40 Köpfe 2021

Die Besten unserer Besten: Hall of Fame


40 führende HR-Köpfe 2021: Hall of Fame

Persönlichkeiten, die sich über Jahrzehnte um das HR-Management verdient gemacht haben, ehrt das Personalmagazin mit der Aufnahme in die "HR Hall of Fame". Es ist eine besondere Auszeichnung für die Verdienste um die HR-Community, nicht aber der Eintritt in den Ruhestand. Viele sind weiter aktiv. 2021 zeichnet die Redaktion zwei weitere prägende Figuren der Szene aus: Elke Eller und Rainer Strack.

Elke Eller: die Pionierin

Elke Eller gehört zu den Wegbereiterinnen des modernen Personalmanagements. In fast allen Positionen, die sie wahrnahm, war sie die erste Frau: In Vorstandsämtern bei VW und Tui, als Präsidentin des Bundesverbands der Personalmanager (BPM) und als Funktionärin der IG Metall, die die Seiten wechselte und Arbeitsdirektorin wurde. Sie hat sich nicht nur durchgeboxt, sondern auch eine Landschaft geschaffen, die es ermöglicht hat, dass ihre Nachfolgerinnen ebenfalls Frauen waren: beim BPM Inga Dransfeld-Haase, bei Tui Sybille Reiß.

Elke Eller beherrscht die Machtspiele, die in der obersten Managementliga gespielt werden. Doch auf das große Ego-Getue hat sie sich nicht eingelassen. Ellers Stärke ist das Zuhören, sie ist wirklich an der Sache interessiert und kann strategische Pläne schmieden. Das hat sie mehrfach unter Beweis gestellt. Als sie das Präsidentenamt beim BPM übernahm, kam sie nicht mit einem Masterplan an, sondern entwickelte diesen im Team. Der Verband wuchs und gedieh, auf dem Höhepunkt übergab sie den Staffelstab. Eller wirkt nahbar, ist aber auch eine kühle Strategin und gute Personalmanagerin. Nach dem Einstieg als CHRO der Tui modernisierte sie die HR-Organisation. Mit Newwork@tui schuf sie zusammen mit den Sozialpartnern eine neue Arbeitskultur, die auf Teamarbeit, Agilität und Eigenverantwortung setzte. Das war eine Grundlage, die bei der Pandemie den Wechsel ins Homeoffice möglich machte. Doch als die Pandemie ausbrach, klappte sie ihre Arbeitsmappe mit den vielen schönen Zukunftsprojekten zu und legte diese in den Aktenschrank, sie wusste: Ab jetzt geht es nur noch um Kostensparen und um das Überleben des Unternehmens. Der Reisekonzern brauchte Milliarden vom Staat, Eller baute Tausende von internen und externen Stellen ab.

Die kühle Analyse und die Strategiearbeit lernte die promovierte Ökonomin bei der IG Metall, für die sie viele Jahre als Branchenanalystin der Autoindustrie tätig war und beispielsweise in den Aufsichtsräten von Opel und Volkswagen saß. Sie war auf dem Sprung auf die Arbeitgeberseite bei Opel, doch der damalige VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech wollte sie nicht verlieren und machte sie zur Personalvorständin einer Tochtergesellschaft. Eller arbeitete in den letzten zwölf Jahren als CHRO und reaktivierte zuletzt auch ihre Tätigkeit in Aufsichtsräten, bei der Nord LB, der Tuifly und der K + S Group. Eller, die in der HR-Community einen großen Fußabdruck hinterlässt, möchte nicht mehr als CHRO tätig sein, Aufgaben in Aufsichtsräten oder in Initiativen kann sie sich vorstellen. Die HR-Managerin fühlt sich vom Leben beschenkt und möchte der Gesellschaft etwas von diesem Glück zurückgeben. Dafür hat sie jetzt Zeit.


Tipp: Kurzvideos zu allen 40 führenden HR-Köpfen 2021

Die Redaktion des Personalmagazins hat zu jeder Preisträgerin und jedem Preisträger der #40 Köpfe ein Video mit einer persönlichen Laudatio erstellt. Hier gelangen Sie zur YouTube-Playlist mit allen Videos.


Rainer Strack: große Nummer

Über mehr als zwei Jahrzehnte war Rainer Strack eine der prägenden Beraterpersönlichkeiten. Er hat bei der Boston Consulting Group (BCG) das Geschäftsfeld Human Resources aufgebaut und die Themen Personal und Strategie miteinander verzahnt. Er hat damit große Verdienste für die HR-Community erworben. 

Als er nach seiner Promotion in Theoretischer Physik vor 27 Jahren bei der Strategieberatung anheuerte, war HR dort ein Nischenthema. Der junge Berater beschäftigte sich bald mit strategischer Personalplanung und erzielte damit intern und extern Aufmerksamkeit. Für das Modell "Workonomics" erhielt er 2001 den Erich- Gutenberg-Preis, intern wurde er mit der Berufung zum Partner belohnt. Für den Zahlenmensch Strack wurde strategische Personalplanung zu einem Herzensthema, das seine Karriere beflügelte und mit seinem Namen verbunden bleibt. Das Thema kam bei den Konzernen an, das Geschäftsfeld wuchs und Strack stieg 2008 zum Managing Director mit internationaler Verantwortung auf. Mit "Creating People Advantage" und "Future of Work" erweiterte er seine Themen, es gelang ihm, vier Mal beim World Economic Forum eine führende Rolle zu spielen.

Rainer Strack verfügt über exzellente analytische Kompetenzen, hat aber auch Freude an der Präsentation. Über 100 Aufsätze veröffentlichte er und war weltweit ein gefragter Redner. Einen Spitzenwert an Aufmerksamkeit erzielte er mit seinem TED-Talk in 2014 zu "Global Workforce Crises", der über zwei Millionen Aufrufe verzeichnet. Strack gibt zum Jahresende seinen Job als Managing Director bei BCG auf, bleibt aber als Senior Adviser tätig. Auch seine Hochschullehrertätigkeit will der Professor fortsetzen.


Hier sehen Sie, wer bislang in die "HR Hall of Fame" aufgenommen wurde.

Die ausführliche Berichterstattung über die 40 führenden HR-Köpfe 2021 inklusive aller Gewinner-Porträts lesen Sie im Personalmagazin Ausgabe 08/2021 oder in der Personalmagazin-App.

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