Executive MBA: Ranking der Financial Times

Bereits zum 24. Mal hat die Financial Times ein Ranking der weltweit besten Executive-MBA-Programme erstellt. Neu an der Spitze ist das Programm der Ceibs aus Shanghai. Auch andere Schulen aus dem asiatischen Raum sind im Ranking nach wie vor stark vertreten. Einige deutsche Programme verschlechterten sich deutlich.

Insgesamt 128 Schulen nahmen 2024 am Ranking der Financial Times teil, 100 schafften es in die Platzierung. Auffallend ist, dass der gemeinsame Executive MBA der Kellogg School of Management der Northwestern University aus den USA und der Hong Kong University of Science and Technology (HKUST), der in den beiden Jahren zuvor den ersten Platz belegt hatte, 2024 nicht mehr im Ranking vertreten ist. Neu an der Spitze steht nun der Global EMBA der Ceibs, der in China, der Schweiz und in Ghana angeboten wird.

Den zweiten Platz belegt die französische ESCP Business School, die auch in Frankfurt einen Standort hat. Auf Platz drei folgt das Programm, das die Olin Business School an der Washington University mit der chinesischen Fudan University in Shanghai anbietet. 2023 war dieses Programm nicht im Ranking vertreten, 2022 lag es auf Platz 9.

Executive MBA: Asiatische Programme stark vertreten

Programme mit asiatischer Beteiligung sind im oberen Bereich des Rankings weiter stark vertreten – so finden sich in den Top Ten fünf Business Schools, die Standorte in Asien haben. Dass asiatische Programme im Ranking häufig weit oben landen, hat auch mit der Methodik der Rangliste zu tun: Zu 33 Prozent tragen Gehaltsangaben der Absolventinnen und Absolventen zur Gesamtbewertung eines Programms bei.

Umstrittene Gewichtung im Ranking

Diese hohe Gewichtung und die spezielle Rechenmethode bei den Gehältern sind umstritten. Die Financial Times rechnet die Jahresgehälter auf die Kaufkraftparitäten des Internationalen Währungsfonds (englisch: purchasing power parity, PPP) in US-Dollar um. Diesbezüglich schneiden Länder wie China besonders gut ab, da man sich dort für das Gehalt im Verhältnis mehr leisten kann als in westlichen Ländern und zudem die Wachstumsraten beim Gehalt größer sind.

Chinesische EMBA-Programme beziehungsweise solche mit chinesischer Beteiligung belegen dementsprechend bei den Gehältern auch die ersten fünf Plätze. Das höchste Durchschnittsgehalt haben Alumni des EMBA der Olin Business School an der Washingtion University und der Fundan University in Shanghai. Sie verdienten drei Jahre nach dem Abschluss 627.737 Dollar. Dahinter liegt die Ceibs mit 536.759 Dollar, gefolgt von der Fudan University mit 480.536. An der ESCP, die einen Campus in Berlin hat, beträgt das Durschnittsgehalt drei Jahre nach Abschluss 363.789 Dollar. Das ist etwas mehr als beispielsweise Absolventen der Said Business School an der University of Oxford verdienen (345.976Dollar). 

EMBA-Ranking: Deutsche Business Schools verbessern sich weiter

Insgesamt sind sieben Programme mit deutschen Standorten im Ranking der Financial Times vertreten: Einen großen Sprung nach oben machen die IESE Business School, die einen Standort in München hat, nämlich von Platz 10 auf Platz 4. Die ESCP Business School rückte vom dritten auf den zweiten Platz vor. Die Frankfurt School of Finance and Management machte 16 Plätze gut, von Rand 53 auf Platz 37. Das EMBA-Programm der Essec Business School/Mannheim Business School verlor hingegen einige Plätze von Rang 15 auf Rang 21. Das alleinige Programm der Mannheim Business School verlor sogar mehr als 20 Plätze - es rutschte von Rang 47 im Jahr 2023 auf Rang 68 im Jahr 2024. Ebenfalls verschlechtert haben sich die ESMT Berlin (von Platz 38 auf Platz 45) und das gemeinsame Programm von Kellogg und der WHU Beisheim (von Platz 28 auf 29).

Auch die Schweizer EMBA-Programme verschlechterten sich mehrheitlich - mit Ausnahme des spitzenplatzierten Global EMBA der Ceibs, der auch in Zürich angeboten wird. Erhebliche Einbußen verzeichnen außerdem die HEC Paris auf Platz 18 (Vorjahr Platz 7) und die IE Business School auf Platz 19 (Vorjahr Platz 6).

Umwelt- und Klimaziele im Ranking 2024

Mit drei Prozent vertreten sind auch Umwelt- und Klimaziele: Der Bereich ESG (Environmental, Social and Governance) bewertet, wie viele Inhalte ein Programm zu Umwelt, Sozialem und Ethik vorsieht – nun wird auch bewertet, wie viele Lehrstunden darauf ausgerichtet sind, dass Organisationen Netto-Null erreichen können. Netto-Null heißt, dass sie weniger Treibhausgase in die Atmosphäre ausstoßen, als durch natürliche und technische Speicher aufgenommen werden. Als bestes Programm im Bereich ESG schneidet das der spanischen IE Business School, gefolgt von der ESCP Business School ab, gefolgt von der IESE Business School. Zusätzlich hat die Financial Times den CO2-Fußabdruck einer Universität oder Schule aufgenommen, den sie mit vier Prozent gewichtet. Berechnet wird dieser anhand des Netto-Null-Ziels, das die Universität oder Schule für Kohlenstoffemissionen festgelegt hat, sowie eines öffentlich zugänglichen Berichts über die Kohlenstoffemissionen der letzten drei Jahre. Hier schnitt - wie schon im Vorjahr - die SDA Bocconi School of Management in Mailand am besten ab. 

An wen sich der Executive MBA richtet

Der EMBA richtet sich im Gegensatz zum MBA an das obere Management. Das Studium wird berufsbegleitend als Teilzeitprogramm absolviert und ermöglicht einen unternehmensbezogenen MBA-Abschluss in maximal zwei Jahren. Der EMBA wird vor allem den Bedürfnissen von Top-Managerinnen und -Managern mit langjähriger Berufserfahrung gerecht, die in Vollzeit arbeiten.

Das gesamte Ranking 2024 der Financial Times zu den EMBA-Programmen finden Sie hier.


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