und Umsatzsteigerungen. Das zeigt eine aktuelle Befragung.

Nur noch etwas mehr als die Hälfte der HR-Softwareanbieter bewertet die aktuelle Geschäftslage als "gut" oder "sehr gut". Im Frühjahr 2024 taten dies noch 80 Prozent. Das zeigen die Ergebnisse der Konjunkturbefragung 2024 des Wirtschaftsinstituts Wolfgang Witte. Hierfür wurden die Antworten von 27 Anbietern aus allen Marktsegmenten ausgewertet. Auch der Geschäftslageindex reduzierte sich deutlich und fällt von 76 Punkte auf 51,8 Punkte. Dies ist der schlechteste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2015.

Sinkende Werte, zuversichtliche Anbieter

Befragt nach den Geschäftsaussichten für die nächsten sechs Monate erwarten vier von zehn Anbietern eine Verbesserung, aber 7,4 Prozent erwarten eine Verschlechterung. Dadurch sinkt auch der Index der Geschäftserwartung von 44 Punkte auf 33,3 Punkte.

Auch der Geschäftsklima-Index sinkt, und zwar um 17,4 Punkte auf insgesamt 42,6 Punkte. Nur im Frühjahr 2020, zu Beginn der Coronapandemie, lag der Wert mit 33,3 Punkten noch niedriger. Allerdings bleiben die HR-Softwareanbieter zuversichtlich und bewerten die eigene Geschäftsentwicklung positiver als die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Zwei Drittel prognostizieren dies und nur vier Prozent erwarten, dass die eigene Entwicklung schlechter verlaufen wird.

Politische Rahmenbedingungen als neues Haupthindernis

Der Fachkräftemangel, der in den vergangenen Jahren das größte Markthemmnis darstellte, landet in der aktuellen Umfrage auf dem vierten Platz. Angeführt wird die Liste stattdessen von den politischen Rahmenbedingungen, die über 60 Prozent der Befragten als erhebliches Hindernis wahrnehmen. An zweiter und dritter Stelle folgen die Nachfragesituation am Markt und die Wettbewerbssituation.

Die schwierige Nachfrage spiegelt sich in den Auftragsbüchern: Jedes fünfte Unternehmen berichtet zwar noch von einem hohen Auftragsbestand, aber im Frühjahr waren dies noch fast doppelt so viele. Rund 30 Prozent bewerten den Auftragsbestand als zu niedrig, während dies im Frühjahr nur 16 Prozent äußerten.

Optimistische Grundstimmung am HR-Software-Markt

Obwohl die extreme Wachstumsdynamik des Jahres 2023 nicht mehr erreicht wird, zeigt sich das Umsatzwachstum im Jahr 2024 insgesamt sehr robust. 85 Prozent der Anbieter generieren Umsatzsteigerungen und 44 Prozent und erreichen ein Wachstum von mehr als 10 Prozent.

Die HR-Softwareanbieter zeigen sich für das Jahr 2025 recht optimistisch: Mit Umsatzzuwächsen rechnen insgesamt 96 Prozent der Unternehmen und mehr als die Hälfte planen mit Umsatzzuwächsen von mehr als 10 Prozent. Kein Anbieter geht von rückläufigen Umsätzen aus. 85 Prozent wollen den Personalbestand erhöhen und 70 Prozent planen eine Erhöhung der Sachinvestitionen.

Fazit

Der HR-Softwaremarkt kann sich zwar nicht mehr völlig von der schwachen Gesamtkonjunktur abkoppeln, zeigt sich aber in optimistischer und robuster Verfassung. Der HR-Softwaremarkt bleibt auch 2025 auf Wachstumskurs und investiert kräftig in die Zukunft.


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