BPM-Personalmanagementkongress 2013: Branchentreff Wohlfühlfaktor

Der Bundesverband der Personalmanager (BPM) verfügt über eine enorme Anziehungskraft: 1500 Personalmanager folgten dem Ruf zum Personalmanagementkongress 2013 nach Berlin.

"Motivation" lautet das Motto des Personalmanagementkongress 2013. Das Thema wirkte im Vorfeld des Kongresses schon etwas farblos, bekam auch durch die Veranstaltung nicht mehr an Kontur.  Das blasse Kongressmotto stellte für die Personalmanager aber kein Hindernis dar, um nach Berlin zu fahren und den Kongress zu der größten und lebendigsten Branchenveranstaltung zu machen,  die es in Deutschland gibt. Selbst in den besten Zeiten gelang es der DGFP nie, eine so große Zahl an Personalverantwortlichen zu mobilisieren.

Inspirator, Treiber und Kopf des Events war Joachim Sauer, der am Vorabend von der Mitgliederversammlung als Präsident des BPM eindrucksvoll bestätigt wurde. Sauer war überall: Er eröffnete den Kongress, begrüßte alle Hauptredner, sprang spontan in die Bresche, als der Moderator kurzfristig nicht auffindbar war. Trotz seiner Allgegenwart wirkte das nicht aufdringlich, sondern durch seinen Charme  und seinem ab und zu durchscheinenden Witz regelrecht sympathisch. Auf der Nacht der Personaler, die sich als rauschende Party im Friedrichsstadtpalast etabliert hat, trat - nach Absagen in den beiden Vorjahren - Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen auf die Bühne, auch ohne Botschaft war das ein Höhepunkt für die versammelten Personaler. Doch die Herzen des Publikums gewann auch an diesem Abend Joachim Sauer, der mit einer humorvollen Rede (die wir auf diesem Portal in den nächsten Tagen publizieren) Begeisterung beim Publikum auslöste.

HR-Manager sollen nicht Partner, sondern Teil des Business werden

Was war die thematische Botschaft des Kongresses? In den 100 Forenveranstaltungen wurden quasi alle Themen eines professionellen Personalmanagements behandelt. Auffällig war, dass es wenig Fragen und Diskussionen gab. Ein Highlight war der Auftritt des Google Personalchefs  Frank Kohl-Boas, der die Personalinstrumente seiner coolen Company vorstellte: Er sprach vom Peer Bonus, den Mitarbeiter sich gegenseitig geben können, dem Fahrradhelm, den neue Mitarbeiter zur Begrüßung bekommen, und der Personalentwicklungsphilosophie "Teach, Share, Learn". Das begeisterte die Zuhörer, auch wenn allen klar war, dass ihre Firmen weder so jung und unverbraucht sind noch über so viel Geld für die Personalpolitik verfügen wie der Suchmonopolist aus dem Silicon Valley.

Ein weiteres bestimmendes Thema war die Diskussion über das Selbstverständnis und die Rolle der Personaler im Unternehmen. Roland Hehn, Geschäftsführer der Otto Bock Healthcare GmbH, formulierte den bemerkenswerten Satz zur Businesspartner-Rolle: "HR-Manager sollen nicht Partner des Business, sondern Teil des Business werden." Viel diskutiert wurde über die Macht und Ohnmacht der Personaler und wie sie ihre Rolle gegenüber der Unternehmensleitung verbessern können.

Die gegenwärtige Stimmungslage bei den Personaler brachte der Geschäftsführer des Geva-Instituts Gerhard Bruns auf den Punkt: "Trotz aller Defizite, die diskutiert werden. Den Personalern geht es gut. Man findet selten eine Berufsgruppe mit so hoher Motivation." Das war auf dem Kongress spürbar.


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