Die Hälfte aller Arztbesuche sind überflüssig!
Patienten in Deutschland gehen nach Darstellung der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) doppelt so häufig zum Arzt wie eigentlich nötig. «Wir haben nicht zu wenig Ärzte, sondern zu viele Arztkontakte», sagte KKH-Vorstandschef Ingo Kailuweit. «Die Hälfte dieser Arztbesuche ist überflüssig.» Nicht Vermittlungs-, sondern Verteilungsprobleme seien der Grund für fehlende Facharzttermine.
Fehlende Strukturreformen sorgen für Kostensteigerungen
Kailuweit warf Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) vor, Strukturreformen zur Lösung solcher Probleme zu vernachlässigen. Dass es kaum Kritik an der Gesundheitspolitik der Regierung gebe, liege daran, dass der Arbeitgeberanteil am Kassenbeitrag festgeschrieben sei. Im laufenden und kommenden Jahr rechnet Kailuweit mit einer Kostensteigerung für die gesetzlichen Krankenkassen von 4,5 Milliarden Euro. «Das hätten die Arbeitgeber nie zugelassen, wenn sie die Hälfte davon hätten zahlen müssen», sagte der Krankenkassen-Chef.
Ärztepräsident weist Kritik an vielen Arztbesuchen zurück
Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat die Kritik der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) an den häufigen Arztbesuchen in Deutschland zurückgewiesen. «Ich kann das nicht nachvollziehen», sagte der Präsident der Bundesärztekammer an die Adresse von KKH-Vorstandschef Ingo Kailuweit. «Seine Behauptungen sind unredlich und populistisch.»
Montgomery: «Wir Deutsche sind schon immer Weltmeister in Sachen Arztbesuche.»
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Bürokratie muss abgebaut werden
«Da gibt es zu viel Bürokratie, etwa die Verlängerung von Bescheinigungen über Arbeitsunfähigkeit, zur Auszahlung von Krankengeld oder eine Reihe von anderen Dokumentationspflichten. Der Abbau überflüssiger Bürokratie bei Kassen und Ärzten könnte zu einer Reduzierung der Zahl der Arztbesuche führen.» sagt Montgomery.
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