Bezahlung schlägt New-Work-Werte
Einblicke in die Erfahrungen von Expats aus aller Welt liefert der Report "Über die Zukunft der Arbeit im Ausland". Der Report fußt auf der Studie "Expat Insider 2021" von Internations, der mit 4,2 Millionen Mitgliedern weltweit größten Expat-Community, die Teil der New Work SE ist. Im Rahmen der Studie wurden 12.420 Expats unabhängig von ihrem Beschäftigungsverhältnis befragt. Der Report bezieht eher Datensätze derjenigen Expats mit ein, die eine Erwerbstätigkeit ausüben, das sind 8.313 der Teilnehmenden.
Studie zu Jobvorzügen als Expat: New-Work-Werte dominieren
Betrachtet man die Vorzüge, die Expats aus Deutschland und der Welt für ihre aktuellen Jobs benennen, tauchen durchaus New-Work-Werte auf. Das Wichtigste für deutsche Expats sind kreative und interessante Aufgaben, gefolgt von mobiler Arbeit, flexiblen Arbeitszeiten und – auch hier schon – der guten Bezahlung. Ähnlich sieht es bei den Expats weltweit aus: Auf Platz eins steht hier mobile Arbeit, gefolgt von flexiblen Arbeitszeiten und guter Work-Life-Balance.
Mobiles Arbeiten durch die Pandemie verstärkt, aber kein Muss
Die Möglichkeit, ortsunabhängig zu arbeiten, besteht durchschnittlich bei mehr als drei Viertel aller Expats, sechs Prozentpunkte häufiger bei deutschen Expats. Dabei brachte die Pandemie einen klaren Fortschritt: Knapp ein Drittel aller Expats können nun häufiger mobil arbeiten als vor der Coronazeit. Auch gefällt es über einem Viertel der Expats weltweit sehr, mobil zu arbeiten. Die deutschen Expats scheinen eher eine Mischung aus Homeoffice und Präsenz zu mögen. Mobiles Arbeiten genießt bei ihnen Wertschätzung, ist aber kein Must-have.
Zukünftige Wünsche von Expats: Bezahlung überholt New-Work-Werte
Die Hälfte der befragten Expats aus Deutschland wünschen sich für die Zukunft eine gute Bezahlung und Zusatzleistungen, gefolgt von einer guten Work-Life-Balance sowie kreativen und interessanten Aufgaben. Mobiles Arbeiten wird hier nur von etwa einem Fünftel genannt. Auch die Expats aus aller Welt weichen in ihren Zukunftswünschen etwas von dem ab, was sie an ihren aktuellen Jobs schätzen. Wie bei ihrer deutschen Vergleichsgruppe stehen die "harten" Faktoren ganz oben: Bezahlung und Zusatzleistungen bei mehr als der Hälfte, eine gute Work-Life-Balance und bei etwas weniger als einem Drittel die Kreativität. Die mobile Arbeit schafft auch hier nicht den Sprung unter die Top drei.
Ein Mehr an Arbeitszeit und Verdienst bei deutschen Expats
Die Mehrheit aller Expats arbeitet in Vollzeit. Dabei weisen die deutschen Expats eine höhere Arbeitszeit auf: 41,4 Wochenstunden stehen 39,9 Wochenstunden bei den Expats weltweit gegenüber. Zwei mögliche Korrelationen zeichnen sich dabei ab. Erstens: Deutsche Expats sind weniger zufrieden mit ihren Arbeitszeiten, wobei mehr als zwei Drittel aller Expats dennoch zufrieden mit ihrer Work-Life-Balance sind. Zweitens: Deutsche Expats dominieren die oberen Jahreseinkommen von mindestens 100.000 und 250.000 US-Dollar, Umgekehrtes zeigt sich aber bei den Gehältern bis zu 50.000 US-Dollar im Jahr.
Karriereambitionen sind Hauptmotor für die Arbeit im Ausland
Deutsche und Expats weltweit nennen mehrheitlich, je etwa zur Hälfte berufliche Gründe für den Umzug ins Ausland. Die Nähe zum Partner oder der Partnerin sowie eine Auslandsschule werden weniger häufig angeführt.
Auslandsentsendung: hoher Bildungsstand bei den Expats
Bei den Expats weltweit ist die häufigste Branche der Bildungssektor, unter deutschen Expats hingegen dominiert der Sektor Maschinenbau und Ingenieurwesen, bei beiden gefolgt von der IT. Was auffällt: Fast die Hälfte der Expats verfügt über einen Masterabschluss, einen Doktortitel aber haben die deutschen Expats doppelt so häufig inne als die Vergleichsgruppe weltweit.
Vergleich der Gastländer: USA ist New-Work-Spitzenreiter
Im weltweiten Ranking zur Relevanz von New Work in der Unternehmenskultur landet die USA an erster Stelle, gefolgt von den Vereinigten Arabischen Emiraten und Finnland. Auf den letzten Plätzen rangieren absteigend Südkorea, Ägypten und Japan, Deutschland besetzt Platz 35. Die Expats weltweit schätzen die Relevanz von New Work fast zur Hälfte höher ein als in ihrem Heimatland, bei den deutschen Expats halten nur zwei von fünf Befragten den New-Work-Trend im Gastland für relevanter. Aufschlussreich hierfür ist auch die Auswahl der Gastländer: Am häufigsten gehen die Deutschen in die USA, zum New-Work-Spitzenreiter, aber auch in die Schweiz (Platz 23) und China (Platz 46). New Work scheint also nicht (alleiniges) Auswahlkriterium oder (Zukunfts-)Ziel deutscher Expats zu sein.
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