Über Stress klagen heutzutage immer mehr Menschen. Die Gründe sind vielfältig. Dennoch steht eines fest: Stress ist immer subjektiv. Ein universelles Erfolgsrezept im Kampf gegen den Stress gibt es leider nicht. Einen Ausweg bietet aber eine persönliche Anti-Stress-Strategie. Wir verraten Ihnen, worauf es dabei ankommt.

Bei einer persönlichen Anti-Stress-Strategie geht es darum, die persönlichen Stressoren ausfindig zu machen und nach und nach gezielt abzubauen. Auf den ersten Blick unterscheidet man zwei Arten von Stressoren:

  • äußere Stressoren wie Zeitdruck, Anweisungen an der Arbeitsstelle, eine belastende finanzielle Hintergrundsituation usw.
  • innere Stressoren wie das eigene (übersteigerte) Verantwortungsgefühl, Versagens- oder Verlustängste, Konkurrenzgefühle usw.

 

Äußere und innere Stressoren identifizieren

Die äußeren Stressauslöser sind naturgemäß leichter zu erkennen; ihnen begegnen Sie am ehesten durch einen effektiven Einsatz von Zeit und Energie. "Optimiertes Selbstmanagement" lautet die Devise.

Die inneren Stressoren lassen sich hingegen schon weitaus schwieriger durchschauen – ist es doch im Allgemeinen viel einfacher die Schuld auf die anderen zu schieben: Lieber sind der Chef, der Partner, die Kinder, die Angestellten, der Busfahrer, die Putzfrau usw. Schuld daran, dass Sie in Stress geraten, als dass Sie sich eingestehen, dass es im Moment Ihr eigener Perfektionismus ist, der Sie unter Druck setzt.

Hier lässt sich nichts einfach anders organisieren, delegieren oder auf später verschieben; hier sind es oftmals eher die eigenen diffusen Gefühle, die die Empfindung von Stress und Überforderung hervorrufen. Doch auch solchen Stressauslösern lässt sich wirksam entgegenwirken:

Wenn Sie sich regelmäßig bewusst entspannen und auf Ihre inneren Werte besinnen, werden Sie bald feststellen, dass Sie sehr viel weniger innere Anspannung verspüren und sich insgesamt wohler und leistungsfähiger fühlen.

 

Eine Anti-Stress-Strategie entwickeln

Jeder kann und muss seine eigene Strategie ausfindig machen, es gibt keine allgemein gültigen Anweisungen. Deshalb sollten Sie zunächst eine genaue Vorstellung von Ihren persönlichen Stressauslösern bekommen.

Aufgabe: Beobachten Sie sich in den nächsten Tagen und Wochen und notieren Sie möglichst viele Situationen, in denen Sie sich angespannt oder gestresst fühlen. Versuchen Sie, Gemeinsamkeiten zwischen diesen Situationen zu entdecken. Welches sind äußere, welches innere Stressoren?

Nach einer gewissen Zeit wird sich Ihr persönliches Stressprofil abzeichnen. Dann werden Sie die auslösenden Situationen immer schneller als solche erkennen und ihnen entgegenwirken können.

 

In vier Schritten zur persönlichen Strategie

  1. Sie beobachten sich eine Zeit lang und finden heraus, wo genau Ihre persönlichen Stressoren liegen.
  2. Sie unterscheiden äußere, konkrete und innere, eher abstrakte Stressoren.
  3. Die äußeren verringern Sie durch verbesserte (Selbst-)Organisation.
  4. Die inneren lindern Sie durch regelmäßige aktive Entspannung.

 

Die richtige Einstellung ist das A und O

Ganz wesentlich für die Stressbewältigung ist die Art, wie Sie dem Stress begegnen. Extreme Anstrengung muss nicht zwangsläufig krank machen. Eine viel größere Gefahr für die körperliche und seelische Gesundheit ist eine falsche Einstellung. Ob Sie sich über neue Aufgabenstellungen und -gebiete eher freuen oder nicht, ob Sie Erfolg ausschließlich über die Anerkennung anderer definieren oder nicht und ob Sie Schicksal als etwas Gottgewolltes oder als Aufgabe begreifen – all diese Faktoren spielen bei der Stressbewältigung eine Rolle.

Also: Wie auch immer Ihre Einstellung zu Stress ist – sie ist nicht unabänderlich, sondern Sie können sie verändern!