Auswertung zur Inanspruchnahme von Videosprechstunden

Wenn es aus medizinischer Sicht möglich ist und die Patientin bzw. der Patient damit einverstanden ist, besteht die Möglichkeit eine ärztliche Beratung oder sogar Behandlung als Videosprechstunde durchzuführen. Eine Auswertung zeigt, wie dieses Angebot in der Pandemie angenommen wird.

In der Corona-Krise haben ärztliche Beratungen per Videosprechstunde stark zugenommen. Im ersten Halbjahr 2021 gab es bei Praxen von Ärzten und Psychotherapeuten mehr als 2,25 Millionen solcher digitalen Kontakte, wie eine Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) ergab. Vor der Pandemie waren im ganzen Jahr 2019 keine 4000 Videosprechstunden abgerechnet worden. Die größte Nachfrage gab es demnach im April 2020 mit fast 604.000 Videosprechstunden. In den ersten drei Monaten 2021 waren es jeweils mehr als 400.000, seit März gingen die Zahlen wieder etwas zurück.

Auffällige Zunahme von Psychotherapie-Leistungen bei Kindern

Auffällig habe die Inanspruchnahme von Psychotherapie-Leistungen für Kinder und Jugendliche zugelegt, erläuterte das Institut. Im ersten Halbjahr 2021 habe sie acht Prozent über dem Niveau des Zeitraums von 2019 gelegen. Dies gebe Anlass zur Besorgnis und müsse eng beobachtet werden. Weil es bei Kindern und Jugendlichen kaum schwere Corona-Verläufe gab, hätten sie sich lange unterhalb des politischen und gesellschaftlichen Radars befunden. Psychische Belastungen bei unter 18-Jährigen machten sich zunehmend in der Versorgung bemerkbar.

Für die Analyse wurden den Angaben zufolge Abrechnungsdaten von 16 der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen ohne Mecklenburg-Vorpommern übermittelt, zum zweiten Quartal 2021 Frühinformationen zu den Daten.
 

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dpa

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